Hochzeits-Song
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: The Wedding of River Song
Episodennummer: 6x13
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 01. Oktober 2011
Erstausstrahlung D: 21. März 2012
Drehbuch: Steven Moffat
Regie: Jeremy Webb
Hauptdarsteller: Matt Smith als The Doctor, Karen Gillan als Amy Pond, Arthur Darvill als Rory Williams.
Gastdarsteller: Alex Kingston als River Song, Frances Barber als Madame Kovarian, Simon Fisher-Becker als Dorium Maldovar, Ian McNeice als Emperor Winston Churchill, Richard Hope als Dr. Malokeh, Marnix Van Den Broeke als The Silent, Nicholas Briggs als Voice of the Dalek, Simon Callow als Charles Dickens, Sian Williams als Herself, Bill Turnbull als Himself, Meredith Vieira als Herself, Niall Greig Fulton als Gideon Vandaleur, Sean Buckley als Barman, Rondo Haxton als Gantol], Emma Campbell-Jones als Dr. Kent, Katharine Burford als Nurse, Richard Dillane als Carter, Mark Sheppard als Canton Delaware u.a.

Kurzinhalt: Nachdem der Doktor noch einmal durch Zeit und Raum gereist ist und einige Dinge von seiner Löffelliste abgehakt hat, ist es nun soweit: Er findet sich am 22. April, dem Tag seines Todes – bei dem es sich um einen fixen Punkt in der Zeit handelt – am Lake Silencio in den USA ein. Auch Amy, Rory und River hat er zu diesem Anlass eingeladen. Schließlich ist es soweit, der unmögliche Astronaut steigt aus dem See hervor, und offenbart sich als River Song. Doch diese wehrt sich dagegen, den Doktor zu töten. Dadurch entsteht ein Riss in Raum und Zeit. Der Doktor findet sich daraufhin auf einer Erde mit Elementen und Personen aus allen Epochen wieder, wo es immer der 22. April ist. Er muss einen Weg finden, dafür zu sorgen, dass sich die Zeit wieder vorwärts bewegt und die Ordnung wieder hergestellt wird – auch wenn dies seinen endgültigen Tod bedeutet…


Review: Episodenbild (c) BBC Der Einstieg in die Folge hatte für mich ein bisschen was von einem Kuriositätenkabinett, und war mir insgesamt doch einen Hauch zu phantastisch. Dies bezieht sich einerseits auf die Szenen auf der Erde, mit Flugsauriern, Autos mit Ballons usw., als auch auf die letzten Reisen des Doktors, insbesondere das Live-Schach. Hier hat man aus meiner Sicht in wenigen Minuten doch etwas zu viele schräge Ideen verballert. Nicht wirklich überzeugt hat mich auch die Prophezeiung von Dorium Maldovar. Normalerweise mag ich solche Hinweise auf das, was noch kommen wird, ja, aber irgendwie war mir diese Prophezeiung dann doch zu umständlich. Kurzzeitig hatte ich mich zudem drüber geärgert, dass sie nicht gleich beantwortet haben, was genau die Frage ist, aber ganz am Ende hatten sie diesbezüglich dann ja eh doch noch Erbarmen mit uns. Nichts anfangen konnte ich allerdings mit der Erwähnung des Brigadiers. Da fragte ich mich unweigerlich, ob ich den kennen sollte, und als jemand, der erst mit "New Who" eingestiegen ist, hat mich dies doch eher verwirrt als sonst etwas. Eine kurze Erklärung, wer das ist, wäre für alle, die so wie ich keine Erfahrung mit den alten Serien haben, jedenfalls nett gewesen. Von der Frage, warum der Doktor nicht seine ZEITMASCHINE nutzt, um ihm kurz vor seinen Tod nochmal einen Besuch abzustatten, ganz zu schweigen.

Sobald sich der Doktor – in seiner Erzählung – dann am Lake Silencio einfindet, wird es dann jedoch langsam besser. Endlich begann ich zu verstehen, was genau hier denn eigentlich passiert ist, und dass der Doktor zusammen mit allen anderen in einer Art Zeitblase gefangen ist. Der Gedanke, dass sich die Zeit darin jeweils immer weiterbewegt, wenn sich der Doktor und River darin berühren, gefiel mir dann gut. Wie auch der Plot ab diesem Zeitpunkt wo der Doktor mit seiner Erzählung fertig war generell in Fahrt kam. Alles rund um die Silence und den Bunker fand ich zwar nicht ganz so spannend, wie man sich das vielleicht gedacht hat – diesbezüglich hat "Doctor Who" in der Vergangenheit schon packenderes geliefert – dennoch bot es durchaus gute Unterhaltung. Vor allem aber präsentierte "Hochzeits-Song" in weiterer Folge doch noch ein paar markante Highlights. Wie z.B. die starke Szene, als Amy sich an Madame Kovarian rächt, und diese praktisch umbringt (schön auch, dass auf diesen Moment am Ende dann noch einmal referenziert wurde). Und vor allem auch die titelspendende Hochzeit war sehr schön gemacht, und durchaus berührend umgesetzt. Vor allem die Idee, dass es River nicht darum ging, den Doktor zu retten, sondern ihm vor seinem Tod noch einmal bewusst zu machen, wie vielen Menschen er etwas bedeutet, fand ich wirklich sehr schön. Was nun die Art und Weise betrifft, wie es dem Doktor doch noch gelang, dem Tod ein Schnippchen zu schlagen: Größtenteils fand ich das clever und wirklich gelungen. Ich bin auch nach wie vor selber überrascht, wie überraschend ich das fand, da es eigentlich sehr schön – und fair – vorbereitet wurde, so dass man es durchaus auch hätte erahnen können. Zugleich stellt sich mir nur halt die Frage: Wenn der Tod des Doktors ein fixer Punkt in der Zeit ist, kann man diese wirklich durch eine Quasi-Kopie des Doktors austricksen? Aber gut, ich will mal nicht so sein. Und am Ende wird mit der Frage "Doctor Who?" wohl schon dem fortlaufenden Handlungsstrang der siebten Staffel der Weg geebnet.

Fazit: Episodenbild (c) BBC Ich muss gestehen, mir vom Finale von Season 6 angesichts der interessanten Ausgangssituation sowie dem staffelübergreifenden Aufbau etwas mehr erwartet zu haben. "Hochzeits-Song" war zwar gut und soweit recht unterhaltsam, kam für mich jedoch – wie zuvor auch schon "Der große Knall" – was Spannung, Dramatik, aber auch die emotionale Intensität betrifft, nicht an die Staffelausklänge der Russel T. Davies-Ära heran. Vor allem das Kuriositätenkabinett zu Beginn war mir dann doch etwas zu übertrieben und phantastisch. Wenn der Doktor mit seiner Erzählung dann mal am Lake Silencio angekommen ist, nimmt die Episode zwar endlich Fahrt auf, abseits vereinzelter Höhepunkte – wie Amys Quasi-Ermordung von Madame Kovarian, sowie natürlich der Hochzeit – konnte mich aber auch der Rest nicht wirklich begeistern. Immerhin bietet "Hochzeits-Song" aber einen gefälligen und überzeugenden Abschluss für das die Staffel umfassende Mysterium rund um den Tod des Doktors – und legt mit der Frage "Doctor Who?" zugleich das Fundament für die nächste.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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