Winterfell
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Episodenbild (c) HBO
Originaltitel: Winterfell
Episodennummer: 8x01
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 14. April 2019
Erstausstrahlung D: 15. April 2019
Drehbuch: Dave Hill
Regie: David Nutter
Hauptdarsteller: Peter Dinklage als Lord Tyrion Lannister, Nikolaj Coster-Waldau als Ser Jaime Lannister, Lena Headey als Queen Cersei Lannister, Emilia Clarke als Queen Daenerys Targaryen, Kit Harington als Jon Snow, Liam Cunningham als Ser Davos Seaworth, Sophie Turner als Lady Sansa Stark, Maisie Williams als Arya Stark, Nathalie Emmanuel als Missandei, Alfie Allen als Prince Theon Greyjoy, John Bradley als Samwell Tarly, Isaac Hempstead-Wright als Bran Stark, Conleth Hill als Lord Varys, Jerome Flynn als Ser Bronn of the Blackwater, Gwendoline Christie als Brienne of Tarth, Rory McCann als Sandor Clegane, Kristofer Hivju als Tormund, Iain Glen als Ser Jorah Mormont, Joe Dempsie als Gendry.
Gastdarsteller: Pilou Asbæk als King Euron Greyjoy, Anton Lesser als Qyburn, Richard Dormer als Lord Beric Dondarrion, Gemma Whelan als Princess Yara Greyjoy, Ben Crompton als Lord Commander Eddison Tollett, Hafþór Júlíus Björnsson als Ser Gregor Clegane, Daniel Portman als Podrick Payne, Rupert Vansittart als Lord Yohn Royce, Bella Ramsey als Lady Lyanna Mormont, Marc Rissmann als Captain Harry Strickland, Richard Rycroft als Maester Wolkan, Harry Grasby als Ned Umber, Lucy Aarden als Craya, Marina Lawrence-Mahrra als Dirah, Josephine Gillan als Marei, Staz Nair als Qhono u.a.

Kurzinhalt: Daenerys und Jon treffen – mitsamt ihrer Armee – in Winterfell ein. Das Wiedersehen zwischen Jon und Sansa verläuft dabei nicht ganz reibungslos – ist sie doch über seine Entscheidung, Daenerys die Treue zu schwören, alles andere als begeistert. Doch Jon bleibt dabei, dass es ganz egal ist, welcher König oder welche Königin die sieben Lande regiert, wenn es nicht gelingt, den Nachtkönig und seine Untoten zu besiegen. Umso mehr noch, nachdem er erfährt, dass es diesen mit Hilfe von Danys verlorenem Drachen gelungen ist, ein Loch in die Mauer zu sprengen, und sie demnach Richtung Winterfell ziehen. Und so bereitet sich in Winterfell alles auf die große Entscheidungsschlacht zwischen den Lebenden und den Toten vor. In King's Landing sieht sich Königin Cersei indes dazu gezwungen, ihr Versprechen gegenüber Euron Greyjoy zu halten, und ihm das zu geben, was er will – sie selbst. Bronn wird indes von ihr angeheuert, um ihre beiden verräterischen Brüder Tyrion und Jaime zu ermorden. Und Theon wagt mit einer kleinen Gruppe treuer Gefährten den Versuch, seine Schwester Yara aus den Fängen ihres Onkels zu befreien…

Zitate: "What do dragons eat, anyway?"
"Whatever they want."
(Punkt für Dany!)

"Last time we spoke was at Joffrey's wedding."
"Miserable affair."
"It had its moments."
(Sansa und Tyrion über ihre letzte Begegnung.)

"You gave up your crown to save your people. Would she do the same?"
(Sams – berechtigte – Frage an Jon.)


Review: Episodenbild (c) HBO Damit ich dann entweder in fünf Wochen voller Stolz sagen kann "Na, hab ich's euch nicht gesagt?!" oder aber ihr mich auslachen könnt, will ich, bevor ich auf "Winterfell" eingehe, kurz meine Prognosen zur letzten Staffel zum Besten geben. Die da wären: Jon Snow wird in der Schlacht von Winterfell fallen, jedoch wird nicht er es sein, der den Night King tötet. Weil genau das wäre dann jenes Klischee, welches GRRM bislang in seiner Erzählung ja überwiegend zu vermeiden versuchte. Und wie könnte man dies stärker erreichen, als den über sieben Staffeln aufgebauten Helden am Ende scheitern zu lassen? Vielmehr wird es Arya sein, mit Hilfe von "Chekov's Dolch", die den Nachtkönig ausschaltet. Daenerys wird – schwanger mit Jons Kind – den Thron besteigen, mit Tyrion an ihrer Seite. Jaime wird nach dem Kingslayer nun auch noch zum Kinslayer, und seine große Liebe Cersei töten (müssen). Sansa wird Hüterin des Nordens. Der Hund wird im Kampf mit dem Berg sein Leben lassen, diesen dabei jedoch ebenfalls (wieder) ins Reich der Toten schicken. Und Bran wird sich als der "Lord des Lichts" offenbaren, der mit Hilfe seiner Fähigkeiten als dreiäugiger Rabe über das Feuer Kontakt mit den PriesterInnen (inklusive Melisandre), aber auch Varys, aufgenommen hat. Wie gut ich war, werden wir in fünf Wochen wissen – jetzt aber erstmal zurück zu bzw. nach "Winterfell".

Auch wenn wir mittlerweile bei der letzten Staffel sind: Daran, dass die ersten Episoden einer neuen Staffel selten zu den großen Highlights zählen, hat sich auch diesmal nichts geändert. Neuerlich geht es in erster Linie darum, den Zuschauer zu erinnern, was zuletzt passiert ist, wo die Figuren gerade stehen, und diese für den Rest der Season – bzw. in diesem Fall der Geschichte – in Stellung zu bringen. Das macht "Winterfell" grundsätzlich alles nicht schlecht, und überraschte mich dabei vor allem damit, wie viel Humor in dieser knappen Stunde Einzug erhielt – gerade auch angesichts der Tatsache, dass die Geschichte nun aufs hochdramatische Finale zusteuert. Aus meiner Sicht war dies aber insofern die richtige Entscheidung, als dass dies dem Zuschauer einerseits einen kurzen Moment bietet, um durchzuschnaufen, vor allem aber allfällige (bzw. im Falle von GoT wohl eher unvermeidliche) tragische Wendungen, die uns in den letzten fünf Folgen erwarten, aufgrund des Kontrastes zu diesem noch eher lockig-unterhaltsamen Einstieg größere Wirkung entfalten, als wenn man gleich düster-trübselig in die letzte Etappe gestartet wäre. Auffällig ist darüber hinaus das neue Intro, dass der Fokussierung auf zwei wesentliche Handlungsorte – Winterfell und King's Landing – Rechnung zollt. So sind diese beiden Locations nun wesentlich detailliert ausgearbeitet als früher, und endet die letzte Kamerafahrt schließlich – natürlich – genau beim Eisernen Thron. Das gefiel mir ausgesprochen gut. Generell profitiert auch "Winterfell" wieder von der Verdichtung der einzelnen Handlungsstränge – was eben auch zum einen oder anderen langersehnten Wiedersehen führt. Diese haben, aufgrund der Vorgeschichte der Serie, auch nicht selten einiges an Gewicht, wie bei Jon und Arya. Andere sind aus anderen Gründen emotional aufgeladen, wie z.B. wenn sich Sansa und Tyrion hier wiedersehen. Einzig die Kombination Jaime und Bran ganz am Ende verfehlte die gewünschte Wirkung bei mir ein wenig – nicht zuletzt da letzterer seit einer Staffel nicht müde wird zu betonen, nicht mehr Bran zu sein. Womit er ja eigentlich auch keinen Grund mehr hat, warum ihn dies Kratzen sollte.

Episodenbild (c) HBO Doch "Winterfell" besteht nicht nur aus vielen Wiedersehensfeiern, sondern bietet auch sonst so manchem Moment, den viele Fans – mich eingeschlossen – spätestens seit dem Finale der siebenten Staffel (und das ist mittlerweile eben auch schon wieder knapp zwei Jahre her) schon sehnlichst erwartet haben. In erster Linie betrifft das natürlich die Erkenntnis aus "Der Drache und der Wolf", dass Jon nicht einfach nur der Sohn von Rhaegar Targaryen und Lyanna Stark ist, sondern diese noch dazu zuvor geheiratet hatten. Er ist demnach kein Bastard, sondern vielmehr der legitime Erbe auf den Eisernen Thron. Als Bran am Anfang noch meinte, sie hätten momentan für so etwas keine Zeit, fürchtete ich noch, sie würden sich die Szene noch 1-2 Folgen aufheben – was ich dann doch als künstlich-unnötiges Hinauszögern empfunden hätte. Stattdessen wird Jon doch hier schon in seine wahre Herkunft – und sein Erbe – eingeweiht. Man darf gespannt sein, was das nun für seine Allianz und/oder Beziehung mit Daenerys bedeutet. Jedenfalls ist das so ziemlich der Hauptgrund, warum ich die nächste Folge schon nicht mehr erwarten kann.

Noch stärker als diese langersehnte Szene war aber wohl der Moment zuvor, wo Sam vom Schicksal seines Vaters und seines Bruders erfährt – aus dem Mund von Daenerys Targaryen, jener Frau, die eben diesen zu verantworten hat (und der sein bester Freund Jon die Treue geschworen hat – und das Bett teilt). Klar war das Verhältnis zu seinem Vater nicht das Beste, doch hier nun zu erfahren, dass er tot ist – und es somit auch keine Chance mehr auf eine Versöhnung in der Zukunft gibt – ist schon nochmal was anderes. Mehr noch, wurde doch in der gleichen Aktion auch noch sein Bruder hingerichtet. Damit ist Sam der letzte verbliebene Tarly – daran denkt er in diesem Moment jedoch noch nicht. John Bradley spielt in dieser Szene absolut phantastisch; wie man einerseits merkt, wie erschüttert er ist, er sich aber eben dies – gerade auch vor "seiner" Königin bzw. jeener Person, die sie tötete – nicht anmerken lassen will, und versucht, Haltung zu bewahren. Für mich war das jedenfalls mit Abstand die beste Leistung der gesamten Episode. Darüber hinaus gefällt mir, dass hier zum wiederholten Mal eine Figur (in diesem Fall Dany) mit den Folgen ihrer früheren Taten konfrontiert wird. Denn wenn's blöd hergeht, hat sie damit nun Jon als Verbündeten für nach dem Kampf gegen den Nachtkönig verloren (falls dies dann überhaupt noch ein Thema ist; siehe meine Prognose). Eben dieser Moment, sowie die zahlreichen Wiedersehen (mit Ausnahme Jaime/Bran), waren für mich die Höhepunkte der Folge. Aber auch die kurze Begegnung im Norden, inklusive des grausigen Funds, war "nett". Anderes fiel im direkten Vergleich doch eher ab. Theons Rettung von Yara verlieft für meinen Geschmack viel zu leicht; zwar steht seine echte Wiedergutmachung wohl ohnehin erst in der Schlacht um Winterfell bevor, dennoch hätte ihn das ruhig mehr Mühe kosten dürfen. So war das doch etwas unterwältigend. Gleiches gilt für Jons Ritt auf dem Drachen, der zwar ok war, den ich jedoch nicht als solches Highlight empfand, wie es die Inszenierung suggerierte.

Episodenbild (c) HBO In erster Linie waren es aber die Szenen in King's Landing, die mich doch eher enttäuschten – und da insbesondere alles rund um Königin Cersei. So ganz widerstandslos finde ich die Figur nämlich leider nicht wirklich interessant. Cersei ist immer dann am Besten, wenn sie gegen jemand oder etwas kämpft, intrigiert, Pläne schmiedet, usw. Sie braucht einen Kontrapunkt, mit dem sie sich auf Augenhöhe eine Auseinandersetzung liefern kann. Doch in King's Landing ist – vorerst – niemand mehr, der ihr Kontra geben würde. Ja, sie muss Euron Greyjoy (mit dem ich übrigens nach wie vor überhaupt nichts anfangen kann) drüberrutschen lassen, und man darf gespannt sein, ob dieser sie nun da er bekommen hat was er wollte fallen lässt. Ansonsten ist sie aber nur mehr von Speichelleckern umgeben, und damit fehlt es an diesem Handlungsort momentan gänzlich an Konfrontation und damit Drama. Und die Szene mit Bronn war zwar nett, aber erstens gehe ich nicht davon aus, dass er dem Befehl der Königin einfach so Folge leisten wird – zumindest nicht, ehe er Jaime und Tyrion die Möglichkeit gibt, ihr Angebot zu überbieten – und andererseits schien die damit verbundene Sexszene sehr zweckmäßig, so im Sinne von: "Game of Thrones" ist u.a. für nackte Tatsachen bekannt, lasst uns zum Abschluss nochmal schnell ein paar Brüste vor die Kamera halten. So aufgesetzt wie es hier auf mich wirkte, hatte es aber schon fast etwas von seiner Selbstparodie.

Fazit: Die populärste Serie der Gegenwart ist zurück – und meldet sich mit "Winterfell", wie schon aus den vorangegangenen Staffeln gewohnt, mit einer klassischen "Tischlein deck dich"-Folge zurück. Dabei gab es, bei aller Vorbereitungsarbeit die für den Rest der Serie geleistet wurde, durchaus schon das eine oder andere – teils durchaus langersehnte – Highlight, wie das Wiedersehen zwischen Jon und Arya, wie Sam (just durch Dany) vom Tod seines Vaters und Bruders erfährt (John Bradley war in dieser Szene einfach nur phantastisch), sowie das nachfolgende Gespräch zwischen Sam und Jon, wo letzterer über seine wahre Herkunft aufgeklärt wurde. Letzteres schafft auch eine spannende Ausgangssituation für die nächste Folge. Ganz nett war zudem die kurze Szene im Norden, mit der grauenerregenden Nachricht des Nachtkönigs an der Wand. Und auch die hohe Dosis an Humor hat mich – positiv – überrascht; gab es bei "Winterfell" doch einiges zu Lachen. Anderes hingegen erzielte bei mir eher wenig bis gar keine Wirkung. Wie das Wiedersehen zwischen Jaime und Bran am Ende, Theons Befreiung von Yara, der Flug mit den Drachen, sowie insbesondere die King's Landing-Szenen rund um Cersei. So ohne jeglichen Widerstand finde ich die Figur nämlich leider doch eher fad. Insofern hoffe ich, dass der Nachtkönig bald besiegt ist, und es dann endlich zum großen Showdown der beiden Königinnen kommen kann.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © HBO)

"Game of Thrones" ist über Sky X verfügbar.


Eventbericht zur "Game of Thrones"-Premiere im Wiener Gartenbaukino: Ein letztes Mal lud Sky Österreich zur "Game of Thrones"-Premiere. Und doch war alles ein bisschen anders als in den Vorjahren. Mischten sich dort – wenige – geladene Gäste unter begeisterte Fans, gab es heuer vielmehr zwei separate Veranstaltungen. Das "Fußvolk" durfte um 07:00 im Wiener Apollo Kino antreten, um die Premiere der ersten Folge der achten und letzten Staffel auf der großen Leinwand zu erleben. 900 Besucher folgten diesem Ruf; nicht wenige davon verbrachten die (kalte) Nacht vor dem Kino, um sicherlich Plätze zu ergattern, und so mancher GoT-Fan musste, nachdem die Kapazität der drei Kinosäle erschöpft war, unverrichteter Dinge wieder abziehen. Am Abend fand dann die große Premiere im altehrwürdigen Wiener Gartenbaukino statt. Für diese Veranstaltung konnte man aber nur 50x2 exklusive Karten gewinnen – oder aber man zählte, so wie ich (schrieb er mit stolz geschwellter Brust), zu den geladenen Gästen. Eine Warteliste oder ähnliches gab es nicht. Insofern also, im Vergleich zu den Vorjahren, doch eine exklusivere Veranstaltung – und daher auch von der Stimmung her nicht ganz so enthusiastisch, wie die früheren "Sky Nights". "Game of Thrones" auf der großen Leinwand zu erleben, war aber auch so wieder einmal ein Erlebnis – von dem ich mir wünschte, dass man es auch für das Finale der Serie wiederholen würde. Anbei ein paar Eindrücke von der exklusiven Premiere – ein großes Dankeschön an Sky für die Einladung!











(Event-Bilder © Christian Siegel)








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