Der Spalt |
Episodennummer: 1x11 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung UK: 04. Juni 2005 Erstausstrahlung D: 18. Mai 2008 Drehbuch: Russell T Davies Regie: Joe Ahearne Hauptdarsteller: Christopher Eccleston als The Doctor, Billie Piper als Rose Tyler Gastdarsteller: John Barrowman als Jack Harness, Noel Clarke als Mickey Smith, Annette Badland als Margaret, William Thomas als Mr Cleaver, Mali Harries als Cathy, Aled Pedrick als Idris Hopper, Alan Ruscoe als Slitheen u.a. Kurzinhalt: Der Doctor fliegt zusammen mit Rose und Captain Jack ins Cardiff der Gegenwart, um dort bei einem interdimensionalen Spalt die TARDIS aufzuladen. Nur kurz nach ihrer Ankunft findet er durch einen Zeitungsartikel heraus, dass Margaret als einzige Slitheen die Explosion in London überlebte, und sich in der Zwischenzeit zur neuen Bürgermeisterin von Cardiff aufgeschwungen hat. Als solche verfolgt sie einen finsteren Plan, um die Erde verlassen zu können: Sie will ein Atomkraftwert genau auf dem Spalt bauen, und dieses durch einen Konstruktionsfehler kurz nach der Aktivierung zum Explodieren bringen. Mit Hilfe einer Art intergalaktischem Surfboard will sie dann auf der Welle der zerstörten Erde reiten. Doch dem Doctor gelingt es, sie zu stellen und zu verhaften. Er will sie zurück auf ihren Heimatplaneten bringen – wo sie allerdings die Todesstrafe erwartet. Während Margaret um ihr Leben fleht, trifft sich Rose mit Mickey, um ihre Beziehung nach ihrer langen Abwesenheit wieder aufleben zu lassen… Review: ![]() Ganz so schlimm wie von mir befürchtet war es dann letztendlich zwar nicht, aufgrund des Ausgangs des Geschehens ist es "Der Spalt" dann aber doch nicht gelungen, sich über "Der dritte Weltkrieg" (die mir immerhin schon einen Hauch besser gefallen konnte als "Aliens in London") hinwegzusetzen. Der Einstieg schien überhaupt noch meine schlimmsten Befürchtungen zu bestätigen. Mit der Umsetzung der Slitheen kann ich nach wie vor nichts anfangen, und auch die Bauchgrummelwitze fand ich wieder einmal höchst entbehrlich. Mit der Art und Weise, wie leicht es dem Doctor gelang, Margaret gefangen zu nehmen, gelang es "Der Spalt" dann aber, mich positiv zu überraschen. Danach schlug die Episode eine durchaus interessante und vielversprechende Richtung ein, die sich nicht mehr wie befürchtet um eine drohende Zerstörung der Erde drehte, sondern vielmehr ein moralisches Problem ins Zentrum rückte: Wenn der Doctor weiß, was "Margaret" auf ihrem Heimatplaneten erwartet – kann er es dann mit seinen Gewissen vereinbaren, sie dorthin zu bringen? Ist es richtig, sie ihnen auszuliefern und sie damit zum Tode zu verurteilen? Ist es wirklich eine Entscheidung, die der Doctor treffen kann, darf und soll? Dementsprechend fand ich ihre gemeinsamen Gespräche im Restaurant wunderbar. Und dann schießt man all das in den letzten paar Minuten ins Vakuum des Alls hinaus, als deutlich wird, dass es sich bei all dem nur um einen Trick von Margaret gehandelt hat, und sie in Wahrheit keinen Funden Reue zeigt. Damit verpufft alles, was sich "Der Spalt" bis zu diesem Zeitpunkt an Kredit aufgebaut hat, und offenbart sich als Täuschung – nicht nur des Doctors, sondern auch des Zuschauers. ![]() Ganz gut gefallen haben mir hingegen die Aufnahmen von Cardiff, insbesondere von der Hafengegend, die mit einigen interessant aussehenden Gebäuden aufwarten kann. Die Dialoge waren zudem wieder sehr gewitzt geschrieben und warteten mit einigen amüsanten Stellen auf. Captain Jack fügt sich wunderbar ins Ensemble ein und bringt ein bisschen Schwung auf die TARDIS. Dem Wiedersehen mit Mickey stand ich jedoch etwas zwiespältig gegenüber. Grundsätzlich finde ich es ja gut, dass Russell T. Davies diesem Handlungsstrang nun endlich (oder zumindest vorläufig?) ein Ende gesetzt hat – gelang es doch der Serie bislang nicht, mir zu zeigen, dass Rose etwas für ihn empfindet. Dies liegt einerseits an der praktisch nicht vorhandenen Chemie zwischen Billie Piper und Noel Clarke (vergleicht ihre gemeinsamen Szenen mal mit denen zwischen Piper und Eccleston), aber auch an der Art und Weise, wie Rose geschrieben und inszeniert wurde. Sie hat so ziemlich jedem feschen Mann, dem sie auf ihrer Reise begegnet ist schöne Augen gemacht und schien dabei keinen Gedanken an Mickey zu verschwenden. Und in den gemeinsamen Szenen mit ihm schien sie ihn wiederum eher als einen guten Freund zu betrachten, als sonst etwas. Dementsprechend blieb ihre Trennung am Ende für mich ohne emotionale Wirkung, da ich einfach nie wirklich das Gefühl hatte, dass Rose etwas für ihn empfindet, und man mir nicht den Eindruck einer echten Liebesbeziehung vermitteln konnte. Interessanterweise war "Der Spalt" die erste Folge, wo zumindest ansatzweise so etwas wie ein Hauch an Chemie zwischen den beiden zu erkennen war (insbesondere in der Szene vor der Wassersäule) – aber letztendlich war das viel zu wenig, viel zu spät. Aber immerhin: wenigstens hat man sich dieser Ablenkung nun entledigt, und einen Schlussstrich unter diese Storyline gezogen. Für den weiteren Verlauf der Serie kann das aus meiner Sicht nur gut sein. Fazit: ![]() Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)
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