Die Frau des Doktors
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: The Doctor's Wife
Episodennummer: 6x04
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 14. Mai 2011
Erstausstrahlung D: 15. Februar 2012
Drehbuch: Neil Gaiman
Regie: Richard Clark
Hauptdarsteller: Matt Smith als The Doctor, Karen Gillan als Amy Pond, Arthur Darvill als Rory Williams.
Gastdarsteller: Suranne Jones als Idris/The Tardis, Michael Sheen als Voice of House, Paul Kasey als Nephew, Adrian Schiller als Uncle, Elizabeth Berrington als Auntie u.a.

Kurzinhalt: Während sie sich mitten im Weltraum befinden, klopft es auf einmal an der Tür der TARDIS. Als er diese öffnet, entdeckt der Doktor einen kleinen Kubus, bei dem es sich um eine Notruf-Boje eines Time Lords handelt. Dieser scheint außerhalb des Universums gestrandet zu sein. Natürlich nimmt der Doktor sofort Kurs auf die in der Boje gespeicherten Koordinaten. Diese führen ihn dann zu einem Asteroiden, auf dem sich ein Schrottplatz befindet – und auch dem, obwohl er sich außerhalb des Universums befindet, Leben möglich ist. Dort muss er jedoch schon bald erkennen, dass er hereingelegt wurde: Der "Geist" der TARDIS wird in den Körper einer jungen Frau transformiert, um es dem im Asteroiden lebenden Wesen zu ermöglichen, sich selbst in diese zu transferieren. Seit Ewigkeiten scheint er nun schon Time Lords zu sich zu locken und sich an ihren TARDISen zu laben. Nun benötigt er die TARDIS des Doktors, um aus seinem Universum, dass zusammenbricht und nur mehr wenige Stunden existieren wird, zu entkommen. Er übernimmt die TARDIS, in der sich noch Amy und Rory befinden, und bricht mit ihr auf. Auf dem Asteroiden gestrandet, suchen der Doktor sowie der Geist seiner TARDIS nach einem Weg, um das Wesen aufzuhalten…


Review: Episodenbild (c) BBC Die ersten paar Minuten der Folge fand ich ja noch nicht so berauschend. Dann wurde jedoch während des Intros "Written by Neil Gaiman" eingeblendet, und sofort war mein Interesse geweckt. Auch wenn ich längst noch nicht so viel von ihm gelesen habe, wie ich das gerne würde (und noch einige Bücher ungelesen bei mir im Regal stehen), zähle ich mich nichtsdestotrotz zu den Fans des britischen Fantasy-Autors. Auch, dass er das eine oder andere Drehbuch für "Doctor Who" geschrieben hat, hatte ich zwischenzeitlich schon mal aufgeschnappt – und mich auf eben diese Episoden schon ganz besonders gefreut. Insofern ließ sein Name in den Credits meine Erwartungshaltung gleich mal ordentlich in die Höhe schnellen. Und auch wenn eben diese dann von "Die Frau des Doktors" nicht ganz erfüllt wurden und die Folge aus meiner Sicht nicht ganz das Überdrüber-Highlight war, auf das ich gehofft hatte, so hat sie mir nichtsdestotrotz ganz gut gefallen. Die Episode lebt dabei natürlich in erster Linie von der interessanten und faszinierenden Idee, uns die Persönlichkeit der TARDIS kennenlernen zu lassen.

Dass diese quasi ein Eigenleben haben könnte, kam mir nie in den Sinn, nach dieser Folge finde ich die Idee aber so interessant, dass ich es fast schade finde, dass wir in Zukunft auf sie verzichten müssen (auch wenn dies natürlich für das emotionale Ende unerlässlich war). Jedenfalls waren die gemeinsamen Szenen zwischen der "TARDIS" und dem Doktor für mich ganz klar die Höhepunkte der Folge – vor allem natürlich, da zunehmend klar wurde, dass die beiden Gefühle füreinander hegen (insofern war ich auch sehr über das abschließende "I love you" der TARDIS froh. Bei Rose durfte es ihr der Doktor ja nur vermeintlich ins Ohr flüstern). Und auch davon abgesehen haben mir ihre Gespräche sehr gut gefallen (wie z.B. ihre Aussage, dass sie ihn zwar nicht immer dort hin bringen mag, wo er hin wollte, er aber immer dort landet, wo er hin musste). Überaus interessant fand ich zudem, dass wir hier nun zum ersten Mal (zumindest innerhalb von "New Who") einen Blick auf das Innenleben der TARDIS werfen durften, mit ihren Korridoren usw. Davon abgesehen fiel jedoch die Handlung in der TARDIS selbst ein bisschen ab. Immerhin wird Rory dort vermeintlich schon WIEDER getötet (zumindest sollen wir das kurz glauben; mittlerweile ist das für mich einfach nur mehr ein unfreiwilliger running gag). Generell hatten Amy und Rory dort nicht wirklich etwas zu tun, außer in den Korridoren herumzuirren. Auch mit dem Bösewicht konnte ich leider nicht viel anfangen. Irgendwie kam mir dieser, trotz Michael Sheens imposant-markanter Stimme, nie so richtig zur Geltung, und erschien er mir nie bedrohlich. Und auch die Anspielungen auf das größere Ganze erschienen mir etwas aufgesetzt. Das mit dem Fluss im Wald, da ist wohl eindeutig River Song gemeint. Und vor allem dass sie jetzt in jeder Folge auf den bevorstehenden Tod des Doktors hinweisen muss, erscheint mir ebenfalls überflüssig. Etwas mehr Vertrauen in ihre Zuschauer wäre wünschenswert.

Fazit: Episodenbild (c) BBC Ich muss gestehen, ganz konnte "Die Frau des Doktors" meine gesteigerte Erwartungshaltung, nachdem Drehbuchautor Neil Gaiman eingeblendet wurde, nicht erfüllen. Dafür fand ich den Bösewicht nicht bedrohlich, und die Handlung rund um Amy und Rory auf der TARDIS nicht packend genug. Lieber verzichtet hätte ich zudem auf die ständigen Erinnerungen an frühere Ereignisse, die in diesem Ausmaß eher nerven, und mir den Eindruck vermittelten, die Macher halten ihre Zuschauer für blöd (oder zumindest extrem vergesslich). Wo die Episode hingegen geglänzt hat, war bei der Darstellung des Bewusstseins der TARDIS in körperlicher Form. Toll geschrieben und von Suzanne Jones sehr gut gespielt, waren die Szenen zwischen "Idris" und dem Doktor für mich ganz klar das Highlight dieser Folge – wobei vor allem der emotionale Abschied zwischen ihnen hervorstach. Auch die Produktionsqualität war wieder einmal sehr ansehnlich, und konnte mit einigen visuell imposanten Momenten aufwarten, wobei mir vor allem die teils kräftige Farbgebung positiv hervorstach. Und endlich mal einen Blick auf das Innenleben der TARDIS abseits des Kontrollraums werfen zu können war – auch wenn die betreffenden Szenen ein bisschen wie Beschäftigungstherapie für Amy und Rory wirkten – ebenfalls sehr nett. Das von mir erhoffte Überdrüber-Highlight war "Die Frau des Doktors" aber leider nicht.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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