Mörderischer Himmel
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: The Poison Sky
Episodennummer: 4x05
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 03. Mai 2008
Erstausstrahlung D: 14. November 2012
Drehbuch: Helen Raynor
Regie: Douglas Mackinnon
Hauptdarsteller: David Tennant als The Doctor, Catherine Tate als Donna Noble
Gastdarsteller: Freema Agyeman als Martha Jones, Christopher Ryan als General Staal, Rupert Holliday-Evans als Colonel Mace, Bridget Hodson als Captain Price, Dan Starkey als Commander Skorr, Bernard Cribbins als Wilfred Mott, Jacqueline King als Sylvia Noble, Ryan Sampson als Luke Rattigan, Christian Cooke als Ross Jenkins, Clive Standen als Private Harris, Wesley Theobald als Private Gray, Meryl Fernandes als Female Student, Leeshon Alexander als Male Student, Kirsty Wark als Herself, Lachele Carl als US Newsreader, Jack Steed als Lieutenant Skree, Billie Piper als Rose Tyler u.a.

Kurzinhalt: Die Atmosphäre der Erde füllt sich langsam mit einem für Menschen giftigen Gas, welches binnen weniger Stunden eine tödliche Konzentration erreicht haben wird. Verzweifelt sucht die Einsatzgruppe UNIT zusammen mit dem Doctor nach einem Weg, den Plan der Sontaraner zu vereiteln. Sabotiert werden sie dabei u.a. von Marthas Klon, der sich unter sie geschlichen hat – jedoch vom Doctor schnell durchschaut wird. Um die Erde zu retten, ist dieser jedoch auf die Hilfe von Donna angewiesen, die in der TARDIS auf das Schiff der Sontaraner transportiert wurde. Doch dafür muss diese ihre Angst überwinden, die TARDIS verlassen und sich möglichst unbemerkt durchs Schiff bewegen, um den Transporterstrahl wieder zu aktivieren. Währenddessen befreit der Doctor die echte Martha, während UNIT mit dem Schwebeflugzeug Valiant erste Erfolge im Kampf gegen die Invasion der Sontaraner erzielt. Schließlich gelingt es dem Doctor tatsächlich, die Atmosphäre vom gefährlichen Gas zu befreien. Doch um die Sontaraner ein für allemal zu besiegen und die Bedrohung für die Erde auszuschalten, ist ein großes Opfer erforderlich…


Review: Episodenbild (c) BBC So kann man sich täuschen. Traute ich es dieser Episode in meinem Review zu "Dicke Luft" zu, noch einmal eins draufzusetzen, hat "Mörderischer Himmel" für mich vielmehr über weite Strecken nicht so recht funktioniert, und erwies sich für mich vielmehr als der erste größere Fehltritt der vierten Staffel, der auch dem jüngsten Trend ein abruptes Ende setzte. Mein größter Kritikpunkt ist dabei Luke Rattigan, der für mich sowohl vom Konzept der Figur als auch vom Schauspiel durch Ryan Sampson her für mich überhaupt nicht funktioniert hat. Luke war ein reines, wandelndes und vor allem auch völlig überzeichnetes Klischee, dem es nicht gelungen ist, auch nur ansatzweise meine Sympathien zu gewinnen, weshalb ich auch sowohl beim absehbaren Verrat der Sontaraner als auch seiner sogar noch vorhersehbareren Läuterung am Ende – aufopfernder Heldentod inklusive – nicht im Geringsten mit ihm mitfühlen konnte. Zudem ist den Machern bei dieser Folge insofern ein Kunststück gelungen, als sie es geschafft haben, mir seine Entwicklung zum aufopfernden Retter einerseits völlig vorhersehbar und andererseits dennoch nicht nachvollziehbar zu machen, so dass die Szene für mich völlig aus dem Nichts kam. Jedenfalls: Alles rund um Luke hat für mich schon mal überhaupt nicht funktioniert.

Donna selbst erging es leider wenig besser. Auf der einen Seite kann ich ja verstehen, dass nicht jede Frauenfigur bei der Serie so mutig, entschlossen, unerschütterlich und selbständig sein können, wie Martha und Rose (die hier wieder einen Mini-Auftritt hat). Dennoch empfinde ich Donna als enormen Rückschritt, und gelang es der Figur leider auch diesmal wieder nicht, meine Sympathien zu gewinnen. Ich kann mir ihr halt einfach nichts anfangen, was sowohl daran liegt, wie sie geschrieben ist, als auch, wie Catherine Tate sie darstellt. Dass man Donna zudem hier mit Martha eine deutlich bessere Begleiterin gegenüberstellt, hilft der Figur auch nicht gerade. Womit wir in gewisser Weise auch schon beim nächsten Punkt sind: Im Vergleich zu "Dicke Luft" kann "Mörderischer Himmel" insofern deutlich weniger von Marthas Anwesenheit profitieren, als diese für 2/3 der Episode durch ihren bösen Klon ersetzt wird. Die Szene mit den beiden Marthas war dann auch zugleich einer der wenigen Höhepunkte der Folge – ändert aber auch nichts daran, dass bis zu diesem Zeitpunkt "Mörderischer Himmel" eine der größten Stärken der Folge zuvor nicht ausspielen konnte. Und so sehr es mich auch freut, dass sie scheinbar zumindest noch beim nächsten Abenteuer ebenfalls mit von der Partie sein wird, aber… ihr Protest, der Doctor solle sie unverzüglich wieder zurückbringen, machte angesichts der Tatsache, dass sie sich in einer Zeitmaschine befinden, nur bedingt Sinn. Weitere Kritikpunkte sind die Deus Ex Machina-Lösung zur Reinigung der Atmosphäre mit einem fortschrittlichen Gerät, das Luke scheinbar in seiner Garage zusammengebaut hat (wobei ich immerhin zugeben muss, dass diese Szene sehr gut getrickst war), die mangelnde Spannung (sei es nun rund um das Schicksal der Erde, oder auch der vermeintlichen Selbstaufopferung des Doctors am Ende – und überhaupt, warum geht niemand auf seine Regenerationsfähigkeiten ein?), die übertrieben inszenierten aufopfernden Heldentode der Soldaten, sowie die völlig unnötige Geschichte rund um das Atomraketennetzwerk (inklusive Nordkorea?), die ohnehin nirgendwo hinführte. Ne, sorry, aber abseits vereinzelter, sporadischer Momente war das leider überwiegend nichts.

Fazit: Episodenbild (c) BBC Damit hatte ich nicht gerechnet: Trotz spannender, vielversprechender Ausgangssituation empfand ich "Mörderischer Himmel" leider doch als ziemlichen Reinfall. Wie schon bei der Folge zuvor hat Luke als Figur wieder einmal überhaupt nicht funktioniert, was diesmal aufgrund einer größeren Konzentration auf ihn sowie seine (für mich völlig überhastete, obwohl ich wusste, dass es so kommen musste) Charakterentwicklung noch ungünstiger war. Auch mit Donna werde ich leider nach wie vor nicht warm. Und im Vergleich zu "Dicke Luft" verzichtet man diesmal aufgrund des Klons für gleich 2/3 der Folge darauf, die Episode durch Marthas Anwesenheit aufzuwerten. Und auch was die Spannung betrifft, ließ die Episode sehr zu wünschen übrig. Positiv fallen eigentlich nur einzelne gelungene Momente zwischendurch auf, aber denen gelingt es nicht einmal, die zahlreichen weiteren kleineren Kritikpunkte zu kompensieren, geschweige denn die wirklich großen Hämmer auszugleichen. Immerhin, dank der Tatsache, dass Martha zumindest vorerst wieder an Bord ist, habe ich die Hoffnung, dass mir die nächste Folge wieder deutlich besser gefallen könnte.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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