Die Reise nach Risa |
Episodennummer: 5x07 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 11. November 1996 Erstausstrahlung D: 27. Februar 1998 Drehbuch: Ira Steven Behr & Robert Hewitt Wolfe Regie: Rene Auberjonois Hauptdarsteller: Avery Brooks als Captain Benjamin Sisko, Rene Auberjonois als Odo, Michael Dorn als Lt. Commander Worf, Nana Visitor als Major Kira Nerys, Terry Farrell als Lieutenant Jadzia Dax, Colm Meaney als Chief Miles O'Brien, Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir, Cirroc Lofton als Jake Sisko, Armin Shimerman als Quark. Gastdarsteller: Vanessa Williams als Arandis, Monte Markham als Pascal Fullerton, Chase Masterson als Leeta, Frank Kopyc als Bolian Aide, Blair Valk als Risian woman, Zora DeHorter als Risian woman #2 u.a. Kurzinhalt: Worf und Jadzia Dax planen einen gemeinsamen Urlaub auf Risa. Als Julian Bashir und die Dabo-Tänzerin Leeta, mit der er liiert ist, davon erfahren, bitten sie darum, doch mitkommen zu dürfen und sich das Shuttle zum Vergnügungsplaneten zu teilen. An der Schleuse wartet dann darüber hinaus auch noch Quark, der sich den Urlaub ebenfalls nicht entgehen lassen will. Worf ist über die Begleitung alles andere als erfreut, wollte er doch eigentlich die Zeit gemeinsam – und allein – mit Jadzia verbringen. Nicht nur wegen ihrer kürzlich begonnenen und nach wie vor sehr leidenschaftlichen Beziehung, sondern auch, weil es Punkte gibt, die er mit ihr besprechen will. Ehe es soweit ist, will sich Jadzia aber erst mal vergnügen. Worf fällt es jedoch scheinbar schwer, sich fallen zu lassen und den Urlaub auf Risa zu genießen. So bleibt er z.B. auch als einziger in Starfleet-Uniform. Da kommt ihm der Moralprediger Pascal Fullerton gerade recht. Dieser prangert das dekadent-unmoralische Verhalten der Risa-Besucher an, und meint, dass der Vergnügungsplanet die Föderation in der Galaxis schwach aussehen ließe – kein Wunder also, dass die Klingonen oder auch das Dominion keine Scheu davor hatten, sie anzugreifen. Worf kann seinen Argumenten durchaus etwas abgewinnen – was die Anspannung zwischen ihm und Jadzia nur noch verschärft… Denkwürdige Zitate: "Dax said you were going to Risa." "Did she?" "It's no secret." "Apparently not." (Worf wäre etwas mehr Verschwiegenheit wohl lieber gewesen.) "I take it the scenery has improved?" (Kann man wohl sagen.) "A few months ago, when I was commanding the Defiant on a scouting mission in the Gamma Quadrant, we encountered a protostar cluster, a swirling mass of color set against a background of glowing clouds and burning sky. It was the most beautiful thing I had ever seen, until now." (Worfs schönes Kompliment an Dax.) "You have to realize there are some things in life you can't control, and one of them is me." (Die unkontrollierbare Jadzia zu Worf.) Review: ![]() Beide Aspekte der Folge haben dabei für mich gleichermaßen nicht funktioniert. Am nettesten fand ich noch das bajoranische Ritual zur Trennung, auch wenn dies leider wieder einmal einer jener Fälle ist, wo die Macher etwas für eine Folge aus dem Hut zaubern und danach auch gleich wieder vergessen. Die Idee dahinter fand ich aber eigentlich schön. Leider aber wurde selbst das dadurch verdorben, dass Leeta und Julian unmittelbar danach erst recht zum Zanken anfangen. Über alles rund um Quark, was ohnehin nur völlig nebensächlich und unnötig war, hülle ich ohnehin lieber den Mantel des Schweigens. Und dann ist da noch die Beziehungskrise zwischen Worf und Jadzia, die für mich ebenfalls nicht funktioniert hat. Einerseits, weil die jetzt gerade mal seit wenigen Folgen zusammen sind, und schon kriselts (zumal das Ganze noch viel zu frisch ist, als dass ich als Zuschauer zu diesem Paar schon eine Bindung aufgebaut hätte und daher hier nun mitfiebern würde). Andererseits, weil ich nicht den Eindruck hatte, dass es zwischen Worf und Deanna (die ich ja nun auch nicht gerade als sonderlich zugeknöpft und/oder zurückhaltend beschreiben würde) ähnliche Probleme gegeben hätte (wobei mir zugegebenermaßen ja auch nicht wissen, warum die Beziehung zwischen den beiden in die Brüche gegangen ist. Vielleicht war Worf ja tatsächlich schon immer so ein kontrollierendes Arschloch). Weiters, weil es extrem konstruiert erschien, und völlig aus dem Nichts kam. Vor allem aber, weil man hier Worf als Figur der gewünschten Handlung die man erzählen wollte (die noch dazu schwach war) als Opferlamm darbietet. Es gab ja bereits zuletzt die eine oder andere Folge die auf Worfs Kosten ging, aber so schlimm war's bislang noch nie. Die Art und Weise wie er hier versucht, Jadzia zu unterdrücken, schuf ein extrem schlechtes und völlig unvorteilhaftes Bild von ihm, und schädigte die Figur für mich auch nachhaltig. Daran konnte selbst der späte Erklärungsversuch seines Verhaltens nichts mehr ändern. ![]() Fazit: "Die Reise nach Risa" kränkelt gleich an mehreren Stellen. Das Trennungsritual zwischen Julian und Leeta – grundsätzlich ja ne liebe Idee – leidet darunter, dass wir erst zu Beginn dieser Folge von ihrer Beziehung überhaupt erst erfahren; und dann ist sie eh gleich wieder vorbei. Gerade auch für eine Serie die sich zunehmend fortlaufende Handlungen auf die Fahnen heftet, ganz schwach. Der Beziehungskrise zwischen Worf und Jadzia ergeht es ähnlich: Ihre Liebe ist einfach noch zu jung, als dass man zu diesem Zeitpunkt zu ihnen als Pärchen schon eine Beziehung aufgebaut und deshalb nun mit ihnen mitfiebern würde. Zum Ende der Staffel hin wäre das deutlich wirkungsvoller gewesen. Auch alles rund um den Moralapostel war absolut nicht meins. Am schlimmsten war aber Worfs Verhalten. Sowohl, dass er den Argumenten des religiösen Fanatikers tatsächlich etwas abgewinnen kann und sich ihm schließlich sogar anschließt (und ihm dabei hilft, die Kontrolle über das Wetter auf Risa zu erhalten), als auch was den Streit mit Jadzia betrifft, wo er einfach nur als patriachalischer, unterdrückender Macho rüberkam. Wie man das Ansehen dieser langjährigen, beliebten Figur hier schädigt nur um die Handlung wie gewünscht erzählen zu können, ist für mich eine Frechheit. Einzig die Sehenswürdigkeiten – was sich sowohl auf die Landschaftsaufnahmen von Risa als auch die sich dort tummelnden leicht bekleideten Menschen (und Außerirdischen) bezieht – verhindern einen Totalabsturz. Wertung: 1 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)
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