Tosk, der Gejagte |
Episodennummer: 1x06 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 31. Januar 1993 Erstausstrahlung D: 20. Februar 1994 Drehbuch: Jill Sherman Donner & Michael Piller Regie: Corey Allen Hauptdarsteller: Avery Brooks als Commander Benjamin Sisko, Rene Auberjonois als Odo, Nana Visitor als Major Kira Nerys, Terry Farrell als Lieutenant Jadzia Dax, Colm Meaney als Chief Miles O'Brien, Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir, Cirroc Lofton als Jake Sisko, Armin Shimerman als Quark. Gastdarsteller: Scott MacDonald als Tosk, Gerrit Graham als First Hunter, Kelly Curtis als Miss Sarda u.a. Kurzinhalt: Deep Space Nine empfängt den ersten Besucher aus dem Gamma-Quadranten: Ein bisher unbekannter Außerirdischer, der sich als Tosk vorstellt, fliegt durch das Wurmloch. Eigentlich möchte er seine Reise gleich fortsetzen, doch angesichts der starken Beschädigungen, die sein Schiff aufweist, kann ihn Chief O'Brien davon überzeugen, bei der Station anzulegen. O'Brien beginnt daraufhin gleich mit den Reparaturen, wobei sich Tosk überaus nervös zeigt. Er scheint es auch damit sehr eilig zu haben, endlich wieder aufbrechen zu können. Ist er etwa auf der Flucht? Doch trotz aller Nachfragen von O'Brien lässt sich Tosk weder etwas über seine Herkunft noch über den Grund seiner Eile entlocken. Als er schließlich versucht, in die Waffenkammer der Station einzudringen, wird er von Odo gestellt und gefangen genommen. Kurz darauf bringt ein weiterer Besuch aus dem Gamma-Quadranten dann langsam aber sicher Licht in die Angelegenheit. Ein weiteres Schiff öhnlicher Konfiguration kommt durch das Wurmloch, und nimmt mit Deep Space Nine Kontakt auf. Schnell wird deutlich, dass die drei Außerirdischen auf der Suche nach Tosk sind. Bei diesem handelt es sich um die genetisch gezüchtete Beute – und sie sind die Jäger… Denkwürdige Zitate: "Cut your engines." "Why?" "So I can save your ship, friend." (Trotz dieser Versicherung zeigt sich Tosk zunächst höchst misstrauisch.) "Hey, barkeep!" "Don't call me barkeep. I'm not a barkeep. I'm your host, the proprietor. A sympathetic ear to the wretched souls who pass through these portals." "And a man who will exploit any vice you may have. Two synthales, barkeep." (O'Brien macht sich bei Quark gerade wohl nicht sonderlich beliebt.) "I am sorry. I have no vices for you to exploit." "A challenge!" (Quark lässt sich von Tosk nicht entmutigen.) "Nobody's abducting a prisoner out of my brig as long as I'm alive, Major." (Odo denkt gar nicht daran, den Angreifern Tosk einfach so zu überlassen.) "But he is sentient only because we have made him sentient. He has been bred for the hunt. His entire reason to exist is the hunt. To make it as exciting, as interesting, as he can. Obviously, you do not comprehend." "I comprehend just fine." (Sisko macht deutlich, was er von den Gepflogenheiter der Jäger hält.) Review von Christian Siegel: ![]() Tosk selbst ist ebenfalls wunderbar ausgearbeitet. Einerseits kann seine Maske gefallen, die toll designt und auch umgesetzt wurde (und ein bisschen den Eindruck eines Vorgängers der Jem'Hadar, nur in grün statt grau, vermittelt). Vor allem aber ist es einerseits seine Figur, und andererseits die Kultur, die dahintersteht. Tosk selbst ist einem dank seiner naiv-liebenswürdigen – und in weiterer Folge auch sehr ehrenhaften – Art schnell sympathisch. Vielleicht hatte ich die Folge (die ich, so wie die ersten 11 Folgen von "Deep Space Nine" generell, vor rund 10 Jahren bei einer versuchten Neusichtung der Serie – die danach abgebrochen wurde – gesehen hatte) ja auch einfach nur noch zu gut in Erinnerung, aber ich fand, dass einem trotz seines versuchten Einbruchs in die Waffenkammer klar ist, dass von Tosk keine Bedrohung ausgeht, bzw. er unseren Figuren nichts Böses will – was zu einem Großteil sicherlich auch der sanft(mütig)en Performance von Scott MacDonald zu verdanken ist. Von Anfang an vermittelt er den Eindruck eines verängstigten, gejagten und geschundenen Wesens, das einfach nur nach einem Weg sucht, sich zu verteidigen. Wogegen, erfahren wir dann, als die Jäger durch das Wurmloch kommen – und das ist dann auch jener Zeitpunkt, wo die Episode so richtig aufdreht. So nett das Mysterium rund um Tosk davor auch gewesen sein mag, aber den sich aus der Ankunft der Jäger ergebenden moralischen Konflikt fand ich noch um einiges interessanter. Was das Ganze dabei so besonders schwierig macht ist die Tatsache, dass die Tosk von den Jägern ja ganz bewusst und nur für diesen einen Zweck gezüchtet werden. Mit anderen Worten: Ohne sie wären die Tosk gar nicht am Leben. Und darüber hinaus gibt es dann ja auch noch die Oberste Direktive, die eine Einmischung in fremde Kulturen verbietet. Insofern kann man Commander Siskos Standpunkt, so schwer es auch fallen mag, auf rationaler Ebene durchaus nachvollziehen. ![]() Fazit: Bei "Tosk, der Gejagte" rückt endlich wieder das Kernthema von "Star Trek" – neues Leben und neue Zivilisationen zu entdecken – in den Mittelpunkt. Das Ergebnis ist die bisher ganz klar beste Episode der Serie, die neben den interessanten Einblicken in die Zivilisation der Tosk und der Jäger in erster Linie noch mit der glaubwürdigen und nachvollziehbaren Freundschaft zwischen Tosk und O'Brien (die dazu führt, dass man sich dem fremden Wesen rasch verbunden fühlt) sowie dem moralischen Dilemma, mit dem sich die DS9-Crew konfrontiert sieht, besticht. Einzig kleinere Kritikpunkte wie der etwas ausgedehnte Showdown – bei doch recht klarem Ausgang – trüben den positiven Gesamteindruck ein wenig. Davon abgesehen war "Tosk, der Gejagte" aber endlich wieder "Star Trek" in Reinkultur, und die Episode von "Deep Space Nine", die mich ansatzweise begeistern konnte. Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)
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