Der Astronaut, den es nie gab
< Vorherige Episode | Nächste Episode >

Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: The Impossible Astronaut
Episodennummer: 6x01
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 23. April 2011
Erstausstrahlung D: 08. Februar 2012
Drehbuch: Steven Moffat
Regie: Toby Haynes
Hauptdarsteller: Matt Smith als The Doctor, Karen Gillan als Amy Pond, Arthur Darvill als Rory Williams.
Gastdarsteller: Mark Sheppard als Canton Everett Delaware III, William Morgan Sheppard als Old Canton Everett Delaware III, Stuart Milligan als President Richard Nixon, Chuk Iwuji als Carl, Mark Griffin als Phil, Marnix Van Den Broeke als The Silence, Sydney Wade als Little Girl, Nancy Baldwin als Joy, Adam Napier als Captain Simmons, Henrietta Clemett als Matilda, Paul Critoph als Charles, Kieron O'Connor als Prison Guard, Emilio Aquino als Busboy u.a.

Kurzinhalt: Amy, Rory und River erhalten vom Doktor eine Einladung, zu einem bestimmten Tag an einem bestimmten Ort in den USA zu erscheinen, woraufhin sie sich dort mit ihm treffen. Nach einem kurzen Besuch eines Diners nimmt er sie an einen Strand, und meint, in Kürze mit ihnen ins Jahr 1969 reisen zu wollen. Da steigt plötzlich ein Astronaut aus dem Meer hervor, schießt auf den Doktor, und tötet ihn gerade als er dabei war, sich zu regenerieren. Nach einer Feuerbestattung auf See ziehen sich die drei, schwer betrübt über das tragische Ende des Doktors, ins Diner zurück – wo sie plötzlich auf eben diesen treffen. Dabei handelt es sich jedoch nicht um jenen Doktor, der sie eingeladen hat – vielmehr hat auch er selbst von seinem zukünftigen Ich eine Einladung erhalten. Die drei beschließen, ihm nicht zu verraten, was soeben vorgefallen ist, drängen ihn jedoch dazu, ins Jahr 1969 zu reisen, und jene Mission auf die er sie eigentlich nehmen wollte durchzuführen. Daraufhin materialisiert die TARDIS im Weißen Haus, wo Präsident Nixon in letzter Zeit mysteriöse Anrufe von einem kleinen Mädchen erhält, dass ihn um Hilfe ersucht. Doch wie – wenn überhaupt – steht all das mit dem bevorstehenden Tod des Doktors in Verbindung?


Review: Episodenbild (c) BBC "Der Astronaut, den es nie gab" ist in erster Linie eine ungemein mysteriöse Folge. Höhepunkt war dabei zweifellos der Einstieg, der mich zuerst mit ein paar wirklich wunderschönen Landschaftsaufnahmen des Mittleren Westens der USA beeindrucke (die auf Blu-Ray wirklich sehr gut zur Geltung kamen), um schließlich nach einem netten kleinen Picknick in nicht weniger als dem vermeintlichen Tod des Doktors zu enden. Das war dann doch eher unerwartet, und auch wenn diese Wendung auf mich insofern keine emotionale Wirkung entfaltete, als man als Zuschauer natürlich nicht davon ausgeht, dass es wirklich so kommen bzw. dabei bleiben wird, war das nichtsdestotrotz eine ungemein dramatische Art und Weise, um die Staffel zu beginnen (andere Serien beenden mit so einer Wendung die Staffel), mit der es auch sofort gelungen ist, mich zu packen und mein Interesse am weiteren Geschehen zu wecken. Nicht minder interessant war dann natürlich die Wendung, dass es sich um eine ältere Version des aktuellen Elften Doktors handelte. Als dieser plötzlich aus der Tür des Diners tritt und sich sehr verwirrten Begleitern gegenübersieht, teilen wir zum ersten Mal Rivers Blickwinkel, wenn sie ihn mit einem "Spoilers" abwimmelt.

Der Rest der Episode war dann ebenfalls gelungen und unterhaltsam, wenn man auch nur mehr sporadisch an diesen spektakulären Einstieg anknüpfen konnte. Sehr gut gefallen haben mir die mysteriösen neuen Feinde, die man sofort wieder vergisst, nachdem man sich von ihnen abgewandt hat. Dies ähnelt insofern ein bisschen den Steinernen Engeln, die man ja ebenfalls nicht aus den Augen lassen durfte, und generell scheint Moffat von dieser Idee fasziniert zu sein. Dennoch fand ich das sehr interessant, und es sorgt im Zuge der Folge auch für einige nette und/oder packende Momente, wo Figuren auf sie stoßen, sich umdrehen, und sofort wieder vergessen, dass sie sie gesehen haben. Wenn man den Doktor nicht darüber informieren kann, dass sie da sind, kann er ihnen nämlich auch nicht dabei helfen, sie zu bekämpfen – zumindest, solange er sie nicht selbst erblickt (und es wird spannend sein, zu sehen, ob es ihm genauso ergeht wie dem Rest, und er sie ebenfalls sofort wieder vergisst). Jedenfalls bin ich schon sehr gespannt, was es mit diesen neuen Feinden des Doktors auf sich hat. Sehr stark war auch die Szene, wo sich River mit Rory über den Doktor unterhält, und meint, dass ihr das schlimmste noch bevorsteht – nämlich jener Tag, wo sie auf den Doktor trifft, und er sie nicht erkennt. Das ist in der Tat ein sehr trauriger Gedanke. Interessant fand ich zudem die Offenbarung von Amy, schwanger zu sein (woraufhin ich übrigens den Verdacht hatte, dass das Mädchen, das Nixon angerufen hat, ihre Tochter sein könnte – aber ich denke fast, das ist mal eine wilde Spekulation meinerseits, die sich nicht bewahrheiten wird). Und vor allem auch der Cliffhanger am Ende war sehr dramatisch. Das einzige, was in meinen Augen ein bisschen abfiel, war alles im Weißen Haus. Nixon selbst war zwar toll gecastet (an dieser Stelle sei als Randnotiz noch kurz erwähnt, dass ich es cool fand, für den alten und jungen Canton – der hier jedoch für mich noch nicht wirklich zur Geltung kam – Vater und Sohn zu besetzen) und ge-"makeupt", aber wirklich spannend fand ich die Szene nicht, und insgesamt wirkte das alles auf mich etwas zu aufgedreht und hektisch. Der Rest der Folge konnte sich dann aber wieder sehen lassen.

Fazit: Episodenbild (c) BBC Mit "Der Astronaut, den es nie gab" legt die sechste Staffel einen so packenden und dramatischen wie mysteriösen Start hin. Vor allem die ersten zehn Minuten, mit dem vermeintlichen Tod des Doktors – dem zudem schon bewusst gewesen zu sein schien, was ihn erwartet – stachen hier hervor. Aber auch danach gab es noch einige starke Momente, wie z.B. wenn River Rory ihr Herz bezüglich des Doktors ausschüttet, oder auch das Herzschlagfinale, dass in einem wirklich packenden Cliffhanger endet. Sehr gut gefallen haben mir zudem sowohl die Idee als auch die Umsetzung (tolle Maske!) der neuen Feinde, die man sofort wieder vergisst, sobald man sich von ihnen wegdreht. Und neben dem Drehbuch konnten auch die Inszenierung (die Episode war wirklich wieder einmal wunderschön geschossen, wobei hier vor allem der Einstieg in den USA hervorstach), die Musik (Murray Gold liefert auch hier wieder einen wunderschönen Score ab) als auch das Casting sowie die schauspielerischen Leistungen (Stuart Milligan gibt einen überzeugenden Nixon ab, und Vater und Sohn als Canton zu casten, war auch eine nette Idee; wenn auch dieser selbst hier noch nicht viel zu tun bekommt, außer zu staunen). Einzig der Mittelteil im Oval Office fiel ein bisschen ab. Dennoch: Einen so packenden, geheimnisvollen und hochdramatischen Einstieg hat bis jetzt noch keine "Doctor Who"-Staffel hingelegt!

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




Mitreden! Sagt uns eure Meinung zur Serie im SpacePub!




Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar: