Zeitschriff "Relativity" |
Episodennummer: 5x24 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 12. Mai 1999 Erstausstrahlung D: 09. September 2000 Drehbuch: Bryan Fuller, Nick Sagan & Michael Taylor Regie: Allan Eastman Hauptdarsteller: Kate Mulgrew als Captain Kathryn Janeway, Robert Beltran als Chakotay, Tim Russ als Tuvok, Roxann Biggs-Dawson als B'Elanna Torres, Robert Duncan McNeill als Tom Paris, Robert Picardo als The Doctor, Jerry Ryan als Seven of Nine, Ethan Phillips als Neelix, Garrett Wang als Harry Kim. Gastdarsteller: Bruce McGill als Braxton, Dakin Matthews als Patterson, Jay Karnes als Ducane, Josh Clark als Lieutenant Carey u.a. Kurzinhalt: Captain Braxton, mit dem die Voyager-Crew bereits in "Vor dem Ende der Zukunft" Kontakt hatte, wurde nach seiner Rückkehr ins 29. Jahrhundert das Kommando über das Zeitschiff Relativity übertragen. Nun versucht er, einen Eingriff in die Geschichte zu verhindern, der dafür sorgen soll, dass die U.S.S. Voyager zerstört wird. Dafür rekrutiert er Seven of Nine, deren Borgimplantate es als einziges erlaubt, die temporale Anomalie durch jene Technologie, mit der die Voyager zerstört werden soll, zu erkennen. Er schickt sie, als Fähnrich getarnt, in die Vergangenheit, genauer gesagt zu jenem Moment, als Captain Janeway an Bord kam, um das Kommando über die U.S.S. Voyager zu übernehmen. Nachdem sie dort scheitert, unternimmt man einen weiteren Versuch während eines Angriffs der Kazon. Die ständigen Zeitsprünge wirken sich schon bald negativ auf Seven of Nine aus; ihr bleiben nicht mehr viele Gelegenheiten, um die Mission zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen. Als sie von der Voyager-Crew – bevor diese sie kennenlernte – als Eindringling identifiziert wird, bleibt ihr keine andere Wahl, als Captain Braxtons Warnungen aus den Wind zu schlagen, und sich Janeway anzuvertrauen… Denkwürdige Zitate: "Did you call me to chitchat or is there an actual emergency?" "Its personality could use some work." (Janeways erste Impression des MHNs.) "Seven of Nine to… Seven of Nine. What's your status?" (Sowas passiert ja nun auch nicht alle Tage.) "I look forward to it. Or should I say backward?" "Don't get started." (Eine von Zeitreisen genervte Janeway zu Seven of Nine.) Review: ![]() Zuerst einmal machte sich die Umbesetzung von Captain Braxton negativ bemerkbar. Bitte versteht mich nicht falsch: Ich liebe Bruce McGill, und freue mich grundsätzlich über jedes Wiedersehen mit ihm. Aber den Namen an sich konnte ich leider überhaupt nicht zuordnen, und obwohl er die Vorgeschichte ja eh noch mal aufrollt und erzählt, wie er im zwanzigsten Jahrhundert gestrandet ist, habe ich den Konnex zum Zweiteiler "Vor dem Ende der Zukunft" nicht hergestellt. Nicht, weil ich noch so genau gewusst hätte, wie Braxton dort aussah, sondern vielmehr, weil ich mich an einen Auftritt von Bruce McGill noch erinnert hätte. Und so hat "Zeitschiff Relativity", so sehr ich Rückgriffe auf die etablierte Kontinuität sonst auch schätze, davon schon mal nicht profitiert (und diesen Punkt wie ich finde generell eher verschissen). Ich bin mir auch nicht sicher, inwiefern die Auflösung rund um Braxton Sinn ergibt. Einerseits wurde doch die Zeitlinie soweit ich mich erinnern kann ausgelöscht, und die Voyager daraufhin von einem neuen, anderen Braxton empfangen, der nie im 20. Jahrhundert gestrandet ist. Vor allem aber wollte der ältere Braxton ja dann scheinbar genau dies verhindern – dann hätte er die Voyager aber doch eigentlich schon zerstören müssen, bevor es zu ihrer schicksalhaften Begegnung in der dritten Staffel kam, oder? Und damit, all diese offenen Fragen die mich doch eher ratlos am Kopf kratzen lassen nun mit einem schulterzuckenden "Zeitreisen" abzutun, würde man es sowohl sich selbst als vor allem auch den Machern zu leicht machen. "Star Trek" hat in der Vergangenheit (höhö) oft genug bewiesen, dass es in der Lage ist, faszinierende und packende Zeitreisegeschichten zu erzählen, die dennoch in sich schlüssig waren. Was mich zum letzten – vergleichsweise vernachlässigbaren – Kritikpunkt bringt: Die Borg hätten die Gründung der Föderation begünstigt? Hä? Zefram Cochrane wäre doch ohnehin geflogen, die Crew der Enterprise-E hat lediglich dafür gesorgt, dass dieses Ereignis auch wirklich eintritt. ![]() Fazit: Grundsätzlich mag ich Zeitreise-Geschichten ja, und auch "Zeitschiff Relativity" profitiert zweifellos wieder von dieser Vorliebe. Zu den besseren diesbezüglichen "Star Trek"-Episoden würde ich sie aber eher nicht zählen. Zwar fand ich die Sprünge in die Vergangenheit, insbesondere zur Ankunft von Captain Janeway an Bord der Voyager, sehr interessant. Auch die eine oder andere Idee, wie dass die Zeit innerhalb des Schiffes unterschiedlich verläuft, fand ich faszinierend. Alles rund ums Zeitschiff konnte mir ebenfalls gut gefallen. Und insgesamt war die Folge schon recht kurzweilig. Allerdings drängte sich mir die eine oder andere logische Ungereimtheit unangenehm auf, für die ich "Zeitschiff Relativity", bei aller Vorliebe für Zeitreise-Geschichten, nicht gänzlich ungestraft davonkommen lassen kann. Und so sehr ich Bruce McGill auch schätze, aber aufgrund seines Auftritts hab ich bis zuletzt nicht gecheckt, dass die Figur der Typ aus dem Zweiteiler "Vor dem Ende der Zukunft" sein soll. Das war dann doch eher ungeschickt gemacht. Insgesamt war "Zeitschiff Relativity" aber schon recht unterhaltsam – nur zu viel über sie Nachdenken sollte man halt nicht. Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)
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