Underground
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Image

Originaltitel: Medusa
Episodennummer: 8x12
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 11. Februar 2011
Erstausstrahlung D: 10. Dezember 2001
Drehbuch: Frank Spotnitz
Regie: Richard Compton
Hauptdarsteller: Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully, Robert Patrick als Special Agent John Doggett
Gastdarsteller: Ken Jenkins als Deputy Chief Karras, Penny Johnson als Dr. Hellura Lyle, Adam Lieberman als Officer Philbrick, Vyto Ruginis als Lt. Bianco, Judith Scott als Dr. Kai Bowe, Brent Sexton as Steven Melnick, Bill Jacobson als Thug, Mary Kathleen Gordon als Woman, Christopher Graves als Kid, Kevin Graves als Kid u.a.

Kurzinhalt: Ein Agent wird mit schweren, säureartigen Verletzungen tot in einem Wagon der Bostoner U-Bahn aufgefunden. Scully und Doggett werden zu Rate gezogen, um die genaue Ursache herauszufinden und den Täter – so es denn überhaupt einen gibt – zu stellen. Während Scully in der Leitzentrale zurückbleibt, begibt sich Doggett mit einem Team auf die Schienen und beginnt damit, die Strecken und Gänge innerhalb der U-Bahn zu untersuchen. Schon bald stößt man auf weitere Leichen, die von jemandem in Plastiksäcke eingewickelt wurden. Außerdem wird man von einem Mann angegriffen, der auf die Beschreibung des Agenten von seinem Angreifer passt. Die Verantwortlichen für den Betrieb der U-Bahn erklären daraufhin den Fall für abgeschlossen. Als jedoch einer von Doggetts Begleitern einen Anfall hat bei dem ihm die Haut vom Leib weggebrannt wird so als wäre er von Säure getroffen worden, jedoch ohne erkennbare Ursache, setzt man sie Suche fort. Scully und Dogget haben nur vier Stunden Zeit, um die Ursache herauszufinden, ehe die U-Bahn ihren Betrieb wieder aufnimmt…


Review: Image"Underground" war ganz unterhaltsam. Besonders positiv sind mir dabei die Sets aufgefallen. Ich weiß natürlich nicht, inwiefern an echten Drehorten zu Nicht-Betriebszeiten gedreht und was davon auch wirklich eigens für die Episode gebaut wurde – ist aber letztendlich auch egal. Jedenfalls waren die Sets nicht unbeeindruckend, wobei mir neben dem großen Raum in dem sich die Qualle ausgebreitet hat (die wohl definitiv in einem Studio entstanden sein dürfte) vor allem auch die leere U-Bahn-Station positiv aufgefallen ist. Als spannungssteigernd erweist sich auch, dass Scully und Doggett für ihre Ermittlungen nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung haben, da der Betrieb der U-Bahn um 4 Uhr planmäßig wieder aufgenommen werden soll. Auch die Infektion, mit dem grünen Schimmer, wurde sehr gut umgesetzt. Und auch die Aufklärung hinter den Vorfällen, rund um die Medusa-Qualle, gefiel mir recht gut. Ich mag Akte X-Akten, wo es weniger um ein Monster per se geht, als einfach um Wesen aus der Natur, die uns wegen unserer eigenen "Dummheit" bedrohen (man vergleiche dazu auch die Episode "Kokon").

Positiv aufgefallen sind mir auch die Gaststars. Am bekanntesten sind zweifellos Ken Jenkins (der kurz darauf in "Scrubs" Popularität erlangen sollte, und auf den ich kurioserweise erst vor kurzem in meinem Review für die STTNG-Episode "Die Macht der Naniten" gestoßen bin) und Penny Johnson (Kasidy Yates aus "Deep Space Nine" sowie Sherry Palmer aus "24"), aber von der Leistung her ist mir eigentlich Vyto Ruginis am stärksten aufgefallen. Weniger gut gefiel mir, dass die Episode trotz der finsteren Tunnel kaum eine dichte Atmosphäre oder gar eine bedrohlich-bedrückende Stimmung aufbauen konnte. Warum ist das "Akte X" in den ersten Staffeln noch so wahnsinnig gut gelungen, und will es nun doch nur mehr vergleichsweise selten klappen? Das ist schon etwas schade. Das mit dem Betriebsleiter der darauf pocht, die U-Bahn koste es was es wolle planmäßig fahren zu lassen, war ja auch ein wenig klischeehaft, und wirkte doch auch ziemlich dämlich. Mittlerweile fällt mir auch immer stärker auf, dass Scully, obwohl nun doch schon recht lange schwanger, immer noch keine Anzeichen zeigt. Das wird schön langsam doch ein wenig unplausibel. In jener Szene, wo Doggett von Lt. Bianco überlistet wird, stellte sich dieser doch ziemlich dämlich an. Am schwersten wiegt für mich abseits der mangelnden atmosphärischen Dichte aber das Deus Ex Machina-Ende. Ich dachte ja eigentlich, es wäre Doggett darum gegangen, die U-Bahn aufzuhalten. Stattdessen war das wohl eine Art glücklicher Zufall, da er damit vielmehr die gesamte Infektion durch die Medusa-Qualle vernichtet hat. Das fand ich jedenfalls aus Ausgang der Episode bzw. als Beendigung der Bedrohung doch etwas bequem.

Fazit: Image"Underground" bot solide Mystery-Unterhaltung. Das hervorstechendste Merkmal waren dabei für mich die Sets bzw. Drehorte, die nicht unbeeindruckend waren und mir gut gefallen konnten. Die Deadline verleiht dem Geschehen zusätzliche Dringlichkeit, und unter den Gaststars findet sich das eine oder andere bekannte Gesicht, wo ich mich über das Wiedersehen durchaus gefreut habe. Jedoch: Etwas spannender und auch atmosphärisch dichter hätte das Ganze schon sein dürfen. Zudem ist das Ganze rund um unverantwortliche Entscheidungen aus wirtschaftlichen Gründen mittlerweile doch ein wenig verbraucht, und hat mich jetzt auch hier nur bedingt überzeugt. Was macht es schon für einen großen Unterschied, ob die U-Bahn noch für eine Stunde ausfällt? Kommt bei uns in Wien auch immer wieder mal vor. Und auch das Ende hat mich nicht überzeugt. War das einfach ein glücklicher Zufall, dass Doggett durch den Stromstoß die Infektion durch die Qualle ausgeschaltet hat? Oder wie kam er zu diesem Entschluss? Und generell macht man es sich damit doch etwas zu leicht, was die Auslöschung der Gefahr betrifft. Insgesamt also eine eher durchschnittliche Episode.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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