Der Widersacher |
Episodennummer: 3x26 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 19. Juni 1995 Erstausstrahlung D: 15. März 1996 Drehbuch: Ira Steven Behr & Robert Hewitt Wolfe Regie: Alexander Singer Hauptdarsteller: Avery Brooks als Captain Benjamin Sisko, Rene Auberjonois als Odo, Nana Visitor als Major Kira Nerys, Terry Farrell als Lieutenant Jadzia Dax, Colm Meaney als Chief Miles O'Brien, Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir, Cirroc Lofton als Jake Sisko, Armin Shimerman als Quark. Gastdarsteller: Lawrence Pressman als Krajensky, Kenneth Marshall als Michael Eddington, Jeff Austin als Bolian security officer, Majel Barrett als Computer Voice u.a. Kurzinhalt: Auf Deep Space Nine wird Benjamin Siskos Beförderung zum Captain gefeiert. Danach kommt der Föderationsbotschafter Krajensky auf ihn zu, und informiert ihn über einen kürzlichen Umsturz innerhalb der Regierung der Tzenkethi, mit denen die Föderation vor einigen Jahren im Krieg war. Nun befürchtet man, dass unter der neuen Führung neuerlich Feindseligkeiten ausbrechen könnten. Die U.S.S. Defiant soll, um Flagge zu zeigen, nahe der Grenze zum Tzenkethi-Raum patrouillieren. Kurz nach ihrem Abflug versucht man, mit dem Sternenflottenkommando in Kontakt zu treten, doch es ist keine Verbindung möglich. Wie sich zeigt, wurde die Kommunikationsanlage absichtlich beschädigt – es befindet sich also offenbar ein Saboteur an Bord. Lieutenant Dax findet eine Möglichkeit, wie man den Verantwortlichen überführen könnte, nämlich durch Strahlungsreste auf seinen Händen. Als man Botschafter Krajensky testet, offenbart sich dieser als Formwandler, und flüchtet in die Eingeweide des Schiffes. Im Wissen, dass dieser jedwede Gestalt annehmen kann, regieren an Bord schon bald Paranoia und Misstrauen. Während man die Gänge durchforstet, um ihn hervorzulocken und zustellen, steuert die U.S.S. Defiant, nachdem der Saboteur die Kontrolle über das Schiff übernommen hat, unaufhaltsam auf den Raum der Tzenkethi vor. Statt einen Krieg zu verhindern, drohen Captain Sisko und seine Crew vielmehr einen auszulösen… Denkwürdige Zitate: "People don't enter Starfleet to become commanders, or admirals for that matter. It's the captain's chair that everyone has their eye on." (Eine sehr interessante Beobachtung von Commander Eddington, die mich doch ein bisschen nachdenklich machte.) "I have a bad feeling about this." (O'Brien zitiert "Star Wars".) "In the history of my people, no changeling has ever harmed another. I'd hate to be the first." (Odo zu Eddington, als er es ablehnt, eine Waffe zu nehmen.) "Don't you trust me?" "No, I don't." "I know exactly how you feel." (Paranoia und Misstrauen machen sich an Bord breit.) Review: ![]() Wie auch immer: Mein betreffender Verdacht machte das erste Drittel erstmal noch nur leidlich spannend, da ich den Figuren in dieser Hinsicht voraus war (was übrigens auch für den falschen Julian in der Jeffriesröhre betrifft, der mir ebenfalls sofort verdächtig war) und erstmal darauf warten musste, dass sie zu mir aufschließen. Sobald Krajensky dann mal als Formwandler offenbart war, drehte die Episode aber dann langsam auf. Vor allem das Misstrauen an Bord und die Paranoia stachen für mich hervor. Das ist man von "Star Trek" ja doch eher nicht gewohnt, und zeigt eine der größten Stärken der Dominion-Handlung für mich. Man kann sich einfach nie sicher sein, ob der Gegenüber auch wirklich der gibt, der er vorgibt, zu sein. Kritisch sehe ich daran lediglich, dass einzelne Szenen, insbesondere die beiden Tests (und da vor allem jener rund ums Blut) etwas gar stark an John Carpenters "The Thing" erinnerten. Aber das ist bei solch einer Thematik wohl unvermeidlich. Zudem war die Idee nett, den Verdacht zuerst auf Bashir zu lenken, sich dieser dann als falsch herausstellt, nur um dann herauszufinden, dass er beim zweiten Test sehr wohl der Formwandler war (was jedoch beim Test selbst offensichtlich war; keine Ahnung, ob das die Macher eh so beabsichtigten, oder man eigentlich erst hätte draufkommen sollen, als sich die Tür öffnete und der zweite Bashir hinter dem Kraftfeld stand). Das war nett ausgeklügelt. Für die nötige Spannung sorgt zudem der Countdown, da sich die Defiant auf eine Siedlung der Tzenkethi zubewegt und das Schiff darauf programmiert wurde, diese anzugreifen und so einen Krieg auszulösen (was mich wiederum etwas gar sehr an die Schatten aus "Babylon 5" erinnerte, aber gut). Vor allem auch der Einsatz der Selbstzerstörung stach dabei hervor; immerhin war es zu diesem Zeitpunkt doch bei "Star Trek" schon eine Weile her, dass sich ein Kommandant dazu gezwungen sah. ![]() Fazit: Mit dem Einstieg tat ich mir noch ein wenig schwer, gerade auch, da ich von Anfang an vermutete, dass es sich bei Botschafter Krajensky um einen der Gründer handelt. Nachdem dies dann offenbart wurde, drehte die Episode aber langsam auf – wenn es auch danach noch den einen oder anderen Moment gab, der mich etwas gar an andere Filme oder Serien erinnert hat. Dafür gefiel mir das Gefühl der Paranoia und des Misstrauens, dass aufgrund des Formwandlers daraufhin auf der Defiant herrschte. Auch alles rund um den Countdown, um den Angriff auf die Siedlung der Tzenkethi – und damit einen potentiellen neuen Krieg – zu verhindern, war sehr gelungen. Und vor allem auch das Finale mit dem Kampf zwischen den beiden Formwandlern, in dessen Zuge Odo dann schließlich dazu gezwungen ist, den titelspendenden Widersacher zu töten, war sehr gelungen. Sein abschließender Satz, dass sie die Föderation bereits infiltriert hätten, sorgt dann schließlich für einen sehr effektiven Cliffhanger, der damals wohl die Wartezeit auf die vierte Staffel nicht gerade leichter gemacht hat. Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)
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