Der Klang der Trommeln
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: The Sound of Drums
Episodennummer: 3x12
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 23. Juni 2007
Erstausstrahlung D: 24. Oktober 2012
Drehbuch: Russell T Davies
Regie: Colin Teague
Hauptdarsteller: David Tennant als The Doctor, Freema Agyeman als Martha Jones
Gastdarsteller: John Barrowman als Jack Harkness, John Simm als The Master/Harold Saxon, Adjoa Andoh als Francine Jones, Trevor Laird als Clive Jones, Gugu Mbatha-Raw als Tish Jones, Reggie Yates als Leo Jones, Alexandra Moen als Lucy Saxon, Elize du Toit als Sinister Woman, Nichola McAuliffe als Vivien Rook, Nicholas Gecks als Albert Dumfries, Colin Stinton als President Arthur Colman Winters, Olivia Hill als BBC Newsreader, Daniel Ming als Chinese Newsreader, Lachele Carl als US Newsreader u.a.

Kurzinhalt: Dem Doctor gelingt es, Jacks kaputtes Zeitreisegerät zu reparieren. Mit diesem schaffen sie es, den Futurekind-Menschen zu entkommen und im London der Gegenwart zu landen. Dort angekommen, erinnert sich Martha plötzlich daran, wo sie die Stimme des regenerierten Masters, die kurz aus der TARDIS erklang, schon einmal gehört hat: Handelt es sich bei ihm doch um niemand geringeren als Harold Saxon, der zur Premierminister-Wahl in Großbritannien angetreten ist, und diese mittlerweile gewonnen hat! Es ist klar, dass dieser irgendeinen diabolischen Plan verfolgt – doch was genau hat er vor? Der Master ist sich indes der Ankunft des Doktors und seiner Begleiter bewusst. Er macht sie zu den meistgesuchten Verbrechern Englands, und hetzt die Polizei auf sie. Zwar gelingt es ihnen, unterzutauchen, doch nun stellt sich die Frage, wie man den Master aufhalten soll…


Review: Episodenbild (c) BBC Insgesamt hat mir "Der Klang der Trommeln" zwar sehr gut gefallen, der eine oder andere Punkt hat mich aber ein wenig gestört. So fand ich, dass die Episode doch etwas Zeit gebraucht hat, um so richtig in Schwung zu kommen. Die Art und Weise, wie der Tod der Journalistin durch ihr Geschrei und das öffnen und schließen der (schalldichten) Türe zu einem Gag reduziert wurde, fand ich sehr schade – und unpassend. Die Celebrity-Cameos hätt's in meinen Augen nicht wirklich gebraucht. Das Ende mit den einfallenden Kugeln des Todes war zwar wieder einmal nett getrickst und bot das eine oder andere optische Schmankerl, war mir persönlich aber der CGI-Dalek bzw. -Cybermen-Attacke am Ende der letzten Staffel etwas zu ähnlich. Und vor allem auf diese Popmusik-artige Einlage an Bord des Luftschiffes kurz nachdem der Riss geöffnet hätte, hätte ich liebend gern verzichtet – da diese die düstere Grundstimmung dieser Szene für mich völlig ruinierte, und mich aus der Dramatik des Moments völlig herausgerissen hat. Das fand ich wirklich enorm schade.

Von diesen Punkten abgesehen fand ich "Der Klang der Trommeln" aber sehr gut – zumal die Episode, von den angegebenen Ausnahmen abgesehen, eigentlich von Minute zu Minute besser wird. In dieser Hinsicht ähnelt sie "Utopia" – wobei diesmal ein ähnlicher narrativer Bruch unterbleibt. Vor allem ab dem Telefongespräch zwischen dem Doctor und dem Master dreht die Episode merklich auf – das war wirklich ein starker Moment (vor allem, als sie sich über den Krieg gegen die Daleks unterhalten). Generell hat mir John Simm als Master sehr gut gefallen (wobei an dieser Stelle noch einmal erwähnt sei, dass ich mit "New Who" eingestiegen bin, und ihn somit auch mit keinen früheren Inkarnationen der Figur vergleichen kann). Er spielt eine Art dunkles Spiegelbild des Doctors – ähnlich begeisterungsfreudig und überdreht, jedoch mit deutlich mehr Wahnsinn und Boshaftigkeit. Eben dies macht ihn als Figur sehr interessant, da der Doctor in ihm quasi sich selbst erkennen kann – oder zumindest jenes selbst, dass er hätte sein können. Sehr gelungen fand ich dann – abseits der bereits angesprochenen Pop-Einlage – dann auch den Showdown. Wie der Master seinen Widersacher austrickst, ihn um 100 Jahre altern lässt, Martha in diesem Moment ihren Glauben an den Doctor zu verlieren scheint, und sich auf die Erde teleportiert, wo sie mitansehen muss, wie die Toclafane einfallen… das war schon verdammt stark gemacht. Tatsächlich wünschte ich fast, man hätte die Episode als staffelübergreifenden Cliffhanger platziert – aber das scheint bei "Doctor Who" ja nicht üblich zu sein. Das Zeug dazu hätte das Finale von "Der Klang der Trommeln" aber jedenfalls gehabt.

Episodenbild (c) BBC Eine der besten Szenen kam für mich persönlich allerdings schon nach etwa zwei Dritteln der Episode. Wer so wie ich erst mit Christopher Ecclestons neuntem Doktor in "Doctor Who" eingestiegen ist, der hatte zwar bislang von Gallifrey schon einiges gehört – bekam den Planeten bislang allerdings noch nicht zu Gesicht. Dies ändert sich hier nun, als wir – während der Doctor aus der Vergangenheit der Time Lords im Allgemeinen und des Masters im Besonderen erzählt – eine kleine (gedankliche) Reise in die Vergangenheit unternehmen. Die entsprechenden Szenen sahen nicht nur wunderschön aus und boten mit den starken rot-orange-Tönen einen schönen, klaren Kontrast zum Rest der Folge, sie waren zudem großartig getrickst. Und generell fand ich diesen Einblick in die Kultur der Time Lords – und die Vergangenheit des Masters – faszinierend. Jedenfalls habe ich mich sehr gefreut, dass wir hier nun endlich mal einen Blick auf die sagenumwobene Stadt der Time Lords erhaschen konnten.

Fazit: Nach etwas gemächlichen Beginn drehte "Der klang der Trommeln" von Minute zu Minute merklich auf. Der erste große Höhepunkt war das Gespräch zwischen dem Master und dem Doctor, welches sehr gut geschrieben und gespielt war. Generell hat mir John Simms Darstellung des Masters sehr gut gefallen, da dieser teilweise wirklich wie ein verzerrtes, dunkles Spiegelbild des Doctors wirkte, dabei jedoch eindeutig ein paar Charaktereigenschaften mit ihm teilt. Was mich ebenfalls begeistern konnten, waren der kurze Blick auf Gallifrey, den wir in "Der Klang der Trommeln" erhaschen konnten, sowie die packenden letzten 5-10 Minuten, wo sich die Ereignisse förmlich überschlugen, ehe sie im meines Erachtens bisher besten und wirkungsvollsten Cliffhanger von "Doctor Who" mündeten. Lediglich, dass man aus dem Tod der Reporterin einen Witz macht, sowie die die herrlich düstere Stimmung zerstörende Popmusik, die während des Finales kurz (aber für meinen Geschmack halt leider nicht kurz genug) eingespielt wird, verhindern eine noch höhere Wertung.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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