Die Nachtlande
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Originaltitel: The Night Lands
Episodennummer: 2x02
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 08.04.2012
Erstausstrahlung D: ---
Drehbuch: David Benioff & Dan Weiss
Regie: Alan Taylor
Hauptdarsteller: Peter Dinklage als Tyrion Lannister, Lena Headey als Cersei Lannister, Nikolaj Coster-Waldau als Jaime Lannister, Michelle Fairley als Catelyn Stark, Emilia Clarke als Daenerys Targaryen, Aidan Gillen als Petyr "Littlefinger" Baelish, Iain Glen als Ser Jorah Mormont, Kit Harington als Jon Snow, Liam Cunningham als Ser Davos Seaworth, Isaac Hempstead-Wright als Bran Stark, Richard Madden als Robb Stark, Sophie Turner als Sansa Stark, Maisie Williams als Arya Stark, Alfie Allen als Theon Greyjoy, John Bradley als Samwell Tarly, Jack Gleeson als Joffrey Baratheon, Rory McCann als Sandor Clegane, Stephen Dillane als Stannis Baratheon, Carice Van Houten als Melisandre, James Cosmo als Lord Commander Jeor Mormont, Jerome Flynn als Bronn, Conleth Hill als Lord Varys und Sibel Kekilli als Shae.
Gastdarsteller: Julian Glover als Grand Maester Pycelle, Robert Pugh als Craster, Patrick Malahide als Balon Greyjoy, Francis Magee als Yoren, Dominic Carter als Janos Slynt, Tom Wlaschiha als Jaqen H’ghar, Joseph Dempsie als Gendry, Mark Stanley als Grenn, Ben Crompton als Dolorous Edd Tolett, Roxanne McKee als Doreah, Amrita Acharia als Irri, Ben Hawkey als Hot Pie, Eros Vlahos als Lommy Greenhands, Esme Bianco als Ros, Andy Beckwith als Rorge, Gemma Whelan als Yara Greyjoy, Kerr Logan als Matthos Seaworth, Lucian Msamati als Salladhor Saan, Hannah Murray als Gilly, Karl Davis als Alton Lannister und Daniel Portman als Podrick Payne.

Zitat: Balon Greyjoy: "Stark had you longer than I did."
Theon Greyjoy: "Lord Stark is gone."
Balon Greyjoy: "And how do you feel about that?"

Kurzinhalt: Tyrion ist in Kings Landing damit beschäftigt, den Schaden, der durch Joffreys und Cerseis wenig durchdachte Aktionen entsteht, so gering wie möglich zu halten. Theon erreicht seine alte Heimat Pyke. Das Wiedersehen mit seinem Vater Balon Greyjoy verläuft allerdings anders, als er es sich vorgestellt hat. Jon und Sam erhalten ein Hilfegesuch von unerwarteter Seite. Die Stadtwache ist hinter Yorens Rekruten für die Nachtwache her. Diese interessieren sich aber nicht für Arya, sondern sind auf der Suche nach Robert Baratheons Bastardsohn Gendry.

Review: ImageWas sich in der letzten Folge schon angedeutet hatte, wird wohl nun Gewissheit: Da die Geschichte weiter in die Breite wächst und dabei immer mehr neue Figuren und Schauplätze neben den bereits etablierten vorgestellt werden, ist es nun wohl wirklich nicht mehr möglich im vorgegebenen Zeitrahmen von rund 50 Minuten eine Episode mit einem Handlungsschwerpunkt zu versehen oder zumindest ein zentrales Thema anklingen zu lassen. Für die Staffel als Ganzes, sollte das eher weniger ein Problem darstellen, sofern die Plots sinnvoll weitergeführt werden und auf eine Klimax zusteuern. Die ersten zwei Folgen hingegen, mit ihren etlichen mehr oder minder gleichberechtig nebeneinander ablaufenden und oftmals recht knapp abgefertigten Szenen, wirken so inhaltlich leider etwas zerfahren. Wären beide Episoden hintereinander als Doppelfolge ausgestrahlt worden, wäre mein Urteil über Episode 1 wohl etwas milder ausgefallen, da sich "The Night Lands" in weiten Teilen nach der fehlenden zweiten Hälfte der Auftaktfolge anfühlt.

Abgesehen davon ist auch "The Night Lands" wieder eine reine Aufbau- und Vorbereitungsfolge. Tyrion versucht die Fehler seines Amtsvorgängers Eddard Stark zu vermeiden, setzt seinen Verstand und sein großes Mundwerk ein, um potentielle Gefahrenquellen sofort im Keim zu ersticken, was für Janos Slynt eine Reise an die Mauer zur Night's Watch bedeutet. Interessant ist aber Tyrions Wahl mit Bronn als Slynts Nachfolger für das Amt des Kommandeurs der Stadtwache. Zwar hat der Söldner bisher immer im Sinne Tyrions gehandelt, aber Bronns Bemerkung, er würde sich erst nach der Höhe der Bezahlung erkundigen, wenn er den Auftrag Babys zu töten bekommen würde, zeigt schon, dass dies nicht die von Tyrion erhoffte Antwort war. Bei seiner größter Schwachstelle, Shae, frage ich mich sowieso, wieso er, anstatt sie zu verstecken, sie in seinem Quartier untergebracht hat. Hier geht mir die Serie etwas zu oberflächlich mit der Figur des cleveren kleinen Lannisters um. Der anschließende Dialog mit Varys ist dann zwar wieder gut gelungen, von Subtilität sieht man aber leider noch immer keine Spur. Das ist dann insbesondere im Falle Littlefingers recht schade, der in fast jeder Szene seine Agenda oder sein wahres Wesen enthüllen muss. Im Buch ist Petyr Baelish eine der undurchschaubarsten Figuren, die zudem nie den Fehler machen würde, Cersei zu bedrohen. In der Serie hingegen versucht man leider gar nicht erst eine mehrdimensionale Figur aus ihm zu machen.

ImageDas die Folge dann doch noch recht gut zu unterhalten gewusst hat, liegt neben den Szenen um Arya, die sich einfach natürlich anfühlen und zumindest in dieser Folge recht locker und verspielt rüberkommen, vor allem am neuen Handlungsbogen um die Greyjoys. Neben den optischen Leckerbissen der Schiffsreise zu den Iron Islands und dem Ritt zur Festung Pyke, sorgt hier auch der Humor dafür, dass ich diesen Teil am gelungensten finde. Theon, mit den besten Absichten im Sinne und einem übergroßen Spritzer Arroganz bekleidet, wird schnell von seinem Vater auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und sein gesamtes Auftreten zur Freude des Zuschauers der Lächerlichkeit preisgegeben. Allerdings hat auch sein Vater eigene Pläne. Auf Theon dürfte eine Prüfung seiner Loyalität zukommen. Ebenso sorgt das kurze Wiederauftauchen der White Walker für Vorfreude und hilft die hinter der Mauer lauernde Bedrohung, nach langer Abwesenheit wieder ins Gedächtnis des Publikums zurückzurufen.

Mit dem Sexanteil haben es die Autoren diesmal etwas übertrieben. Zwar war Theons Techtelmechtel mit der Kapitänstochter recht witzig, letzten Endes aber überflüssig, da seine Motivation und Wesen in diversen anderen Sexpositions in Staffel 1 bereits angesprochen wurde, genauso wie die extra für die Serie erschaffene Figur Ros. Ich habe zwar noch nicht ganz die Hoffnung aufgegeben, dass sich aus ihr etwas Interessantes entwickeln könnte, aber bis jetzt wirken ihre Szenen eher als recht schwacher Versuch, neben ein bisschen Hintergrundwissen zu vermitteln, um vor allem mit schöner Regelmäßigkeit nackte Tatsachen zeigen zu können, was mittlerweile sogar mehr Sendezeit einnimmt als bspw. die Handlung um Daenerys. Diese ist zwar auch nicht wirklich ergiebig, aber dagegen hätte sicherlich ein adäquates Mittel gefunden werden können. Sex vielleicht?

Fazit: "The Night Lands" leistet im Handlungsgefüge weiterhin notwendige Aufbauarbeit, die hoffentlich bald mit dem entsprechenden "Payoff" belohnt wird. Davon abgesehen hat man es auch in dieser Folge wieder nicht geschafft, die vielen begonnenen Handlungsstränge, trotz guter Einzelszenen, sinnvoll unter einen Hut zu bringen, sodass die Folge inhaltlich etwas zerfahren wirkt. Und ich komme wieder mal nicht umhin zu bemerken, dass wohl gerade deshalb ein paar mehr Folgen pro Staffel der Dramaturgie gut tun würden. So könnte vielleicht sogar noch ein wenig Zeit übrigbleiben, damit ein paar Figuren und Szenen vielleicht sogar so etwas wie Tiefe entwickeln können.


Wertung: 3 von 5 Punkten
Tu Bacco
(Bilder © HBO)




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