Immer zu Diensten
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: Planet of the Ood
Episodennummer: 4x03
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 19. April 2008
Erstausstrahlung D: 14. November 2012
Drehbuch: Keith Temple
Regie: Graeme Harper
Hauptdarsteller: David Tennant als The Doctor, Catherine Tate als Donna Noble
Gastdarsteller: Tim McInnerny als Klineman Halpen, Ayesha Dharker als Solana Mercurio, Adrian Rawlins als Dr. Ryder, Roger Griffiths als Commander Kess, Paul Clayton als Mr. Bartle, Paul Kasey als Ood Sigma, Tariq Jorden als Rep, Silas Carson als Voice of the Ood u.a.

Kurzinhalt: Als der Doctor den Zufallsmodus der TARDIS aktiviert, landen er und Donna in der fernen Zukunft auf einem von der Menschheit kolonialisierten Planeten, auf dem Ood-Diener gezüchtet werden. Als sie den Eisplaneten durchstreifen, stoßen sie auf einen Ood, der im Sterben liegt. Kurz vor seinem Tod färben sich seine Augen plötzlich rot, und er versucht, sie anzugreifen. Ähnliche Vorfälle haben sich in der Zentrale von Ood Operations, wo sie gezüchtet, vermarktet und in die gesamte Galaxis verschifft werden, häufiger ereignet. Der Doctor und Donna statten dem Firmensitz einen Besuch ab, um mehr über die seltsame Krankheit zu erfahren, welche die Ood zunehmend befällt. Dabei finden sie heraus, dass die Menschheit hier nicht einfach nur Sklaven züchtet – was für sich genommen schon schlimm genug wäre – sondern ihnen vielmehr dafür ihr natürliches zweites Gehirn nimmt und sie damit quasi lobotomisiert, um sie gefügig zu machen. Man nimmt ihnen damit ihren "Gesang" weg, der alle Ood telepathisch miteinander verbindet. Während sich Ood Operations einer Revolte ihrer Sklaven gegenübersehen und beschließen, die komplette infizierte Ood-Bevölkerung zu vernichten, suchen der Doctor und Donna nach einem Weg, um die Ood aus ihrem geistigen Gefängnis zu befreien…


Review: Episodenbild (c) BBC Also entweder hat "Doctor Who" in seiner vierten Staffel eine ordentliche Finanzspritze bekommen, oder aber die Macher verpulvern gleich zu Staffelbeginn einen Großteil ihres Budgets. Denn nach "Die Feuer von Pompeji", die für mich produktionstechnisch hervorstach, war auch "Immer zu Diensten" wieder sehr hochwertig produziert, gab es zahlreiche Effektszenen, die allesamt sehr gut aussahen. Egal ob die digitalen Landschaften des Planeten, die Sets des Firmensitzes oder auch die Szenen mit Schnee und Eis, so manch frühere Episode könnte sich einfach was den optischen Eindruck der Folge betrifft so einiges abschauen. Aber auch inhaltlich wusste "Immer zu Diensten" durchaus zu gefallen. Was dabei für mich unter anderem hervorstach, war die mitschwingende Gesellschaftskritik, als sich Donna zuerst abfällig über die Menschheit der Zukunft äußert, weil sie Sklaven beschäftigen, und der Doctor daraufhin erwidert, was sie denn denkt, wer ihre Kleidung fertigt. Das war ein erstaunlich nachdenklicher und ernster Moment in einer Serie, die sich doch ja eher der (Familien-)Unterhaltung verschrieben hat.

Sehr gut gefallen konnte mir auch alles rund um die Ood. Vor allem die Szene mit den gefangenen Oog und ihrem Gesang stach hier hervor. Die Grundidee dürfte zwar nicht nur mich an den Gefangenenchor aus "Nabucco" erinnert haben, unabhängig davon war der Gesang aber sowohl wunderschön als auch traurig und eindringlich. Was für mich ebenfalls noch hervorstach, war die Marketing-Lady, die sowohl prima (und sehr lebensnah) geschrieben als auch von Ayesha Dharker absolut wunderbar gespielt wurde. Und auch die Szene mit der Kralle, die den Doktor verfolgt, wird mir wohl noch eine ganze Weile in Erinnerung bleiben. Das war wirklich mal etwas Neues. Wie sich die Szenen im Lagerhaus generell durch eine nette, düstere Stimmung auszeichneten. Was hingegen ein bisschen abfiel, war der Haupt-Bösewicht. Tim McInnerny spielt ihn zwar grundsätzlich nicht schlecht, aber ähnliche Figuren, die dem Profit alles unterordnen, haben wir in der Film- und Fernsehgeschichte einfach schon zu oft gesehen. Und so sehr ich solchen Bösewichten vom Grundgedanken her grundsätzlich auch etwas abgewinnen mag, aber im Falle von Klineman Halpen fehlte einfach eine Art Alleinstellungsmerkmal, dass ihn von den zahlreichen früheren Interpretationen dieser Figur abgehoben hätte. Zudem fand ich sowohl die Szene mit dem Riesen-Hirn als insbesondere auch seine abschließende Verwandlung in einen Ood doch ein bisschen trashig. Nett war dafür die unheilvolle Ankündigung der Ood, dass sich der Gesang des Doctors dem Ende nähert. Und… täuschte es mich, oder war in dieser Szene das musikalische Leitmotiv von Rose zu hören? Jedenfalls machte mich diese kleine Anspielung wieder neugierig auf die weitere Entwicklung der Staffel, und insbesondere natürlich dessen Finale, wo sich dies dann wohl spätestens aufklären wird.

Fazit: Episodenbild (c) BBC "Immer zu Diensten" konnte mir sowohl inhaltlich als auch inszenatorisch gefallen. Was Letzteres betrifft, fiel vor allem die wieder einmal hohe Anzahl – und Qualität – an digitalen Hintergründen u.ä. sowie die wieder einmal wundervolle Musik von Murray Gold hervor. Weitere Pluspunkte sammelt die Episode für die kurz anklingende Gesellschaftskritik, die wundervolle Szene mit den gefangenen Ood, der wunderbaren – und lebensnahen – Darstellung der PR-Lady, der gänsehauterzeugenden Befreiung der Ood am Ende, sowie der unheilverkündenden Ankündigung bezüglich des Doctors am Ende. Abstriche gibt es in erster Linie für den klischeehaften, abgedroschenen Bösewicht. So sehr ich die Idee dahinter auch heute immer noch mag, aber ähnliche Widersacher aus Profitgier gab es in der TV- und Filmgeschichte einfach schon zuhauf. Zudem konnte mich die Wendung bezüglich des Vergiftens überhaupt nicht überraschen. Und vor allem auch seine Verwandlung in einen Ood am Ende war doch ziemlich trashig. Dennoch überwogen für mich auch bei "Immer zu Diensten" erfreulicherweise wieder ganz klar die positiven Aspekte.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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