Der Name des Doktors
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: The Name of the Doctor
Episodennummer: 7x13
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 18. Mai 2013
Erstausstrahlung D: 31. Juli 2013
Drehbuch: Steven Moffat
Regie: Saul Metzstein
Hauptdarsteller: Matt Smith als The Doctor, Jenna-Louise Coleman als Clara Oswald.
Gastdarsteller: Alex Kingston als River Song, Richard E. Grant als The Great Intelligence, Neve McIntosh als Madame Vastra, Catrin Stewart als Jenny Flint, Dan Starkey als Strax, Eve de Leon Allen als Angie, Kassius Carey Johnson als Artie, Nasi Voustsas als Andro, David Avery als Fabian, Michael Jenn als Clarence, Rab Affleck als Archie, Samuel Irvine als Messenger Boy, Sophie Downham als Young Clara, Paul Kasey als Whisper Man, John Hurt als The Doctor u.a.

Kurzinhalt: Ein zum Tode verurteilter Mann bittet Madame Vastra zu sich. Mit einer wichtigen Information über den Doktor hofft er, sich sein Leben erkaufen zu können. Diese ist daraufhin so beunruhigt, dass sie eine Traumkonferenz einberuft, an der neben ihr auch Jenny, Strax, Clara und River teilnehmen. Es geht um das größte Geheimnis des Doktors, dass er mit ins Grab denkt, und der Prophezeiung, dass es das Universum ins Chaos stürzen wird, wenn der Name des Doktors auf dem Planeten Trenzalore ausgesprochen wird. Während ihrer Trance werden Vastra, Jenny und Strax von den sogenannten Flüstermännern angegriffen, die unter der Kontrolle der Großen Intelligenz stehen. Clara gelingt es als einzige, zu entkommen, und den Doktor darüber zu informieren, was vorgefallen ist. Dieser reagiert erschüttert – befindet sich auf dem Planeten Trenzalore doch sein Grab. Und den Time Lords ist es streng verboten, eben diesen Ort aufzusuchen. Eben dies muss der Doktor nun jedoch tun, wenn er seine Freunde retten will…


Review: Episodenbild (c) BBC Mit "Der Name des Doktors" begannen die großen Feierlichkeiten zum fünfzigsten Geburtstag der kultigen britischen SF-Serie. Ein Umstand, dem gleich zu Beginn Rechnung getragen wird, wo Clara bei den früheren Doktoren kurz vorbeischaut. Die betreffenden Momente waren wunderbar und sehr überzeugend gemacht, und verschafften der Episode gleich mal einen interessanten Einstieg. Gut gefallen konnte mir auch die Traumkonferenz, die sogar über Raum und Zeit hinweg funktioniert. Es war nett, all diese Figuren in dieser Konstellation zusammensitzen zu sehen, der Höhepunkt der Séance war für mich aber der Moment, wo Jenny zu den anderen sagt "I think I've been murdered". Da lief es mir kurz kalt den Rücken hinunter, und die Szene war gerade weil es so still und ruhig umgesetzt war, ungemein traurig. Sehr gut gemacht fand ich auch die Whisper Man. Steven Moffat hat zweifellos ein Talent dafür, sich immer wieder neue, optisch beeindruckende und in Erinnerung bleibende Monster auszudenken, und nach den Engeln und den Silence schienen auch die Whisper Man wieder einmal einem Alptraum zu entstammen. Da sie in weiterer Folge stark in den Hintergrund gerückt wurden machten sie bei mir zwar letztendlich, abseits der Optik, keinen ähnlich starken Eindruck wie die zuvor genannten. Dennoch werteten sie die Episode für mich auf.

Auch danach ging es sehr gut weiter. Zuerst die geschockte Reaktion des Doktors, als Clara ihm anvertraut, was sie erfahren hat. Wie sich die TARDIS davor wehrt, auf dem Planeten zu landen – wohl nicht nur, weil dort das Grab des Doktors liegt, sondern sie selbst dort ebenfalls ihre letzte Ruhestätte gefunden hat. Die betreffende große TARDIS, die quasi als Grabstein dient, war ebenfalls eines dieser Bilder, die mir von der Folge wohl noch länger in Erinnerung bleiben werden. Überaus nett fand ich auch die Idee, River Song hier nach ihrem eigentlichen Tod in der Bibliothek zu präsentiert. Es ist also nicht River selbst, sondern vielmehr jenes Echo, das der Doktor dort gespeichert hat. Dies hob ihren Auftritt hier automatisch von ihren früheren ab, und sorgte vor allem zum Ende hin noch einmal für eine überaus emotionale Szene, als der Doktor zu erkennen gibt, dass nicht nur Clara sie die ganze Zeit sehen und hören konnte, sondern auch er. Generell, so nett auch die ganze Episode zuvor schon gewesen sein mag, aber die letzten 15 Minuten waren dann wirklich phantastisch. Wie wir den Zeitstrahl des Doktors sehen, und die Great Intelligence diesen betritt, um am Doktor Rache zu üben für all seine bösen Taten. Der Gedanke, jemand könnte in dieser Art und Weise in unsere Existenz eindringen und sie völlig umschreiben, und so selbst den kleinsten unserer Triumphe in eine Niederlage verwanden und somit sämtliches Glück und jedwede Freude aus unserem Leben nehmen, ist ungemein erschreckend. Eben dies machte dann die Szene umso erhebender, als sich Clara in den Zeitstrahl begibt, um den Doktor in allen Inkarnationen zu retten, und so den von der Great Intelligence angerichteten Schaden wieder zu reparieren. Zumal man damit auch eine schlüssige Erklärung für das "impossible Girl" aufbot. Und am Ende erfahren wir dann schließlich das große, vom Doktor verborgene Geheimnis, dass sich als bisher unbekannte Inkarnation offenbart, die von niemand geringerem als John Fucking Hurt gespielt wird.

Episodenbild (c) BBC Insgesamt war ich von "Der Name des Doktors" also – endlich wieder einmal – so richtig begeistert. Ein paar kleinere Kritikpunkte haben sich dann aber doch eingeschlichen, die in Summe die Höchstwertung knapp verhindern. So fand ich, wie oben erwähnt, die vermeintliche Todesszene von Jenny so schön, dass ich mir eigentlich wünschte, es wäre dabei geblieben. Ähnliches gilt übrigens für Clara. Ein wichtigeres Opfer kann man als Companion des Doktors ja eigentlich nicht vollbringen, und ein Teil von mir wünschte wirklich, dass sich das Original hier nun für ihn geopfert hätte, und wir in Zukunft dann nur mehr ihre Echos gesehen hätten. Die CGI-Effekte waren zudem diesmal nicht immer ganz auf dem hohen Niveau, das ich von der Serie bislang gewohnt bin, was insbesondere für die Aufnahme des Planeten aus dem Orbit betrifft. Und so grandios ich es auch finde, dass für das Jubiläumsspecial ein Schauspieler eines solchen Kalibers für den Doktor gefunden werden konnte, aber die Einblendung war schon ein bisschen cheesy und hätte nicht sein müssen. Ehrlich: Wenn man John Hurt nicht erkennt, wird die Einblendung auch nichts mehr ändern, bzw. einen plötzlich in Begeisterungsstürme ausbrechen lassen. Aber gut, es sei ihnen verziehen.

Fazit: "Der Name des Doktors" gelingt erfolgreich der Spagat, einerseits die siebte Staffel auf gelungene, hochdramatische und befriedigende Art und Weise abzuschließen – und dabei eben auch eine schlüssige Erklärung für die Existenz des "unmöglichen Mädchens" zu finden – und andererseits dem anstehenden Jubiläumsspecial den Weg zu ebnen, mit der Vorstellung von John Hurt als bisher unbekannte Inkarnation des Doktors. Aber auch in "Der Name des Doktors" wird den früheren Darstellern bereits bedacht, in dem man gleich mehrere von ihnen mittels Archivmaterial auftreten lässt. Auch der Rest der Folge konnte mir sehr gut gefallen, wobei neben den Whisper Men als neue Bedrohung vor allem einzelne Höhepunkte zwischendurch, die eine oder andere optisch imposante Szene (wie die große TARDIS), Murray Golds wieder einmal wundervolle Musik, sowie das Finale im Grab des Doktors bestachen, und da insbesondere der Abschied zwischen dem Doktor und River, und wie Clara in den Zeitstrahl tritt, um den Doktor zu retten. Nur die Tatsache, dass bei den vermeintlichen Figurentoden die letzte Konsequenz fehlt, verhindert knapp die Höchstwertung. Davon abgesehen war "Der Name des Doktors" ein wunderbarer Abschluss für die siebte Staffel, der mich auch schon das Jubiläumsspecial mit großer Vorfreude erwarten lässt.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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