Der Shakespeare Code
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: The Shakespeare Code
Episodennummer: 3x02
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 07. April 2007
Erstausstrahlung D: 19. September 2012
Drehbuch: Gareth Roberts
Regie: Charles Palmer
Hauptdarsteller: David Tennant als The Doctor, Freema Agyeman als Martha Jones
Gastdarsteller: Dean Lennox Kelly als William Shakespeare, Christina Cole als Lilith, Sam Marks als Wiggins, Amanda Lawrence als Doomfinger, Linda Clarke als Bloodtide, Jalaal Hartley als Dick, David Westhead als Kempe, Andree Bernard als Dolly Bailey, Chris Larkin als Lynley, Stephen Marcus als Gaoler, Matt King als Peter Streete, Robert Demeger als Preacher, Angela Pleasence als Queen Elizabeth I u.a.

Kurzinhalt: Als Dank für ihre Hilfe während des Abenteuers auf dem Mond lädt der Doctor Martha dazu ein, ihn auf einen Ausflug durch die Zeit zu begleiten. Er bringt sie ins Jahr 1599 um eine Aufführung von William Shakespeares "Verlorene Liebesmüh" ("Love's Labour's Lost") im weltbekannten Globe Theatres zu besuchen – natürlich in Anwesenheit des Künstlers höchstpersönlich! Als die beiden dem Stück lauschen, staunen sie nicht schlecht, als Shakespeare für den nächsten Abend die Uraufführung der Fortsetzung "Gewonnene Liebesmüh" ("Love's Labour's Won") ankündigt, einem seiner verlorenen Werke. Werden sie etwa Zeugen eines historischen Ereignisses? Doch eine Gruppe von Hexen droht, ihnen dabei einen Strich durch die Rechnung zu machen. Diese wollen Shakespeare und sein neues Stück dazu verwenden, und mit der Macht des Wortes und des Theaters ein Tor in eine andere Dimension zu öffnen…


Review: Episodenbild (c) BBC "Der Shakespeare Code" und ich hatten nicht unbedingt den besten Start erwischt. Ich bin kein großer Freund von Hexengeschichten in Film und Fernsehen, weshalb ich da schon mal kurz mit den Augen rollte. Und dann noch die extrem klischeehafte Darstellung, mit den spitzen Hüten, den Hakennasen, dem hässlichen Aussehen (von der jungen Haupthexe abgesehen), und sogar dem Gackern! Nein, das sah gar nicht gut aus. Umso angenehmer überrascht war ich dann, dass mir der Rest der Folge doch noch ziemlich gut gefallen konnte. Einen großen Pluspunkt sammelte man schon dafür, dass man den Hexen – wie schon den Werwölfen bei "Mit Zähnen und Klauen" – wieder eine extraterrestrische Note gab; was es mir erlaubt, solch übernatürliche Fähigkeiten und/oder Kreaturen leichter zu schlucken. Wie mir generell die SF-Erklärung für Hexen, Voodo usw. gut gefallen konnte. Auch den Auftritt von William Shakespeare fand ich nett. Ich selbst bin ja absolut kein Shakespeare-Experte und traue mich daher nicht einmal im Ansatz zu beurteilen, wie nah an der Wahrheit die Darstellung der Figur hier wohl sein könnte. Und das Treffen mit historischen Personen ist auch nichts, dass ich bei "Doctor Who" im Episodentakt haben will. Aber sporadisch und wohldosiert eingesetzt kann es eine Folge für mich durchaus aufwerten.

Wunderbar fand ich auch die Interaktionen zwischen Martha und dem Doctor, sowie generell dem Humor. Vor allem den typischen Regeln, Konventionen und Paradoxa von Zeitreisen schenkte man dabei diesmal viel Beachtung. Egal ob Marthas Angst, irrtümlich ihren Urururururgroßvater umzubringen, oder auf einen Schmetterling zu treten und so die ganze Menschheitsgeschichte zu verändern, ihre Dialoge mit dem Doctor waren teilweise köstlich. Bei einer Episode die sich um Shakespeare dreht dürfen natürlich auch zahlreiche Anspielungen auf sein Schaffen nicht fehlen – auch diese fand ich sehr gelungen. Wunderbar fand ich auch die Referenzen auf "Harry Potter", wie den (damals bei der Erstausstrahlung noch nicht erschienenen) siebenten Band, " Expelliarmus!" und das "Good old J.K." (und auch die schwarzen Kreaturen die an Dementoren erinnern könnte man als bewusste Anspielung ansehen). Nett auch der Auftritt von Königin Elizabeth am Ende (der ebenfalls "Mit Zähnen und Klauen" wiederspiegelt; zumal die jeweilige Königin da wie dort ihren jeweiligen vermeintlichen Standardspruch zum Besten gibt) und der trockene Kommentar "That's time travel for you!" des Doctors. Jedenfalls war das Drehbuch was die Dialoge betrifft außerordentlich gut geschrieben, wobei mir neben den bereits genannten u.a. auch noch die Reime der Hexe positiv aufgefallen sind. Und auch die digitalen Hintergründe des historischen Londons konnten sich wieder einmal sehen lassen. Die letzte wesentliche Stärke war für mich dann die Leistung von Christina Cole als Oberhexe. Dean Lennox Kelly macht seine Sache als William Shakespeare zwar auch anständig, aber Cole hat für mich ihre Co-Stars – inklusive David Tennant und Freema Agyeman – mit ihrer charismatischen, spielfreudigen Performance bei weitem überstrahlt.

Fazit: Episodenbild (c) BBC Nach dem für mich eher schauderhaften Einstieg rund um die drei Hexen – wobei mir vor allem ihre überzogen-klischeehafte Darstellung sauer aufstieß – hat "Der Shakespeare Code" in weiterer Folge doch noch die Kurve gekriegt. Die Dialoge waren sehr gewitzt geschrieben, wobei vor allem die zahlreichen Anspielungen – sei es auf die üblichen Regeln und Konventionen rund um Zeitreisen, die Werke von William Shakespeare, oder auch Harry Potter – für gute Unterhaltung sorgten. Zudem wurde meine Kritik an der Verwendung von Hexen durch ihren intergalaktischen Ursprung wieder revidiert. Die größte Stärke der Episode war aber Christina Cole. Ich könnte mich nicht erinnern, dass sie mir schon mal irgendwo aufgefallen wäre, aber mit ihrer Leistung hier in meinen Augen alle anderen ganz klar in den Schatten stellt. Ohne sie bzw. eine ähnlich gelungene Performance hätte sich "Der Shakespeare Code" wohl mit einem halben Wertungspunkt weniger begnügen müssen. Eine noch höhere Wertung wird allerdings trotz des unzweifelhaften Unterhaltungswerts durch mangelnde Spannung, Dramatik und emotionale Intensität verhindert.



Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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