Einmal Mond und zurück
< Vorherige Episode | Nächste Episode >

Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: Smith and Jones
Episodennummer: 3x01
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 31. März 2007
Erstausstrahlung D: 12. September 2012
Drehbuch: Russell T Davies
Regie: Charles Palmer
Hauptdarsteller: David Tennant als The Doctor, Freema Agyeman als Martha Jones
Gastdarsteller: Anne Reid als Florence Finnegan, Roy Marsden als Mr Stoker, Adjoa Andoh als Francine Jones, Gugu Mbatha-Raw als Tish Jones, Reggie Yates als Leo Jones, Trevor Laird als Clive Jones, Kimmi Richards als Annalise, Ben Righton als Oliver Morgenstern, Vineeta Rishi als Julia Swales, Paul Kasey als Judoon Leader, Nicholas Briggs als Judoon Voices u.a.

Kurzinhalt: Für Krankenschwester und Ärztin-in-Ausbildung Martha Jones beginnt es wie ein ganz normaler Tag im Spital: Eine Patientin mit unbestimmten Symptomen da, ein unbekannter Patient mit dem verdächtigen Namen John Smith der sich über Verdauungsbeschwerden beklagt dort. Bis plötzlich eine dunkle Wolke aufzieht, der Regen nach oben zu rinnen beginnt, und das Krankenhaus plötzlich auf den Mond transportiert wird. Während daraufhin unter Ärzten und Patienten Panik aufbricht, reagiert Martha Jones eher mit Staunen darauf. Wann bekommt ein Mensch schon mal die Möglichkeit, einen Blick auf den Mond zu werfen? Eben diese neugierige und mutige Einstellung macht den Doctor – kein geringerer als der zuvor erwähnte John Smith – auf sie aufmerksam. Kurz darauf landen die an Nashörner erinnernden Judoon – die eine Art intergalaktische Auftragspolizei bilden – auf dem Mond. Sie sind auf der Suche nach einem flüchtigen Außerirdischen, und beginnen alle Patienten zu scannen und als Menschen zu markieren. Doch sie sind nicht hinter dem Doctor her, sondern vielmehr hinter einem anderen gefährlichen Alien – dass bei seiner Flucht auch nicht davor zurückschreckt, die halbe Menschheit auszulöschen…


Review: Episodenbild (c) BBC Eigentlich hätte ich ja nichts dagegen gehabt, wenn der Doctor mal 1-2 Abenteuer ohne Begleitung bestritten hätte – aber es braucht wohl jemanden an seiner Seite, damit der Zuschauer problemlos an seinen Überlegungen und Schlüssen teilhaben kann, ohne sich des Plotkonstrukts der Selbstgespräche zu bedienen. Mit Martha scheint man auf den ersten Blick mal einen guten Ersatz für Rose gefunden zu haben, macht sie doch einen neugierigen, furchtlosen und lebhaften Eindruck – und sprach mich persönlich auf jeden Fall gleich mal mehr an als die doch einen Hauch zu überdrehte und hysterische Donna. Auch das Zusammenspiel zwischen Freema Agyeman und David Tennant machte schon mal einen guten ersten Eindruck auf mich. Murray Gold hat sich zudem für sie ein neues musikalisches Thema einfallen lassen, dass auf mich sehr verspielt gewirkt hat, und mir ebenfalls gut gefallen konnte. Die Szenen auf dem Mond waren nett gemacht, und gut (wenn auch nicht überragend) getrickst. Und auch den einen oder anderen gelungenen Gag gab es wieder.

Wirklich umgehauen hat mich "Einmal Mond und zurück" aber nicht. So muss ich mir – auch wenn mir Martha Jones sehr sympathisch war – die Frage stellen, warum sich der Doctor schon wieder eine Person aus der Gegenwart holt. Warum nicht mal jemanden aus der Zukunft oder Vergangenheit? Das wäre mal 'ne Abwechslung und würde für eine neue Perspektive sorgen. Als wissenschaftlich halbwegs gebildeter Mensch (und ich würde behaupten, dass dies für einen Großteil der Science Fiction- und damit auch Doctor Who-Fans gilt) wundert man sich zudem darüber, dass im Krankenhaus auch nach dem Transport zum Mond immer noch normale Erdschwerkraft herrscht. Das mit der Luft wurde ja angesprochen und erklärt, aber der Gravitation hat man sich leider nicht zugewandt. Etwas zu übertrieben wurde mir auch die Panik im Krankenhaus dargestellt, wo fast jeder seinen Verstand zu verlieren scheint, egal ob alt oder jung, Manderl oder Weiberl. Ganz so überzeichnen hätte das in meinen Augen nicht müssen. Die Judoon fand ich jetzt ebenfalls nicht sonderlich interessant (wenn sie auch wenigstens gut umgesetzt waren). Der größte Knackpunkt der Episode war für mich aber Florence Finnegan als Gegenspielerin. Ok, das mit dem Strohhalm war nett, aber davon abgesehen fand ich sie leider als Bösewichtin sehr austauschbar und teilweise auch sehr klischeehaft. Auch die Bedrohung für die halbe Erde hätte es in meinen Augen nicht gebraucht; dass der Doctor dafür sorgen muss, dass sie geschnappt wird, ehe den Menschen im Krankenhaus die Luft ausgeht, hätte völlig gereicht. Last but not least: Martha's Familie war mir etwas zu karikaturhaft, und hält zumindest nach diesem ersten Auftritt den Vergleich mit der Tyler-Familie nicht stand.

Fazit: Episodenbild (c) BBC "Einmal Mond und zurück" ist für mich eine weitere "Doctor Who"-Episode, die in die Kategorie "Ok" fällt. Die größten Stärken der Episode waren für mich die nett getricksten Landschaftsaufnahmen vom Mond, sowie Martha Jones als neue Begleiterin des Doctors, die mir auf Anhieb sehr sympathisch war. Auch ihr Zusammenspiel mit David Tennant wusste von Anfang an zu gefallen. Der Plot selbst kann jedoch nicht ganz mithalten, und vor allem auch die Widersacherin war sehr klischeehaft und vor allem auch wenig bedrohlich. Marthas Familie war mir ebenfalls etwas zu überzeichnet; zudem wünschte ich, man hätte neben der Luft auch die im Vergleich zum Mond höhere Schwerkraft die im Krankenhaus herrscht erklärt. Jedenfalls: So wie auch manche Folge aus den Rose-Staffeln lebte "Einmal Mond und zurück" für mich in erster Linie von der netten Dynamik zwischen dem Doctor und seiner Begleiterin, sowie dem Humor. Was die Geschichte selbst sowie die Bösewichte betrifft, lässt der Einstieg in die dritte Staffel aber noch Luft nach oben.



Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




Mitreden! Sagt uns eure Meinung zur Serie im SpacePub!




Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar: