Die Glocken von Saint John
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: The Bells of Saint John
Episodennummer: 7x06
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 30. März 2013
Erstausstrahlung D: 12. Juni 2013
Drehbuch: Steven Moffat
Regie: Colm McCarthy
Hauptdarsteller: Matt Smith als The Doctor, Jenna-Louise Coleman als Clara Oswald.
Gastdarsteller: Celia Imrie als Miss Kizlet, Robert Whitlock als Mahler, Dan Li als Alexei, Manpreet Bachu als Nabile, Sean Knopp als Paul, James Greene als The Abbott, Geff Francis als George Maitland, Eve de Leon Allen als Angie Maitland, Kassius Carey Johnson als Artie Maitland, Danielle Eames als Little Girl, Fred Pearson als Barista, Jade Anouka als Waitress, Olivia Hill als Newsreader, Isabella Blake-Thomas als Child, Matthew Earley als Man, Antony Edridge als Pilot, Richard E. Grant als The Great Intelligence u.a.

Kurzinhalt: Der Doktor hat sich in ein Kloster zurückgezogen, wo er darauf wartet, dass ihm das Universum einen Hinweis auf den Aufenthaltsort einer weiteren Inkarnation von Clara Oswald gibt. Plötzlich läutet die TARDIS: Clara ist am Telefon, weil ihr Internet nicht funktioniert, und eine Freundin hätte ihr diese Nummer gegeben. Der Doktor ist außer sich vor Freude, und fliegt sogleich mit der TARDIS los, um ihr einen Besuch abzustatten. Er kommt gerade noch rechtzeitig, um zu verhindern, dass Claras Bewusstsein in ein Netz aus menschlichen Seelen hochgeladen wird. Offenbar hat es jemand oder etwas auf den Geist von Menschen abgesehen: Wenn man sich in ein bestimmtes freies WLAN einloggt, wird der eigene Verstand hochgeladen, und der Körper bleibt nutzlos zurück. Zusammen mit Clara setzt der Doktor alles daran, um die Hintermänner aufzudecken und dem finsteren Treiben ein Ende zu setzen…


Review: Episodenbild (c) BBC Die Internet-Thematik von "Die Glocken von Saint John" fand ich durchaus interessant. Ich persönlich bin zwar in der glücklichen Lage, mir einen vernünftigen Daten-Tarif leisten zu können und somit nicht unbedingt auf Gratis-WLAN angewiesen zu sein, weiß jedoch, dass es vielen – vor allem auch jungen – Menschen anders geht. Diesbezüglich musste ich z.B. an meine Hamburg-Reise zurückdenken, wo alle – am Sonntag – vor dem geschlossenen Apple Store saßen, da es dort gratis WLAN gab. Das Bewusstsein eines Menschen hochzuladen mag jetzt kein übermäßig origineller Gedanke mehr gewesen sein, aber die Verbindung zu (gratis) WLAN fand ich durchaus interessant. Noch mehr als das stach für mich aber der Gedanke hervor, dass man Menschen über dieses WLAN hacken und so verändern kann. Das war für mich dann eigentlich auch die erschreckendere Idee – zumal wir abseits der Hilferufe auch keinen wirklich guten Eindruck davon gewannen, wie es ist, in diesem Netzwerk gefangen zu sein. Aber dass dich jemand auf Knopfdruck übernehmen oder verändern kann, das war wirklich beängstigend.

Fast noch wichtiger als die Grundstory, die dadurch auch ein bisschen in den Hintergrund gerät (was ich schon ein wenig schade fand) ist allerdings natürlich die Vorstellung der – aus unserer Sicht – dritten Inkarnation von Clara Oswald. Hier muss ich leider gleich sagen, dass ich – wenn ich auch nicht den Finger drauflegen kann – die ersten beiden irgendwie pfiffiger fand. Dennoch finde ich auch diese Version von Clara grundsätzlich durchaus gelungen, und von Coleman sehr gut gespielt. Dass ich sie nach wie vor ungemein süß finde, hilft dabei zweifellos auch. Und ihr Zusammenspiel mit Smith mag noch nicht ganz dort sein, wo er mit Gillan war, konnte aber dennoch hier wieder gefallen. Gut fand ich auch, dass sich am Ende herausstellt, dass es sich hier um kein unabhängiges Abenteuer handelt, sondern die Great Intelligence hinter all dem steckt, und man damit die fortlaufende Handlung rund um eben diese fortführt. Etwas schade fand ich dabei zwar, dass diese nicht mehr von Ian McKellen gesprochen und gespielt wurde, aber das war in Wahrheit auch nicht wirklich zu erwarten gewesen; den konnte man sich halt wirklich nur fürs Special leisten. Unschlüssig bin ich auch noch, ob ich den das Hochhaus hinauffahrenden Doktor nun gut oder schlecht finden soll. Weil einerseits wars eine coole Idee, andererseits aber doch etwas trashig (und gab's sowas ähnliches nicht schon bei "Aeon Flux"?). Und da Clara hier gerade erst vorgestellt wurde kam keine rechte Spannung auf; zwar hätte sie theoretisch jetzt noch ein drittes Mal sterben können, aber irgendwie bin ich davon nie ausgegangen. Somit bestand am positiven Ausgang des Geschehens kein Zweifel. Insgesamt hatte ich jedenfalls den Eindruck, dass man aus der interessanten Grundidee hätte mehr machen können, bzw. Moffat abseits dieser nicht mehr wirklich viel eingefallen ist, um die Folge zu füllen. Soweit ganz unterhaltsam war sie aber durchaus.

Fazit: Episodenbild (c) BBC "Die Glocken von Saint John" leidet etwas darunter, dass man hier zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen hat, nämlich Clara als neue Begleiterin vorzustellen, und zugleich die Story rund um die WLAN-Uploads von Seelen zu erzählen. Letztere Idee fand ich eigentlich sehr interessant, weshalb ich wünschte, man hätte mehr daraus gemacht, bzw. ihr mehr Aufmerksamkeit geschenkt – weshalb mir wohl lieber gewesen wäre, man hätte sich die Geschichte für ein späteres Abenteuer der beiden aufgehoben, wo man sich dann auch voll und ganz darauf hätte konzentrieren können. Die Grundidee fand ich aber ebenso interessant wie erschreckend, wobei ich die Idee, Leute zu hacken, sogar noch schlimmer fand als das mit dem Upload. Jenna Coleman gefällt mir zudem als Companion nach wie vor sehr gut, wenn ich auch die ersten beiden Claras irgendwie noch eine Spur aufgeweckter fand – aber vielleicht kommt das ja noch. Insgesamt hat man mit ihr aber jedenfalls eine interessante neue Begleiterin für den Doktor gefunden, und ich bin schon sehr gespannt, wie sich die Dynamik zwischen den beiden in weiterer Folge – gerade auch im Hinblick auf seine anstehende Regeneration in einen wesentlich älteren Doktor – entwickeln wird.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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