Der Untermieter
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: The Lodger
Episodennummer: 5x11
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 12. Juni 2010
Erstausstrahlung D: 25. Januar 2012
Drehbuch: Gareth Roberts
Regie: Catherine Morshead
Hauptdarsteller: Matt Smith als The Doctor, Karen Gillan als Amy Pond.
Gastdarsteller: James Corden als Craig Owens, Daisy Haggard als Sophie, Owen Donovan als Steven, Babatunde Aleshe als Sean, Jem Wall als Michael, Karen Seacombe als Sandra, Kamara Bacchus als Clubber u.a.

Kurzinhalt: Der Doktor versucht gerade im London der Gegenwart zu landen, als die TARDIS auf einmal verrückt spielt, und wieder verschwindet. Jemand, oder etwas, verhindert, dass sie sich an dieser Stelle und in dieser Zeit vollständig verankern kann. Während Amy in der TARDIS durch die Zeit fliegt und versucht, sie unter Anleitung des Doktors zu stabilisieren sowie mehr über die Ursache der Interferenzen herauszufinden, kommt der Doktor in der Zwischenzeit bei Craig unter, der für sein Apartment einen Mitbewohner sucht. Schon bald fällt seine Aufmerksamkeit auf den mysteriösen Untermieter im oberen Stockwerk, der immer wieder vorbeiziehende Passanten um Hilfe ruft, die daraufhin in seinem Apartment verschwinden – und nie wieder gesehen werden. Was hat es damit auf sich? Stehen die seltsamen Vorkommnisse im Obergeschoss mit den Problemen der TARDIS in Verbindung? Und wird Craig seiner langjährigen Freundin Sophie endlich seine Liebe gestehen?


Review: Episodenbild (c) BBC "Der Untermieter" (kurze Randnotiz: Irgendwie wär's witzig gewesen, wenn sie die Episode im Original "The Tenant" genannt hätten) würde ich wieder als eine der schwächeren Who-Folgen der fünften Staffel einschätzen. Auf der einen Seite fand ich, ähnlich wie schon bei "Vincent und der Doktor", dass die beiden unterschiedlichen Handlungsstränge auch hier wieder kein stimmiges Ganzes ergaben, und sich eher spießten, wobei ich auch hier den emotionaleren, "menschlichen" Plot gelungener fand, als die etwas standardmäßige, Who-typische "Monster der Woche"-Geschichte – wenn diese auch immerhin besser war als bei "Vincent und der Doktor". Denn zumindest die Idee mit der künstlichen Intelligenz, die versucht, das Schiff zu reparieren, hatte etwas. Letztendlich war diese Offenbarung allein aber zu wenig, um diesen Handlungsstrang wirklich interessant zu machen. Zumal das Finale bei der Quasi-TARDIS was die Spannung betrifft wieder einmal eher zu wünschen übrig ließ. Schade fand ich auch, dass Gareth Roberts keinen Weg fand, um Amy etwas sinnvolleres zu tun zu geben – ok, von der Suche nach dem Grundriss des Hauses mal abgesehen, aber im Vergleich zu ihren bisherigen Leistungen fällt das dann doch eher ab.

Soweit ganz nett, wenn auch ebenfalls nicht überragend, war hingegen alles rund um den Doktor, der kurzfristig – und kurzzeitig – bei Craig einzieht. Dabei offenbarte er allerdings schon bald mangelndes Einfühlungsvermögen, angesichts der Art und Weise, wie er Craig zunehmend den Wind aus den Segeln nimmt. Zuerst offenbart er sich als glorreicher Fußballer, der Craig weit in den Schatten stellt, und dann fragt er dessen Freundin Sophie, in die er verliebt ist, was sie denn eigentlich noch in dieser Ortschaft hält, und dass sie doch vielmehr wegziehen und ihre Träume verwirklichen sollte. Wingman-würdig agiert er somit nicht gerade. Irritierend fand ich dabei die Offenbarung am Ende, dass er sich ihrer Gefühle zueinander sehr wohl bewusst war – ursprünglich dachte ich nämlich eigentlich, dass damit seine Fremdartigkeit und sein mangelndes Einfühlungsvermögen, was menschliche Empfindungen betrifft, symbolisiert werden soll. Stattdessen fragte ich mich so rückwirkend doch ein bisschen, was er damit beabsichtigt hat. Wollte er Craig und Sophie mit diesem Verhalten praktisch dazu zwingen, sich ihre Gefühle zu gestehen? So ganz war mir das klar. Abseits dessen war der Doktor als Untermieter aber definitiv für einige amüsante Momente gut. Zwar sehe ich mittlerweile wenig Chancen, dass es Matt Smith gelingen wird, in meiner Wertschätzung noch Eccleston oder gar Tennant einzuholen, geschweige denn zu überbieten, dennoch gefiel er mir hier etwas besser, als das in den letzten Episoden der Fall war. Die beste Szene der Folge war für mich aber das Ende, wo Amy der Ehering unterkommt, und sie sich daraufhin wieder an Rory zu erinnern scheint – und in der TARDIS selbst der Riss auftaucht. Insofern bin ich guter Dinge, dass mich das zweiteilige Staffelfinale wieder mehr begeistern wird.

Fazit: Episodenbild (c) BBC Irgendwie machte "Der Untermieter" auf mich den Eindruck eines Lückenfüllers. Es fehlten die wirklich knackigen, interessanten Ideen. Ja, der Doktor als Mitbewohner, das hatte schon seine Momente. Und nachdem es die ganze Zeit für meinen Geschmack zu sehr im Hintergrund verlief und daher kaum zur Geltung kam, fand ich auch die Auflösung des Mysteriums rund um das seltsame Vorgehen im Obergeschoss nicht uninteressant. Dennoch verstand es die Folge leider nie so recht, mich wirklich zu packen. Die Handlung plätscherte recht unmotiviert vor sich hin, und schien sich wieder einmal nicht zwischen den beiden parallel verlaufenden Geschichten, die für mich nur bedingt zusammenpassten, entscheiden zu können. Immerhin, es gab ein paar amüsante Momente, und vor allem den Cliffhanger fand ich dann wieder sehr interessant. Insofern hoffe ich, dass die Durststrecke nun überwunden ist, und uns zum Ausklang der Staffel noch einmal ein echtes Highlight erwartet.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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