Die rastlosen Toten
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: The Unquiet Dead
Episodennummer: 1x03
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 09. April 2005
Erstausstrahlung D: 02. Februar 2008
Drehbuch: Mark Gatiss
Regie: Euros Lyn
Hauptdarsteller: Christopher Eccleston als The Doctor, Billie Piper als Rose Tyler
Gastdarsteller: Alan David als Gabriel Sneed, Huw Rhys als Redpath, Jennifer Hill als Mrs Peace, Eve Myles als Gwyneth, Simon Callow als Charles Dickens, Wayne Cater als Stage Manager, Meic Povey als Driver, Zoe Thorne als The Gelth u.a.

Kurzinhalt: Den Doctor und Rose verschlägt es an den Weihnachtsabend in Cardiff im Jahr 1869. Dort machen sie nicht nur die Bekanntschaft von Charles Dickens, sondern gehen auch mysteriösen Ereignissen auf den Grund – kommt es doch neuerdings immer wieder vor, dass die Toten in einer Leichenhalle wieder zum Leben erwachen. Offenbar werden diese von gasförmigen, blauen Kreaturen quasi besessen. Doch wer oder was steckt genau dahinter? Zusammen mit Dickens, dem Bestatter und seiner Haushälterin versuchen Rose und der Doctor, den geheimnisvollen Vorfällen auf den Grund zu gehen und ihnen Einhalt zu gebieten…


Review: Episodenbild (c) BBCNachdem die erste Folge in der Gegenwart und die zweite in der fernen Zukunft gespielt hat, nimmt uns die TARDIS diesmal auf eine Reise in die Vergangenheit, wo es Rose und der Doctor nicht nur mit außerirdischen Gaswesen zu tun bekommen, sondern zudem auf eine berühmte Persönlichkeit der damaligen Zeit treffen: Charles Dickens! Leider fand ich, dass seine Figur wenig zur Handlung bzw. auch generell zum Gelingen der Folge beigetragen hat. Ohne ihn hätte mir "Die rastlosen Toten" wohl mindestens ebenso gut gefallen. Zudem dauerte es doch ein wenig, ehe die Geschichte so richtig in Schwung kam. So interessant ich es auch fand, als Doctor Who-Neuling zu erfahren dass die Tardis nochmal deutlich größer ist als der im Vergleich zur Größe der Telefonzelle ohnehin schon riesig wirkende Kommandoraum, hat der Einstieg doch insgesamt etwas zu lang gedauert. Auch danach plätschert die Handlung noch eher gemächlich und ohne große Höhepunkte vor sich hin. Gerade auch die Entführung von Rose fand ich entbehrlich. Lediglich das Gespräch zwischen Rose und der Haushälterin kann ich als frühen Höhepunkt verbuchen.

Ab der Seance dreht dann die Episode aber so richtig auf. Mir gefiel die Auflösung hinter diesen wiederauferstandenen Toten bzw. den blauen Gaswesen. Dass es sich um Opfer des Zeitkrieges handelt, die seither in dieser körperlosen Form gefangen sind, und sich danach sehnen, wieder in Körper zurückkehren zu können. Sehr gut fand ich auch einerseits das Mitleid des Doctors für diese Wesen, sowie sein Unverständnis warum es für Rose so unvorstellbar ist, ihnen zu erlauben, die Toten zu übernehmen. Als weitere wesentliche Stärke der Episode empfand ich, dass sich der Doctor hier nicht als unfehlbar erweisen darf – zeigt sich doch, dass Rose mit ihren Bedenken recht hatte und das Vertrauen (und Mitleid) des Doctors in die blauen Wesen unbegründet war – was Gwyneth schließlich das Leben kostet. Womit wir auch schon bei der größten Stärke von "Die rastlosen Toten" angelangt wären, die dann dafür sorgt, dass die Episode insgesamt doch noch eine überdurchschnittliche Wertung erreicht: Denn der Ausgang des Geschehens war hochdramatisch und zudem auch sehr tragisch. Generell war das Finale phantastisch umgesetzt. Und mir gefällt, wie diese einfache Haushälterin mit ihrem Opfer praktisch die komplette Welt retten darf – sowie Roses traurige Feststellung, dass nie jemand von ihrer Heldentat erfahren wird. Jedenfalls fand ich die letzten rund 10 Minuten wirklich großartig. Die halbe Stunde davor hätte aber ruhig etwas flotter, interessanter, spannender, dramatischer und insgesamt unterhaltsamer ausfallen dürfen.

Fazit: Episodenbild (c) BBC"Die rastlosen Toten" fand ich soweit ganz gelungen. Die CGI-Effekte der Geisterwesen konnten sich durchaus sehen lassen; lediglich die CGI-Flammen haben mich nicht wirklich überzeugt. Auch das etwas zu helle, überstrahlende Bild und der nach wie vor leicht vorhandene Video-Look, was der Serie bislang noch ein etwas billiges Aussehen verleiht, sind mir hier wieder stärker aufgefallen als bei der letzten Folge. Auf den Auftritt von Charles Dickens hätte ich persönlich verzichten können; ich fand nicht, dass er irgendetwas zum Gelingen der Folge beigetragen hätte. Und leider dauerte es auch ein wenig, ehe die Handlung – mit der Seance – so richtig in Schwung kam. Alles davor war zwar nie wirklich langweilig, aber halt leider auch wenig spannend und/oder interessant. Dafür waren die letzten 10 Minuten, mit dem packenden Showdown, der Wendung rund um die Energiewesen sowie dem tragischen Ausgang des Geschehens, dann wirklich phantastisch. Schade, dass es dem Rest der Folge nicht gelungen ist, mich ähnlich zu begeistern. Insgesamt ergibt das dank des starken Finales aber immerhin noch einen guten, soliden Gesamteindruck.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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