Der Preis der Jugend
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: The Lazarus Experiment
Episodennummer: 3x06
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 05. Mai 2007
Erstausstrahlung D: 03. Oktober 2012
Drehbuch: Stephen Greenhorn
Regie: Richard Clark
Hauptdarsteller: David Tennant als The Doctor, Freema Agyeman als Martha Jones
Gastdarsteller: Gugu Mbatha-Raw als Tish Jones, Reggie Yates als Leo Jones, Adjoa Andoh als Francine Jones, Mark Gatiss als Professor Richard Lazarus, Thelma Barlow als Lady Thaw, Lucy O'Connell als Party Guest, Bertie Carvel als Mysterious Man u.a.

Kurzinhalt: Der Doctor hält sein Wort und bringt Martha nun nach ihren gemeinsam erlebten Abenteuern nach Hause, und zwar am nächsten Morgen, nachdem er sie abgeholt hat. Er will gerade wieder aufbrechen, da wird Martha von ihrer Mutter angerufen, die ihr mitteilt, dass ihre Schwester gerade im Fernsehen zu sehen ist. Diese arbeitet nämlich bei Lazarus Labs, und deren Firmenchef und Wissenschaftler, Professor Richard Lazarus, verkündet bei einer Pressekonferenz, dass er gedenkt, mit einem Experiment an diesem Abend die Menschheit für immer zu verändern. Eine Ankündigung, die das Interesse des Doctors weckt – weshalb er in Begleitung von Martha die betreffende Party besucht. Zuerst scheint das Experiment, trotz einer kurzen Fehlfunktion, die vom Doctor behoben werden kann, erfolgreich zu sein: Lazarus verlässt die Kammer rund 40 Jahre jünger, als er sie betrat. Doch dann zeigen sich heftige Nebenwirkungen – beginnt sich seine DNA doch zunehmend zu verändern – bis er sich schließlich in ein grauenhaftes Monster verwandelt…


Review: Episodenbild (c) BBC "Der Preis der Jugend" hatte ja da und dort ganz gute Ansätze, machte aber letztendlich zu wenig damit. So hätte ich es vorgezogen, wenn man sich statt auf Action und diesen ganzen Monster-Aspekt mehr auf den Preis der Unsterblichkeit konzentriert hätte, den der Doctor da und dort in seinen Gesprächen mit Lazarus aufblitzen lässt. Das waren für mich dann auch mit Abstand die besten Momente der Episode; insbesondere ihr Dialog in der Kirche. Nett fand ich auch wieder die Interaktion zwischen dem Doctor und Martha. Ich hätte zwar nichts dagegen, wenn sich mal nicht jede weibliche Begleiterin gleich in den Doctor verlieben würde, so wie es aktuell den Anschein hat, und man es mal bei einer rein platonischen Freund- bzw. Partnerschaft belassen würde, aber wenigstens verfügen Freema Agyeman und David Tennant über die erforderliche Chemie. Last but not least habe ich mich auch über den Auftritt von Mark Gatiss gefreut, der Lazarus – in den leider viel zu wenigen Momenten wo er dazu Gelegenheit bekam – sehr gut gespielt hat.

Leider überwiegend insgesamt, trotz vereinzelter starker Szenen, doch die Kritikpunkte. So würde ich es vorziehen, wenn man die Familie der Begleiter dann mal aus der ganzen Sache raushalten würde. Ich brauch nicht jedes Mal die komplette Family kennenlernen, geschweige denn diese in ein waschechtes Doctor Who-Abenteuer eingebunden haben. Und vor allem auch auf die seifenopernartige Einlage rund um die Mutter, der nicht gefällt, mit wem sich ihre Tochter herumtreibt, hätte ich aber sowas von liebend gern verzichten können. Zudem war es ungemein konstruiert, dass just ihre Schwester die junge Assistentin just dieses Wissenschaftlers ist, der just dieses Experiment durchführt an just dem Tag an dem der Doctor Martha zurückbringt, und der dieses just an diesem Morgen im Fernsehen ankündigt, just zu dem Zeitpunkt wo der Doctor in Marthas Wohnung steht, und diese von ihrer Mutter auf den Auftritt ihrer Schwester aufmerksam gemacht wird. Das war mir dann doch eine etwas zu große Verkettung "zufälliger" Umstände. Wenig bis gar nichts anfangen konnte ich leider auch mit dem geheimnisvollen Mann, der Marthas Mutter warnt und diese gegen den Doctor aufhetzt. Ich vermute mal, der Name den sie am Ende erwähnt soll alteingesessenen Who-Fans etwas sagen – sonst hätte die Szene ja eigentlich überhaupt keinen Sinn – aber da ich die Serie eben erst seit Reboot mit Christopher Eccleston verfolgte, verpuffte diese Offenbarung bei mir wirkungslos ("Wer?!?!").

Episodenbild (c) BBC Der mit Abstand größte Kritikpunkt ist aber das Monster. Schlimm genug, dass man sich solch einer interessanten Thematik annimmt, die sich auf vielfältige Weise hätte behandeln lassen, und sie auf eine weitere einfallslose "Monster der Woche"-Folge reduziert. Wenn aber wenigstens die Umsetzung des betreffenden Monsters geklappt hätte, hätte ich eventuell wohlwollend darüber hinwegsehen können. Aber das. Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Macher Mitleid mit Universal Pictures hatten, die sich nach "Die Mumie kehrt zurück" viel Häme wegen des am Ende auftretenden, grauenhaft getricksten Skorpionkönigs anhören konnten, und allen mal zeigen wollten, wie viel schrecklicher und billiger das hätte aussehen können. Jedenfalls sind Design und Umsetzung nicht nur schamlos geklaut, sondern das Endergebnis sah noch dazu völlig beschissen aus. Wann immer das Monster auftrat, verpuffte sämtliche Spannung, und die Folge landete im Trash-Keller. Da haben ja selbst Gummianzugmonster mehr Charme!

Fazit: "Der Preis der Jugend" hatte ein paar gute Ansätze, und gerade auch das Thema der Unsterblichkeit hätte viel Potential geboten – wenn man sich denn für einen nachdenklicheren Ansatz entschieden hätte. Stattdessen war all dieses Geschwurbel letztendlich nur eine Ausrede, um wieder mal ein Monster der Woche präsentieren zu können. Dass dieses noch dazu selbst den Scorpion King aus "Die Mumie kehrt zurück" (von dem es generell abgekupfert zu sein schien) wie den besten Spezialeffekt aller Zeiten aussehen ließ, machte das Schlamassel perfekt. Einzig die wenigen nachdenklichen Szenen, wie das Gespräch zwischen dem Doctor und Lazarus, die gute Leistung von Mark Gatiss, sowie das nette Zusammenspiel zwischen dem Doctor und Martha vermochten die Folge für mich noch ansatzweise zu retten.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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