Dicke Luft
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: The Sontaran Stratagem
Episodennummer: 4x04
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 26. April 2008
Erstausstrahlung D: 07. November 2012
Drehbuch: Helen Raynor
Regie: Douglas Mackinnon
Hauptdarsteller: David Tennant als The Doctor, Catherine Tate als Donna Noble
Gastdarsteller: Freema Agyeman als Martha Jones, Christopher Ryan als General Staal, Rupert Holliday-Evans als Colonel Mace, Dan Starkey als Commander Skorr, Ryan Sampson als Luke Rattigan, Bernard Cribbins als Wilfred Mott, Jacqueline King als Sylvia Noble, Eleanor Matsuura als Jo Nakashima, Christian Cooke als Ross Jenkins, Clive Standen als Private Harris, Wesley Theobald als Private Gray, Ruari Mears als Clone u.a.

Kurzinhalt: Eine Serie mysteriöser Unfälle, die allesamt Autos betreffen die mit dem revolutionären Abgassystem ATMOS ausgestattet wurden, ruft die Geheimorganisation UNIT auf den Plan. Deren Mitarbeiterin Martha Jones ruft den Doktor zur Hilfe, als man der Firmenzentrale einen Besuch abstattet. UNIT vermutet, dass diese unter außerirdischem Einfluss stehen könnte, und man irgendeinen finsteren Plan hegt. Donna nutzt die Gelegenheit indes, um ihrer Familie einen Besuch abzustatten. Während sie ihrer Mutter verschweigt, wo sie die ganze Zeit gewesen ist, weiht sie ihren Großvater in ihr großes Geheimnis ein. Während Martha bei ihren Nachforschungen in eine Falle gerät, macht sich der Doktor mit einem Soldaten auf, um dem Genie und Firmengründer hinter ATMOS einen Besuch abzustatten. Dort angekommen stößt er auf ein Teleportationsgerät, und bringt durch einen Kurzbesuch auf dem im Orbit der Erde schwebenden Raumschiff in Erfahrung, wer im Hintergrund die Fäden zieht – handelt es sich doch um einen Plan der Sontaraner. Doch diesmal könnten der Doktor und seine Verbündeten zu spät kommen, um die Katastrophe noch abzuwenden…


Review: Episodenbild (c) BBC Nach dem noch etwas holprigen Staffeleinstieg mit "Es lebe das Fett" präsentiert sich "Doctor Who" seither in der vierten Staffel so ausgereift wie nie zuvor. "Dicke Luft" ist nun schon die dritte Episode in Folge, die mir wirklich gut gefallen konnte, und die irgendwie erfahrener und selbstsicherer wirkte, wie viele Episoden aus den drei Staffeln zuvor. Die Produzenten scheinen nun endlich ihre Serie und ihr Erfolgsrezept gefunden zu haben, und überzeugen Woche für Woche mit interessanten Plots, einer im Vergleich zu den früheren Staffeln deutlich höheren Produktionsqualität, sowie sowohl quantitativ als auch qualitativ hervorstechenden Effekten. Die Kinderkrankheiten scheinen jedenfalls endlich ausgemerzt zu sein – und bedauerlich finde ich daran eigentlich nur, dass es so lange gedauert hat, und just in der Staffel mit jener Begleitung passiert, die mich bislang am wenigsten überzeugen konnte. Zugegeben, im Vergleich zu ihrem ersten Auftritt bei "Die aufgelöste Braut" hat man Donna deutlich beruhigt, meine Lieblingsbegleiterin wird sie aber wohl nicht mehr werden. Weshalb auch die Szene, wo sie sich vermeintlich vom Doktor verabschiedet, bei mir auch überhaupt nicht funktioniert hat – hätte ich mich über eine so eine Wendung doch vielmehr gefreut.

Was der Episode ebenfalls nur bedingt gelang, war mich zu überraschen. So fand ich manches – wie z.B. gleich das Navi-Attentat zu beginn, noch bevor wir wussten, worum es in dieser Episode denn eigentlich gehen würde – sehr vorhersehbar. Unklar war mir auch, in welcher Zeit die Folge genau spielt. Einerseits sah das alles sehr gegenwärtig aus, andererseits hat sich bei Martha seit ihrem Abschied ja scheinbar doch einiges getan. Und die Art und Weise, wie bedeutungsvoll das Wiedersehen von Donna und ihrem Großvater inszeniert wurde ließ mich auch glauben, dass mehr Zeit vergangen ist als nur ein paar Wochen. Die Szene war für meinen Geschmack generell ein wenig zu übertrieben inszeniert. Die war jetzt gerade mal in drei Abenteuern mit dem Doktor, und schon meint man, ihre Erlebnisse in einem ausführlichen Flashback aufrollen zu müssen. Das hätte für mich am Ende der Staffel wesentlich besser funktioniert. Mein größter Kritikpunkt ist aber Marthas Lob in Richtung Donna ("You are great"), wo sich mir der Eindruck aufdrängte, dass die Macher uns die neue Begleitung des Doktors durch die Akzeptanz der charmanten Begleiterin zuvor schmackhaft machen zu wollen, was ich einfach nur verkrampft und aufdringlich fand. Von diesen Punkten abgesehen hat mir "Dicke Luft" aber sehr gut gefallen, wobei sich für mich vor allem Marthas (vermeintlich kurzzeitige) Rückkehr ungemein positiv auswirkte. Als New Who-Neueinsteiger verbinde ich zwar weder mit der Rückkehr von UNIT noch der Sontaraner irgendwie geartete nostalgische Gefühle, und erstere erinnerten mich im ersten Moment ein bisschen an Torchwood, aber die Sontaraner fand ich als Feinde durchaus interessant, und auch ihr Plan erscheint angenehm erfolgversprechend und perfide. Gut gefallen konnten mir auch wieder die diversen amüsanten Sprüche des Doktors, wie z.B. wenn er zum Sontaraner meint, dass "Der Unbesiegte" ein denkbar ungünstiger Beinamen ist. Auch der Cliffhanger war sehr gelungen und angenehm düster – und bietet zusammen mit dem bösen Martha-Klon einiges an dramaturgischem Potential für den Abschluss der Geschichte, dem ich durchaus zutraue, noch eine Spur besser abzuschneiden als der Einstieg.

Fazit: Episodenbild (c) BBC Dicke Luft" setzt den aktuellen Lauf der Serie konstant fort. Trotz ein paar Schwachpunkten konnte mir auch diese Episode insgesamt wieder gut gefallen, wobei natürlich vor allem der Auftritt von Martha Jones positiv hervorsticht. Gelungen fand ich auch die – mir bislang unbekannten – Widersacher, ihren Plan, sowie einzelne gelungene Momente und Szenen. Und der Cliffhanger sorgt zweifellos wieder einmal für eine packende Ausgangsposition für die nächste Folge. Jedoch: Mit Donna werde ich – trotz der dahingehenden verkrampften Versuche der Produzenten – nach wie vor nicht so recht warm. Etwas verwirrend fand ich auch, dass wir keinen guten Eindruck darüber bekommen, wie viel Zeit eigentlich vergangen ist – was gerade auch dem etwas gar theatralisch inszenierten Wiedersehen von Donna mit ihrer Familie (Rückblenden zu ihren drei Abenteuern bisher inklusive – echt jetzt?) etwas schadete. Und die Verlobung von Martha scheint auch ziemlich schnell vonstatten gegangen zu sein. Zudem fand ich die Folge insgesamt doch ein bisschen vorhersehbar. Insgesamt bot "Dicke Luft" aber wieder sehr gute Unterhaltung, wobei für mich vor allem positiv hervorsticht, wie ausgereift die Serie mittlerweile wirkt.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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