Jenseits der Mauer
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Episodenbild (c) HBO
Originaltitel: Beyond the Wall
Episodennummer: 7x06
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 20. August 2017
Erstausstrahlung D: 21. August 2017
Drehbuch: David Benioff & D.B. Weiss
Regie: Alan Taylor
Hauptdarsteller: Peter Dinklage als Tyrion Lannister, Emilia Clarke als Queen Daenerys Targaryen, Kit Harington als King Jon Snow, Aidan Gillen als Lord Petyr Baelish, Liam Cunningham als Ser Davos Seaworth, Sophie Turner als Princess Sansa Stark, Maisie Williams als Princess Arya Stark, Gwendoline Christie als Brienne of Tarth, Rory McCann als Sandor Clegane, Kristofer Hivju als Tormund Giantsbane, Joe Dempsie als Gendry, Iain Glen als Ser Jorah Mormont.
Gastdarsteller: Richard Dormer als Lord Beric Dondarrion, Paul Kaye als Thoros of Myr, Joseph Mawle als Benjen Stark, Richard Rycroft als Maester Wolkan, Vladimir Furdik als the Night King u.a.

Kurzinhalt: Jon Snow, Jorah, Beric, Sandor, Gendry, Tormund und Thoros sind mit einer Gruppe Wildlingen hinter die Mauer aufgebrochen, um einen untoten Krieger zu fangen. Diesen wollen sie danach nach King's Landing bringen, um sowohl Daenerys als auch Cersei von der Gefahr, die hinter der Mauer lauert, zu überzeugen. Auf dem Weg zu jenem Berg, den Sandor im Feuer gesehen hat, werden sie von untoten Bären angegriffen. Kurz darauf stoßen sie auf eine kleine Vorhut, und es gelingt ihnen tatsächlich, einen der Untoten gefangen zu nehmen. Auf dem Weg zurück zur Ostwacht werden sie jedoch von der Armee des Night Kings umzingelt. Lediglich das brüchige Eis um sie herum bewahrt sie davor, überrannt zu werden, dennoch sitzen sie nun auf dieser Eisscholle in der Falle. Gendry schaffte es gerade noch so, der Gruppe zu entkommen, und eilt zurück zur Mauer, damit von dort aus ein Rabe an Daenerys geschickt wird. Diese muss daraufhin entscheiden, ob sie ihr Leben und das ihrer Drachen riskiert, um Jon und seine Begleiter zu retten. Währenddessen spitzt sich in Winterfell das angespannte Verhältnis zwischen Sansa und Arya weiter zu…

Zitate: "You're angry. Sometimes anger makes people do unfortunate things."
"Sometimes fear makes them do unfortunate things. I think I'll go with anger."
(Sansa und Arya tauschen Freundlichkeiten aus.)

"Death is the enemy. The first enemy and the last. The enemy always wins, but we still need to fight him."
(Mit Berics Lebensweisheit kann ich mich absolut anfreunden.)

"We had no time to discuss the possibilities before you ended their possibilities."
(Tyrion rügt seine Königin wegen der Hinrichtung der Tarlys.)

"The world doesn't just let girls decide what they're going to be. But I can now. With the faces, I can become someone else: speak in their voice, live in their skin. I could even become you."
(Aryas Warnung an Sansa am Ende.)


Review: Episodenbild (c) HBO Wie bespricht – und bewertet – man eine Folge, die zugleich das Beste und das Schlechteste repräsentiert, dass "Game of Thrones" zu bieten hat, und sowohl ungemein spektakulär und packend, aber teilweise auch zum Augenrollen und frustrierend ist? Denn genau vor dieser Herausforderung stehe ich bei "Jenseits der Mauer". Sie war mit Abstand die bisher spannendste und imposanteste Folge der aktuellen Staffel – machte aber auch die eine oder andere Schwäche von Season 7 überdeutlich, und leistete sich zudem so manchen Schwachpunkt. Einige davon werden einem zwar erst rückblickend bewusst, da man davor viel zu sehr von dem Spektakel abgelenkt ist, dass sich vor den eigenen Augen abspielt. Zumindest ein Aspekt hat mich allerdings bereits während ich die Folge gesehen habe genervt, und das ist die Entwicklung in Winterfell. Arya ist seit langem ein Publikumsliebling, und zählt auch zu meinen absoluten Favoriten aus dem großen Ensemble der Serie. Eben dies macht ihre aktuelle Entwicklung so nervtötend – und teilweise auch unplausibel.

Zugegeben, best buddies (oder sisters) waren Arya und Sansa schon in ihrer Kindheit nicht. Doch die aktuelle Handlung in Westeros scheint die Entwicklung, welche die beiden nach all dem das sie ertragen mussten durchgemacht haben, völlig zu negieren. Vielmehr halten beide, was Naivität und Blödheit betrifft, die Stark-Familientradition aufrecht. Sansa schickt just jene Person weg, die sie sowohl vor Arya (sofern sie sich von dieser tatsächlich bedroht fühlt) als auch Littlefinger hätte beschützen können. Noch viel dämlicher führt sich aber Arya auf. Nach allem was sie mittlerweile von der Welt gesehen hat erscheint es sehr unplausibel, dass sie Sansa ihren Brief tatsächlich auf diese Art und Weise vorhalten sollte ("Our father was killed by the Lannisters – with your help." AYFKM?). Generell wirkt der Zwist zwischen den beiden irgendwie sehr aufgesetzt, und nicht so, als wäre er natürlich entstanden. Möglicherweise ist das einer jener Bereiche, wo sich die beschleunigte Handlung (zu der dann später noch) rächt; ein paar Folgen mehr hätten dabei helfen können, dass all dies glaubwürdiger wirkt. So jedoch haben wir am Ende die Szene, wo Arya ihrer Schwester offen droht, und ich frag mich einfach nur, was bitte schön geht hier ab? Es ist weniger, dass mich diese Entwicklung deshalb frustrieren würde, weil sie mir halt einfach nicht gefällt – weil dafür ist "Game of Thrones" ja bekannt, und das erwartet man sich von der Serie ja nun mal bis zu einem gewissen Grad auch. Zudem war die Spannung zwischen den beiden durchaus spürbar; auf rein schauspielerischer und inszenatorischer Ebene funktionierte die Szene also zweifellos. Aber es will mir einfach zu Arya überhaupt nicht passen, und fühlt sich generell alles sehr verkrampft und erzwungen an. Meine einzige Hoffnung ist, dass Arya und Sansa Littlefinger und seinen Spionen hier nur etwas vorspielen (möglicherweise beeinflusst von Bran, der Lord Baelish ja zuvor davor gewarnt hat, dass er alles sieht?), und die Macher hier versuchen, die Zuschauer auf den Arm zu nehmen, damit sein möglicherweise schon in der nächsten Woche folgender Tod dann überraschend(er) kommt. Aus meiner Sicht wäre das aber auch schon so ziemlich das Einzige, dass diesen momentan sehr frustrierenden Plot noch retten könnte.

Episodenbild (c) HBO Das Gespräch zwischen Daenerys und Tyrion war indes so belanglos, dass ich darauf gar nicht groß näher eingehen will (solche Szenen hatten wir zuletzt häufiger, und die hier wirkte auf mich echt wie eine Wiederholung, und bot absolut nichts Neues). Womit wir also – da Cersei diesmal Pause machte – auch schon bei der Handlung jenseits der Mauer angekommen wären. Diese beginnt grundsätzlich ja noch ganz nett, mit dem bisschen bonding dass sich zwischen den sieben Haupt-Mitgliedern der Gruppe (alle anderen waren ja nur Rothemden-Wildlinge) abspielt. Einiges davon (Jon bietet Jorah Longclaw an) funktionierte zwar besser als anderes, insgesamt waren da aber ein paar nette, schöne, ruhige Momente vor dem Sturm dabei. Selbst die konnten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Plan von vornherein eher belämmert erscheint. Geht eigentlich wirklich jemand ernst davon aus, dass Cersei wenn sie den Wright erblickt plötzlich freiwillig den Thron räumt? Und um Dany zu überzeugen, hat es schon gereicht, dass sie mit ihren Drachen über die Mauer flog, und die Armee mit eigenen Augen sah. Sprich: Das hätte sich auch ohne solch eine gefährliche, haarsträubende Mission erledigen lassen.

Letztendlich wirkt diese in erster Linie zweckmäßig: Dany soll von der Bedrohung so rasch als möglich überzeugt werden, und der Night King seinen Drachen erhalten (eine Szene, bei der ich unweigerlich an "Die Hard" denken musste). Und genau das veranschaulicht irgendwie das Problem der aktuellen Staffel: Als sie noch GRRM's Vorlage adaptieren, konnten Benioff & Weiss aus einem reichen Schatz an Ereignissen und Handlungen wählen, sich jene herauspicken die sie erzählen wollten, und andere wegstreichen. Eben dieser Grundstock fehlt mittlerweile, und zusammen mit der – vermeintlich budgetbedingt – geringeren Episodenanzahl (da die sieben Folgen, so vermute ich, so viel kosten wie die zehn Folgen aus der Staffel zuvor) sorgt dies teilweise für einen überhasteten Eindruck. Man sehe sich nur an, was in dieser Season schon alles herumgereist wurde. In früheren Staffeln hätten diese Dinge die halbe Season in Anspruch genommen. Jetzt reisen sie, z.B. in "Ostwacht", in einer einzigen Folge von Dragonstone nach King's Landing und wieder zurück. Bisher konnte ich noch wohlwollend darüber hinwegsehen. "Jenseits der Mauer" legte aber derart deutlich den Scheinwerfer darauf, mit der ganzen Timeline rund um Gendrys Lauf zurück zur Mauer, dem Raben an Daenerys, und schließlich der Rettung durch sie in allerletzter Sekunde – dass es einfach nicht mehr zu ignorieren war. Das war dann doch schwer zu schlucken. Vor allem aber habe ich den Eindruck, dass mittlerweile jede einzelne Szene wichtig ist. Es gibt kein Füllmaterial mehr, und nichts, dass nur dazu da wäre, eine Figur zu vertiefen. Natürlich waren die Episoden in denen solche Szenen dominierten noch nie die besten von "Game of Thrones", aber meines Erachtens braucht es diese Pausen, um Luft zu holen, damit die großen Highlight-Folgen dann auch wirklich die gewünschte Wirkung entfalten können. Sonst ist es einfach nur mehr ein BÄM! nach dem anderen. Mittlerweile fehlt einfach irgendwie die Fugenmasse, die das Mosaik zusammenhält.

Episodenbild (c) HBO Natürlich ist die neueste Staffel bislang die temporeichste und dramatischste, allerdings geht das hohe Tempo auf Kosten der Komplexität, der Handlungs- und Charaktertiefe, und der Epik. Die siebente Staffel wirkt eben nicht mehr wie die Verfilmung eines Fantasy-Romans, sondern wie dessen "cliff notes"-Version – also einer auf die wichtigsten Ereignisse heruntergebrochene Zusammenfassung der Handlung. Im Internet las ich dazu den Kommentar "After six years of being paced like a novel, the series started to pace itself like a movie this season" (leider hab' ich mir den Link nicht aufgehoben und kann daher die Quelle nicht benennen). Das trifft den Nagel auf den Kopf. Das macht die einzelnen Teile zugegebenermaßen nicht weniger unterhaltsam. Aber etwas schade finde ich es dennoch. Vor allem aber mache ich mir nach "Jenseits der Mauer", so gut die Folge für sich genommen auch war, nun doch etwas Sorgen, was die Zukunft der Serie betrifft. Mittlerweile bleiben nur mehr sieben Episoden, um die Geschichte abzuschließen, um all die offenen Handlungsstränge zu beenden, und für die nach wie vor große Fülle an Figuren einen würdigen Abschluss zu finden. Falls Cersei in der nächsten Folge nicht wieder was in die Luft sprengt und die Hälfte des Ensembles ausrottet, bin ich skeptisch, ob es gelingen wird, ihnen allen in so wenigen Episoden gerecht zu werden – selbst wenn diese in Zukunft annähernd Spielfilmlänge haben sollten. Allerdings lasse ich mich selbstverständlich von Benioff & Weiss gerne eines Besseren belehren.

Was ihnen leider bei "Jenseits der Mauer" auch ziemlich misslungen ist, ist der letzte Auftritt von Benjen. Mal abgesehen davon, dass der bislang derart rudimentär behandelt wurde dass ich ihn nicht einmal erkannt habe (ich dachte echt nur "Wer zur Hölle soll das sein"), spendierte man "Game of Thrones" hier zudem seinen "Titanic"-Moment: War auf dem Pferd nicht mehr genug Platz? Wäre es mit zwei Reitern zu langsam geworden? Oder aber musste Benjen einfach deshalb sein Leben lassen, weil die Macher die Zeit für seinen Tod gekommen sahen, und zudem zumindest noch eine bekannte Figur ins Gras beißen lassen wollten? Die Antwort ist natürlich letzteres. Womit wir auch beim letzten großen Kritikpunkt angelangt wären. Bitte versteht mich nicht falsch, ich liebe Tormund, und es wäre extrem schmerzhaft gewesen, ihn in dieser Folge zu verlieren. Aber für eine Serie, die einst mit Eddard Starks Tod die Fernsehwelt auf den Kopf stellte und die sich seither bemühte, das Gefühl zu vermitteln, dass niemand sicher wäre (was ohnehin jetzt schon teilweise nicht mehr klappt; weshalb damals auch kaum jemand an Jons Tod geglaubt hat. Bei bestimmten Figuren ist einfach zu offensichtlich, dass sie im Endgame noch eine wichtige Rolle zu spielen haben.), wirkte die Anzahl derjenigen, die es Heil von diesem Himmelfahrtskommando zurückschafften, fast schon wieder wie ein Stilbruch. Ja, ok, den einen Priester hat's erwischt. Big deal. Aber alle Figuren, zu denen wir auch nur ansatzweise eine Bindung verspüren, haben überlebt. Gut möglich dass sie alle in den nächsten acht Episoden noch irgendeine immens wichtige Rolle spielen werden; aber ein bitterer Nachgeschmack bleibt. Vor allem, wenn im Gegenzug x unwichtige und uninteressante Rothemden ihr Leben lassen. Natürlich hätte ich den Fernseher wütend angeschrien, wenn sie uns Tormund genommen hätten. Aber gehört nicht genau das, diese Art der emotionalen Reaktion, zu "Game of Thrones" dazu? Und einen eben solchen Schock hatte man aus meiner Sicht zuletzt in "Das Tor" zu bieten. Sprich: Es wäre dann wieder mal an der Zeit.

Episodenbild (c) HBO Warum sich all dies letztendlich kaum in der Wertung niederschlägt? Weil "Jenseits der Mauer" soweit es reinen Unterhaltungswert, Spannung und Spektakel betrifft, geil wie Sau war. Die Szenen hinter der Mauer waren schon allein von den eingefangenen Landschaftsaufnahmen her ungemein beeindruckend. Dazu kam dann noch der sehr gut gemachte Schneesturm, sowie der großartige Moment, wo sie auf der Eisscholle, von White Walkers umzingelt, gefangen sind. Zudem gab es viele coole, teils wirklich mitreißende Momente, wie das ein- und ausschaltbare flammende Schwert, die Zombie-Bären, oder auch Danys (wenn auch natürlich wenig überraschender) rettender Einmarsch mit ihren Drachen. Und auch wenn ich in dem Moment wo Viserion abstürzt schon wusste, wo das hinführen wird, lief mir am Ende als der Night King ihn "umdrehte" trotzdem ein kalter Schauer über den Rücken. Die ganze Episode war zudem von GoT-Veteran Alan Taylor fantastisch inszeniert. Die Action war zwar auch schon mal einen Hauch mitreißender, dennoch war "Jenseits der Mauer" auch diesbezüglich grundsätzlich gelungen. Und die Effekte konnten sich ebenfalls wieder absolut sehen lassen. Diesbezüglich kann wohl keine andere aktuelle Serie mit "Game of Thrones" mithalten.

Was uns schließlich zur allerletzten Szene führt, wo ich leider auch wieder ein bisschen Kritik üben muss. Grundsätzlich ist es ja – auch wenn sich hier herausstellte, dass ich mit meiner Vermutung falsch lag (sprich, dass sich Benioff & Weiss sein "hinknien" aufheben bis er seine wahre Herkunft erfahren hat) – absolut positiv zu werten, dass Jon hier nun endlich seinen Stolz schluckt, ihr die Treue schwört, und die beiden übereinkommen, gemeinsam gegen die White Walker zu kämpfen. Damit macht die Serie einen deutlichen Schritt vorwärts, und Eis und Feuer sind quasi endlich vereint. Zudem gelang es dem Ende schön, zu zeigen, dass Daenerys, wohl ausgehend von Jons Mut den er zuvor bewies, zunehmend Gefühle für ihn hegt. Dies zeigt sich einerseits bei ihrem sehnsüchtigen Blick über die Mauer, als sie bis zur letztmöglichen Sekunde mit dem Ablegen des Schiffes wartet, und auch bei der nachfolgenden Szene am Krankenbett. Emilia Clarke gelingt es sehr gut, die langsam aufkeimenden Gefühle ihre Figur für Jon zu vermitteln. Kit Harington tut sich damit hingegen leider etwas schwer. Bitte nicht falsch verstehen, ich mag ihn ja grundsätzlich, und auch seine Präsenz als Jon. Aber ich persönlich konnte in der abschließenden Szene nicht wirklich spüren, dass Jon seinerseits etwas für Dany empfindet. Die Gesten sind da, die Worte sind da, aber ganz ehrlich: Wenn die Serie nicht in den Episoden zuvor mehrfach direkt ausgesprochen hätte, dass Jon sich in Dany verschaut hat, wäre ich nicht auf die Idee gekommen. Man kann nur hoffen, dass die Autoren, die Regisseure und die Darsteller dieses Problem doch noch in den Griff bekommen, da ich denke, dass ihre Gefühle füreinander vor allem auch in der achten Staffel – wo diese wohl ordentlich auf die Probe gestellt werden, sowohl im Kampf gegen Cersei und den Night King, aber auch der Offenbarung rund um Jons wahre Herkunft – noch deutlich an Bedeutung gewinnen werden.

Fazit: Episodenbild (c) HBO "Es war die beste aller Zeiten. Es war die schlimmste aller Zeiten." Dieses Zitat von Charles Dickens drängt sich mir unweigerlich auf, wenn ich an "Jenseits der Mauer" denke. Denn auf der einen Seite war die Episode ungemein spektakulär und stellenweise richtig spannend, andererseits aber irgendwie auch ziemlich albern und teilweise frustrierend. Positiv sticht in erster Linie das Spektakel hinter der Mauer hervor. Großartige Landschaftsaufnahmen, die Kälte förmlich spürbar, eine tolle Eskalation der Ereignisse, einige nette Dialoge und schönes "male bonding", und so manchen wirklich markanten (wenn auch nicht immer unbedingt überraschenden) Höhepunkt. Auf der anderen Seite war so manches – insbesondere der zeitliche Ablauf – nur schwer zu schlucken, erschien einiges etwas konstruiert (wie z.B. dass genau ein Wraith am "Leben" bleibt), fällt auf dass bis auf ein Mitglied von Jons (A-)Team alle überlebten (während zahlreiche Rothemden-Wildlinge ihr Leben lassen), und verläuft vor allem die Handlung in Winterfell, wo die Stark-Schwestern die Familientradition auf die schlechtestmögliche Art und Weise fortsetzen, enorm frustrierend. Diesbezüglich ist meine einzige Hoffnung ja, dass Arya und Sansa doch nicht so dumm, naiv und verbohrt sind, wie sie sich hier stellen, und nur für Littlefinger (und den Zuschauer) 'ne Show abziehen. Dem Ansehen beider Figuren tat man mit ihren Szenen hier aber zumindest in meinem Fall keinen Gefallen. Und doch kann ich trotz all dieser Kritikpunkte nicht verleugnen, dass mich "Game of Thrones" schon lange nicht mehr so gepackt und gut unterhalten hat, wie hier. Ganz ungestraft kann ich "Jenseits der Mauer" aber trotzdem nicht davonkommen lassen.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © HBO)

"Game of Thrones" ist über Sky Ticket verfügbar.



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