Die Söhne der Harpyie |
Episodennummer: 5x04 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 03. Mai 2015 Erstausstrahlung D: 17. Mai 2015 Drehbuch: Dave Hill Regie: Mark Mylod Hauptdarsteller: Peter Dinklage als Tyrion Lannister, Nikolaj Coster-Waldau als Ser Jaime Lannister, Lena Headey als Queen Cersei Lannister, Emilia Clarke als Queen Daenerys Targaryen, Kit Harington als Jon Snow, Aidan Gillen als Petyr Baelish, Natalie Dormer als Queen Margaery Tyrell, Stephen Dillane als King Stannis Baratheon, Carice van Houten als Melisandre, Indira Varma als Ellaria Sand, John Bradley als Samwell Tarly, Sophie Turner als Sansa Stark, Jerome Flynn als Bronn, Michiel Huisman als Daario Naharis, Nathalie Emmanuel als Missandei, Dean-Charles Chapman als King Tommen Baratheon, Iain Glen als Jorah Mormont. Gastdarsteller: Jonathan Pryce als High Sparrow, Ian McElhinney als Barristan Selmy, Julian Glover als Grand Maester Pycelle, Anton Lesser als Qyburn, Tara Fitzgerald als Queen Selyse Baratheon, Roger Ashton-Griffiths als Lord Mace Tyrell, Jacob Anderson als Grey Worm, Ian Beattie als Ser Meryn Trant, Joel Fry als Hizdahr zo Loraq, Eugene Simon als Lancel Lannister, Ben Crompton als Eddison Tollett, Keisha Castle-Hughes als Obara Sand, Rosabell Laurenti Sellers als Tyene Sand, Jessica Henwick als Nymeria Sand, Kerry Ingram als Shireen Baratheon, Brenock O'Connor als Olly, Finn Jones als Loras Tyrell, Will Tudor als Olyvar, Gary Pillai als Merchant captain, Christian Vit als Lead Dornish Guard, Josephine Gillan als Marei, Meena Rayann als Meereenese prostitute u.a. Zitate: "Night's Watch takes no part in the wars of the Seven Kingdoms." "There's only one war: Life against death." (Melisandre versucht, Jon Snow davon zu überzeugen, sich Stannis' Feldzug anzuschließen.) "I know mother didn't want to bring me." "Why do you say that?" "She told me 'I don't want to bring you.'" (Jupp, dass würde es erklären.) "That would have been a shit way to die." "As far as I've seen, they're all shit ways to die." (Jaime und Bronn nach ihrer Ankunft in Dorne.) "How many you think you can take?" "One. If he's slow." (Jaime gibt sich ob seiner Kampftauglichkeit keinen Illusionen hin.) Kurzinhalt: Cersei trifft sich neuerlich mit dem Hohen Spatz, der mittlerweile den Platz als Hohepriester des Glaubens der Sieben eingenommen hat, und regt den Wiederaufbau eines militanten Arms der Kirche an. Diese wird kurz darauf aktiv und geht nicht nur gegen Sünder vor, sondern nimmt auch Loras Tyrell für seine homosexuellen Neigungen gefangen. Als Margaery davon erfährt, ist sie außer sich, und weist Tommen an, etwas dagegen zu unternehmen – die erste Bewährungsprobe des neuen Königs, was seine Durchsetzungskraft betrifft. An der Mauer unternehmen sowohl Stannis als auch Melisandre einen weiteren Versuch, Jon Snow davon zu überzeugen, sie bei ihrem anstehenden Feldzug nach Winterfell zu begleiten. Jaime Lannister und Ser Bronn haben einstweilen Dorne erreicht – geraten jedoch nur kurz nach ihrer Ankunft in eine Patrouille. Zur gleichen Zeit scharrt Ellaria Sand die Töchter von Oberyn Martell um sich, und schwört die sogenannten Sandschlangen auf ihren Plan ein, Prinzessin Myrcella zu töten. Jorah Mormont hat indes ein Boot gestohlen, mit dem er Tyrion Lannister zu seiner Königin, Daenerys Targaryen bringen will, in der Hoffnung, so wieder ihre Gunst zu gewinnen. Diese wiederum sieht sich neuerlich nach dem Wunsch konfrontiert, die alten Kampfgruben wieder zu öffnen, um der Bevölkerung Meereens ein Ventil für ihre Aggressionen zu bieten. Doch noch während sie mit ihrer Entscheidung ringt, greifen die Söhne der Harpyie an… Review von Tu Bacco (Buchkenner): ![]() Littlefinger ist in der Serie ein Glücksspieler. Sansa ist scheinbar für ihn doch nicht mehr als ein Faustpfand um eine Allianz zwischen ihm und dem Haus Bolton oder Stannis, falls dieser Winterfell erobert, zu zementieren. Als Zuschauer soll man annehmen, dass er nichts von Ramsay Boltons perversen Grausamkeiten wissen soll? Darüber hinaus lässt Littlefinger Sansa nun allein zurück, um sich in die Fänge von Cersei zu begeben, die Sansa am Tod ihres Sohnes macht? Moment mal… Die Rechnung geht irgendwo nicht so ganz auf. Entweder ist Littlefinger dümmer als angenommen, oder irgendwo im Hintergrund läuft eine Art Masterplan, den ich nicht sehe. Ähnlich erzwungen kommt mir Jaimes Plan - wenn man das Plan nennen darf – vor, Myrcella aus Dorne zu stibitzen, ohne einen Krieg dabei auszulösen. Wenigstens nimmt man sich hier nicht ganz so ernst und Bronn merkt immer mal wieder an, wie blöd Jaimes Plan und wie ungeeignet dieser dafür eigentlich ist. Aber Geschichten, die einzig aus dem Unvermögen der Figuren entstehen sind es meines Erachtens selten wert, erzählt zu werden, vor allem, wenn die betreffende Figur sogar noch viel Buchstory übrig hat, die nicht nur auf solche Späße verzichtet, sondern die Figur zielgerichtet weiterentwickelt und darüber hinaus auch etliche Anknüpfungspunkte mit anderen Handlungssträngen aufweist, die in der Serie irgendwo noch im Hintergrund schweben und auf eine Fortsetzung oder Auflösung warten. Schade. Alles andere als schade war hingegen die kleine Szene zwischen Stannis und Shireen, die den unnahbaren Stannis mal von seiner gefühlvollen Seite zeigt. Eine derartige Szene hätte ich mir schon in den letzten Staffeln erhofft, aber bisher haben sich die Macher damit zufrieden gegeben, Stannis in seiner Rolle als Antagonist zu belassen. In King's Landing indes erweist sich Cersei als Herrscherin – wenig überraschend – als eine regelrechte Katastrophe. In ihrer kleinlichen Fehde mit Margaery hat sie nicht nur einen erfahrenen Berater wie Tywins Bruder Kevan aus dem Rat gejagt und die restlichen Positionen mit Speichelleckern besetzt, deren Ratschläge sie ohnehin ignoriert, sondern nun, mit der Bewaffnung der Spatzen, einer radikalen Bewegung unwissend derartig viel Macht verliehen, dass sie die Krone selbst, vor allem ihr Sohn Tommen, in Gefahr bringt. ![]() Fazit: Die 4. Folge hat mir nur bedingt zugesagt und lies einige meiner Befürchtungen bezüglich der Qualität der Eigenkreationen der Serienschreiber wahr werden. Eigens für die Serie geschriebene Plots sollten sich organisch in die bisherige Handlungsstruktur einfügen. In "The Sons of The Harpy" wirken diese aber zu erzwungen und vor allem, was die Motivation einiger Figuren anbelangt, undurchdacht. Wenn dann eine dieser neuen Szenen einen im Vergleich zum Rest der Serie derartig deplatzierten Eindruck wie die Vorstellung von Oberyns Bastardtöchtern, den Sandschlangen, hinterlässt, dass selbst eine oscarnominierte Darstellerin wie Keisha Castle-Hughes so wirkt, als würde sie das erste Mal vor der Kamera eines Laientheaters stehen, dann mache ich mir sorgen, wie es um die Zukunft der Serie bestellt ist, wenn sie vollends die Pfade von George Martins Epos verlassen muss. Dieser Testlauf ist zumindest in dieser Episode gründlich in die Hosen gegangen. Wertung: 2 von 5 Punkten
Tu Bacco
Review von Christian Siegel (Buch-Unkundiger): ![]() Doch es war nicht nur der Kampf allein: Die Szenen in Dorne haben mir generell den Eindruck vermittelt, dass man auf einen neuerlichen spannungstechnischen Höhepunkt zusteuert. Bisher wusste man zwar schon, dass sich Jaime aufmacht, um Myrcella zu befreien, aber die Bedrohung für sie schien jetzt noch nicht unbedingt sonderlich mittelbar zu sein. Dank der Szene mit den Sandschlangen ändert sich dies nun, wird doch klar, dass die Serie hier auf ein Wettrennen zwischen Bronn und Jaime auf der einen und Ellaria und Oberyns Töchter auf der anderen hinausläuft. Und angesichts der Angewohnheit von "Game of Thrones", Protagonisten beliebig über den Jordan zu schicken, bin ich tatsächlich unsicher, wie diese Sache ausgehen wird. Jedenfalls haben die Szenen in Dorne allein schon viel dazu beigetragen, die Spannung zu zeigen, und mir wieder ein klareres Bild davon zu geben, wo sich die Handlung hinentwickelt. Was das betrifft, trug auch die Szene von Sansa und Littlefinger ihren Anteil dazu bei. Letzterem ist also der bevorstehende Ansturm von Stannis Truppen bewusst – und er geht davon aus, dass die Boltons bei diesem unterliegen werden. Hier erweist er sich wieder einmal als hervorragender Pläneschmieder. Gespannt darf man zudem darauf sein, wie er auf die Schließung seines Bordells in King's Landing reagieren wird. Für diese verantwortlich ist der militante Arm der Religion der sieben Götter – wieder ins Leben gerufen durch den Hohen Spatz und angestachelt von Cersei. Auch hier bin ich schon sehr gespannt, wie sich die Handlung weiter entwickeln wird. Immerhin könnten die religiösen Fanatiker ja auch auf die Idee kommen, dass Inzest mit ihrem Glauben auch nicht unbedingt vereinbar ist – und sich Cerseis Intrige somit noch als Eigentor erweisen. Besonders enthüllend fand ich auch Tommens mangelndes Durchsetzungsvermögen. Er mag auf dem Papier König sein, lässt sich letztendlich aber von den Wachen ohne große Gegenwehr verscheuchen. Er mag ja nett und charmant und lieb sein – aber man darf sich fragen, wie die Bevölkerung – und die Feinde der Lannisters – auf diesen schwachen König reagieren werden. ![]() Immerhin, falls in Daenerys Stab nun tatsächlich eine Beraterstelle frei werden sollte, wäre mit … schon würdiger Ersatz im Anmarsch. So verständlich ihre Entscheidung auch gewesen sein mag, ihn angesichts seines – früheren Verrats zu verbannen, so machten in meinen Augen die jüngsten Ereignisse doch deutlich, dass sie auf seinen Rat nicht verzichten kann. Ob sie wohl die Größe haben wird, dies ebenfalls einzusehen, und ihm zu vergeben? Und was wird sie mit Tyrion machen? Auch hier ergeben sich schon wieder einige interessante Fragen, deren Beantwortung ich schon mit Spannung erwarte. Jedenfalls fand ich auch die Szene der beiden im Boot – wo genau das angesprochen wurde, was ich mir am Ende von "Der Hohe Spatz" dachte: Zu Daenerys wollte Tyrion ja sowieso! – sehr gelungen. Einzig an der Mauer selbst tat sich jetzt nicht unbedingt nicht sonderlich viel – was mich aber insofern nicht gestört hat, als dass es in den anderen Handlungssträngen für mein Gefühl genug Vorwärtsmomentum gab, da machte mir die Tatsache, dass man dort zur Zeit ein bisschen auf der Stelle tritt, nichts aus. So versuchte nach Stannis und Davos nun auch Melisandre – unter anderem mit zwei schönen, hervorstechenden Argumenten – Jon Snow von seinem Eid gegenüber der Nachtwache abzubringen und ihn davon zu überzeugen, sich Stannis' Feldzug nach Winterfell anzuschließen. Ein Angebot, dass der standhafte Jon dankend ablehnte. In erster Linie stach mir in dieser Szene aber Melisandres Wiederholung von Ygrittes unvergesslichen Worten hervor; das war wirklich fies. Was nun die Inszenierung selbst betrifft, gab sich auch "Die Söhne der Harpyie" wieder keine Blöße. Vor allem die Landschaftsaufnahmen waren wieder einmal ungemein beeindruckend. Auch die Effekte konnten sich wieder absolut sehen lassen. Und insgesamt ist die Produktionsqualität mittlerweile auf einem Niveau, dass selbst mancher Kinofilm nicht erreicht. Das Tüpfelchen auf dem i war dann wieder einmal Ramin Djawadi, aus dessen wie immer wundervoller Vertonung mir diesmal vor allem die mönchschorartigen Klänge bei den militanten Religionsanhängern ins Ohr stachen. Fazit: ![]() Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © HBO)
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