| < Vorherige Episode | Nächste Episode > |
|
|
Episodennummer: 3x03
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 14. April 2007
Erstausstrahlung D: 26. September 2012
Drehbuch: Russell T Davies
Regie: Richard Clark
Hauptdarsteller: David Tennant als The Doctor, Freema Agyeman als Martha Jones
Gastdarsteller: Ardal O'Hanlon als Thomas Kincade Brannigan, Anna Hope als Novice Hame, Travis Oliver als Milo, Lenora Crichlow als Cheen, Jennifer Hennessy als Valerie, Bridget Turner als Alice, Georgine Anderson als May, Simon Pearsall als Whitey, Daisy Lewis als Javit, Nicholas Boulton als Businessman, Erika Macleod als Sally Calypso, Judy Norman als Ma, Graham Padden als Pa, Lucy Davenport als Pale Woman, Tom Edden als Pharmacist #1, Natasha Williams als Pharmacist #2, Gayle Telfer Stevens als Pharmacist #3, Struan Rodger als The Face of Boe u.a.
Kurzinhalt: Der Doctor lässt sich dazu überreden, Martha noch auf eine Reise in die Zukunft zu nehmen, ehe er sie zu ihrer Familie zurückbringt. Wie zuvor Rose bringt er sie nach New New York – doch statt der erwarteten utopischen Metropole finden sie sich vielmehr in einer dystopischen Welt wieder, in der Drogendealer auf offener Straße Gefühlspflaster verkaufen, und der überwiegende Teil der Menschheit in Wohnmobile gepfercht in einem nicht enden wollenden Stau auf einem völlig verstopften Highway verbringen. Als Martha von einem jungen Paar entführt wird, da sie zu dritt ein Anrecht darauf haben sich in die Überholspur zu begeben, jagt der Doctor ihr hinterher. Dann wird er jedoch von Novice Hame gefangen genommen, die ihn zum Gesicht von Boe bringt. Währenddessen kommen Martha und ihre beiden Begleiter in der Überholspur an – die sich jedoch als Todesfalle entpuppt…
Review:
Der Einstieg in "Festgefahren" ist mir offen gestanden etwas schwer gefallen. Es war recht schnell klar, was Russell T. Davies damit beabsichtigte, aber zumindest mir war das mit dem überfüllten Highway doch etwas zu überzogen, und wollte das Konzept dahinter für mich auch einfach nicht so recht Sinn ergeben. Generell fiel es mir etwas schwer zu glauben, dass praktisch die gesamte Menschheit diese trostlose Existenz einfach so hinnimmt und damit zufrieden ist, sich irgendwelche Gefühlspflaster (grundsätzlich eine interessante Idee, der in meinen Augen aber leider zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde) aufzukleben und praktisch das gesamte Leben in einem kleinen Wohnmobil zusammengepfercht zu verbringen. Es sollte wohl die typischen Großstadtstaus bewusst überzeichnen, aber ich empfand es irgendwie als zu absurd, weshalb es mir schwer fiel, mich darauf einzulassen. Zudem war mir die Lösung des Ganzen – nämlich einfach das Dach zu öffnen – zu einfach; da fragt man sich doch, warum das Gesicht von Boe das nicht schon längst mal gemacht hat. Nur, damit er dem Doctor sein großes Geheimnis anvertrauen kann? Dafür lässt er die gesamte Menschheit derart leiden? Na vielen Dank auch!
Von diesem Manko bezüglich des Endes abgesehen, und nachdem ich es dann mal geschafft hatte, mich auf die Episode einzulassen, hat mich "Festgefahren" soweit aber ganz gut unterhalten. Die Idee mit den Gefühlspflastern fand ich grundsätzlich interessant. Ich mochte auch die Darstellung des Pärchens, das Martha entführt hat, sowie sich die Dynamik im inneren des Autos im Verlauf der Episode entwickelt. Zudem zeigt Freema Agyeman wieder einmal eine tolle Performance (wobei ich auch Lenora Crichlow als Cheen sehr gelungen fand). Der Doctor selbst ist ebenfalls wieder eine wesentliche Stärke der Folge, und überzeugt mit zahlreichen witzigen Kommentaren und David Tennants spielfreudiger Performance. Mir gefällt, wie er nichts als gegeben ansieht und die Menschen dazu einlädt, alles zu hinterfragen und sich nicht einfach dem Status Quo zu ergeben. Die Katzenwesen waren wie schon bei "Neue Erde" wieder perfekt umgesetzt; besser kann man solche Masken einfach nicht machen. Und so schwer ich mich am Anfang auch tat, mich auf das Konzept einzulassen, so gab es am Ende dann doch wenigstens ansatzweise eine Erklärung dafür. Generell waren die Szenen im Tempel, vor allem zwischen dem Doctor und dem Gesicht von Boe, sehr gelungen. Dessen Tod war dann auch durchaus emotional. Zudem gefiel mir, wie seine letzten Worte den Doctor schließlich dazu bringen, sich gegenüber Martha zu öffnen, und ihr die Geschichte des Zeitkrieges und der Zerstörung seiner Welt zu erzählen. Und auch die Inszenierung sowie der Soundtrack von Murray Gold stachen wieder einmal positiv hervor. Zuletzt gibt es noch Pluspunkte für das alte lesbische Pärchen. Brav und weiter so!
Fazit:
Es hat etwas gedauert, bis ich mich so richtig auf "Festgefahren" einlassen konnte, erschien mir das Grundkonzept zu Beginn doch etwas zu absurd und albern. Die spätere Erklärung konnte dies zwar ansatzweise wieder wett machen, dennoch finde ich manches an der Episode doch ziemlich unglaubwürdig. Und auch das Ende lässt die eine oder andere brennende Frage zurück – insbesondere, warum das Dach nicht schon viel früher geöffnet wurde. Was mir jedoch gefallen konnten, waren die schauspielerischen Leistungen von Freema Agyeman und David Tennant, generell die wieder einmal sehr gefällige Darstellung des Doctors mit seiner frechen Art und zahlreichen witzigen Kommentaren, die Masken der Katzenmenschen, sowie das Finale im Tempel mit dem Wiedersehen – und Abschied – zwischen dem Doctor und dem Gesicht von Boe. Letzteres war sogar ansatzweise emotional – nicht zuletzt dank der wieder einmal wunderschönen Kompositionen von Murray Gold. Aber auch inszenatorisch konnte sich "Festgefahren" dank Richard Clark sehen lassen. Nach etwas holprigem Start entwickelte sich "Festgefahren" somit doch noch zu einer soliden, unterhaltsamen Episode.
Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)
Mitreden! Sagt uns eure Meinung zur Serie im SpacePub!
Artikel kommentieren |  |
Kommentar schreiben
|