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Episodennummer: 4x10
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 14. Juni 2008
Erstausstrahlung D: 21. November 2012
Drehbuch: Russell T Davies
Regie: Alice Troughton
Hauptdarsteller: David Tennant als The Doctor, Catherine Tate als Donna Noble
Gastdarsteller: Lesley Sharp als Sky Silvestry, Rakie Ayola als Hostess, Colin Morgan als Jethro, David Troughton als Professor Hobbes, Ayesha Antoine als Dee Dee Blasco, Lindsey Coulson als Val Cane, Daniel Ryan als Biff Kane, Tony Bluto als Driver Joe, Duane Henry als Mechanic Claude, Billie Piper als Rose Tyler u.a.
Kurzinhalt: Der Doktor bringt Donna Noble in ein Nobelresort auf dem Planeten Midnight. Während Donna das luxuriöse Spa genießt, nimmt der Doktor den Midnight Express, um einen nahegelegenen Wasserfall zu besuchen. Was den Planeten dabei u.a. auszeichnet ist, dass aufgrund der starken Sonnenstrahlung ein Leben außerhalb des abgeschirmten Bereichs nicht möglich ist. Selbst das Glas muss mit einer ganz besonderen Abschirmung versehen sein, um das starke Sonnenlicht abzuhalten. Damit die Passagiere diesem nicht die ganze Reise lang ausgesetzt sind, werden sämtliche Fenster verdunkelt – die Fahrt gleicht somit der Reise in einem Bunker. Nachdem die Unterhaltungssysteme an Bord ausgefallen sind, macht der Doktor die Bekanntschaft aller Passagiere. Auf halbem Weg bleibt der Zug dann plötzlich stehen. Kurz darauf hört man laute Geräusche, die fast so klingen, als würde jemand an die Wände klopfen – doch außerhalb des Zuges ist doch kein Leben möglich?! Kurz darauf dringt aber irgendetwas in den Zug ein, und ergreift Besitz von einem der Passagiere. Während der Doktor noch versucht herauszufinden, was vor sich geht, droht die Lage an Bord des Midnight Express zu eskalieren…
Review:
Gleich zu Beginn sticht die erste von mehreren imposanten und wunderschönen CGI-Landschaften hervor. Diese mögen zwar ihre Computerherkunft nicht verbergen können, solange dabei aber derart beeindruckende, futuristische und phantastische Landschaften herauskommen, fällt es mir schwer, mich zu sehr darüber zu beklagen. Regelmäßige Leser meiner "Doctor Who"-Reviews dürfte es zudem wenig überraschen, dass ich auch die Tatsache, dass Donna im Ressort verbleibt und der Doktor demnach dieses Abenteuer weitestgehend allein bestreitet, als Stärke der Folge verbuche. Zwar wurde Donna zuletzt eh immer erträglicher, meine Lieblings-Begleiterin wird sie aber wohl nicht mehr werden. Zudem gelingt es der Episode in sehr kurzer Zeit, uns die anderen Passagiere des Zugs zumindest ansatzweise vorzustellen – was für die weitere Entwicklung der Folge dann von entscheidender Bedeutung ist. Darüber hinaus sticht in der ersten Hälfte vor allem noch der neuerliche kurze Auftritt von Rose, hervor die auf dem Bildschirm nach dem Doktor ruft – der ihr jedoch gerade den Rücken zukehrt.
So richtig dreht die Folge dann aber erst auf, sobald das fremde Wesen – oder was immer es war – in den Zug gelangt ist und von Sky Besitz ergreift. Ihre ständigen Wiederholungen des gesagten waren ziemlich nervenaufreibend, und gerade als dies dabei war, vielmehr ins Nervtötende umzuschlagen, sprach sie dann auf einmal gleichzeitig. Eben dies hat mich insofern beeindruckt, als dies sicher nicht leicht zu drehen war, und eine ungeheuer genaue Abstimmung zwischen Lesley Sharp und den anderen DarstellerInnen – allen voran David Tennant – erforderte. Sehr gut gefiel mir dann vor allem auch die zunehmend angespannte Stimmung an Bord, und wie die Lage sehr schnell begann zu eskalieren, als sich die anderen Passagiere dazu entschließen, dass sie Sky rausschmeißen wollen – und den Doktor, der gegen diese Vorgangsweise Einspruch erhebt, gleich noch dazu. Einen weiteren interessanten Twist bekam die Folge dann, als Sky auf einmal begann, mit dem Doktor nicht einfach nur mehr gleichzeitig zu reden, sondern ihm vielmehr voraus zu sein – und damit scheinbar, ihn zu kontrollieren. Wie dieser hilflos am Boden sitzt, während Sky versucht die anderen davon zu überzeugen, dass die Kreatur sie freigelassen hat und nun im Doktor haust, und sie ihn deswegen aus dem Zug und damit in den sicheren Tod schmeißen sollen, war schon ziemlich bedrückend. Am Ende wird sein Leben – und das der meisten anderen Passagiere – zwar doch noch gerettet, allerdings erforderte dies ein Opfer, das gerade auch den Doktor merklich mitnahm. Insgesamt hat mir "Geisterstunde" somit sehr gut gefallen, wurde sie nach interessantem, mysteriösem Beginn eine zunehmend spannende und letztendlich sogar emotionale Folge. Zudem machte die Folge auch nicht wirklich etwas falsch, bzw. konnte ich keine markanten Kritikpunkte ausmachen. Eine höhere Wertung scheitert somit letztendlich nur daran, dass für mich der Episode irgendwie das gewisse Etwas gefehlt hat, um mich so richtig zu begeistern. Sehr gelungen war sie aber trotzdem.
Fazit:
"Geisterstunde" beweist, dass der Doktor nicht immer unbedingt eine Begleitung braucht, um ein gelungenes Abenteuer zu bestreiten – wobei ich offen und ehrlich zugebe, dass meine Abneigung gegenüber Donna diesen Eindruck in diesem Fall noch einmal zusätzlich verstärkt hat. Jedenfalls bin ich ganz froh, dass sie diese Folge im Spa ausgesessen ist. Letztendlich war dies aber natürlich auch deshalb wichtig, um den Doktor völlig von allen Verbündeten zu isolieren, und so die Spannung in weiterer Folge zu steigern – war er den anderen Passagieren so doch hilf- und schutzlos ausgeliefert. Generell wurde die Episode – nach noch ruhigem, gemächlichen Beginn, während dem wir die Figuren ein bisschen kennengelernt haben – dann sehr spannend, und zeichnete sich durch eine zunehmend bedrückende Stimmung aus, als die Lage an Bord des Zuges zunehmend zu eskalieren begann. Der Glauben des Doktors an die Menschheit dürfte durch die Ereignisse hier jedenfalls ziemlich erschüttert worden sein. Der letzte Tick mag zwar gefehlt haben, davon abgesehen hat mir "Geisterstunde" aber sehr gut gefallen.
Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)
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