Zauberstab
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Originaltitel: Theef
Episodennummer: 7x14
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 12. März 2000
Erstausstrahlung D: 08. Januar 2001
Drehbuch: Vince Gilligan, John Shiban & Frank Spotnitz
Regie: Kim Manners
Hauptdarsteller: David Duchovny als Special Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully, Mitch Pileggi als Assistant Director Walter Skinner
Gastdarsteller: Billy Drago als Orell Peattie, James Morrison als Dr. Robert Wieder, Kate McNeil als Nan Wieder, Cara Jedell als Lucy Wieder, Tom Dahlgren als Dr. Irving Thalbro, Sage Allen als Landlady, Pamela Gordon als Propietor, Matthew Sutherland als Records Clerk, Dylan Kussman als Med Student, Michael Sidney als Security Guard, Aaron Braxton als Radiology Tech, Leah Sanders als Reporter #1, Mark Thompson als Reporter #2 u.a.

Kurzinhalt: Dr. Robert Wieder und seine Familie kommen von einer Verleihung zurück, bei der sich der Arzt über eine von seinen Kollegen verliehene Auszeichnung freuen kann. Eben diese währt jedoch nicht lange. Denn als er von unten seltsame Geräusche hört, findet er seinen Schwiegervater erhängt vor. Ein Selbstmord ist jedoch angesichts der Tatsache, dass neben der Leiche das Wort "Diehb" mit Blut an die Wand geschrieben wurde, doch eher ausgeschlossen. Dr. Wieder selbst kann sich weder den Vorfall an sich erklären, noch kann er sich denken, wer es auf ihn abgesehen haben könnte. Erst als er in seinen Patientenakten nachstöbert, beschleicht ihn schon bald ein schrecklicher Verdacht. Scully fragt ihren Partner indes, was das ganze eigentlich mit den X-Akten zu tun hat. Daraufhin weiht er Scully in seinen Verdacht ein, dass beim Mord Voodoo eine Rolle gespielt haben könnte…


Review: ImageNach "Frische Knochen" (aus der zweiten Staffel) ist "Zauberstab" das zweite Mal innerhalb der Serie, dass man sich der Voodoo-Thematik widmet. Und letztendlich zeigt sich ein sehr ähnliches Bild: Eine überwiegend durchwachsene und wenig begeisternde Folge, die jedoch durch einen gelungenen Showdown (dort: ein ungemein atmosphärischer und optisch bestechendes Finale auf einem Friedhof. Hier: eine sehr spannende Konfrontation in einem FBI-Schutzhaus) doch noch auf durchschnittliches Niveau gehoben wird. Am Finale in "Zauberstab" hat mir dabei besonders gut gefallen, dass Scully selbst Opfer eines Voodoo-Zaubers wurde. Wie sie auf einmal nichts mehr sehen kann, weil Orell Peattie Nägel in die Augen der Voodoo-Puppe sticht, und Mulder sie schließlich wieder "heilt", in dem er diese herauszieht – das war schon ein guter Einfall, und auch sehr gut umgesetzt. Auch der Einstieg war durchaus atmosphärisch, mit der Erde unter der Decke, dem mit Blut geschriebenen Wort "Theef" an der Wand, und so weiter. Alles dazwischen blieb jedoch überwiegend hinter den Möglichkeiten zurück.

Das Beste am Rest der Folge war noch James Morrison (der später bei "24" eine deutlich wichtigere und größere Rolle spielen sollte; wie es ja generell bei "24" sowohl vor als auch hinter der Kamera einige "Akte X"-Veteranen gibt) als Doktor Wieder. Eine großartige Performance, mit der es ihm zweifellos gelang, meine Sympathien für seine Figur zu gewinnen. Da sind wir allerdings schon an einem Kernproblem der Folge angelangt. So hätte ich persönlich einen moralisch gräulicheren Ansatz dieser Schwarz/Weiß-Zeichnung vorgezogen. Denn so werden wir wohl alle übereinkommen können, dass sich Dr. Wieder nichts hat zu Schulden kommen lassen, und werden somit 100%ig auf seiner Seite stehen und damit auch 100%ig gegen Peattie Stellung beziehen. Etwas schade finde ich dies schon. Ärzte sind ja auch keine Götter, und manchmal passiert halt auch ihnen ein Fehler. Hätte man Wieder nicht einen eben solchen bei Peatties Tochter machen lassen können, um damit die Sympathien nicht ganz so eindeutig zu verteilen, und uns in einen kleinen moralischen Zwiespalt zu werfen – so dass wir Peatties Anliegen und Schmerz und Zorn wenigstens nachvollziehen können? Mir persönlich wäre solch ein Ansatz bedeutend lieber gewesen. Abschließend noch kurz zum deutschen Titel: Normalerweise sind diese ja praktisch fehlerfrei. Oftmals bedient man sich möglichst genauer Übersetzungen der Originaltitel, und in jenen Fällen wo man sich etwas mehr Freiheiten nimmt (wie z.B. bei der kommenden Folge "Cobra") kommt es schon mal vor, dass mir der deutsche Titel mindestens genauso gut wenn nicht gar besser gefällt als der englische. Aber… "Zauberstab"? Echt jetzt? Das war ja wohl doch eher ein Fehlgriff. Dies aber nur als Randnotiz.

Fazit: ImageÄhnlich wie schon die erste Voodoo-Folge "Frische Knochen" konnte mich auch "Zauberstab" nur teilweise überzeugen. Der Einstieg war atmosphärisch, und der Showdown dann sehr spannend. Besonders gut gefiel mir daran auch, dass Scully Opfer der Voodoo-Attacke und damit wieder einmal mittendrin im von ihr und Mulder untersuchten mysteriösen Verbrechen war. Und auch die schauspielerische Leistung von James Morrison wusste zu gefallen. Negativ fällt in erster Linie die Tatsache auf, dass mir die Schwarz-Weiß-Linie bei "Zauberstab" doch etwas zu deutlich verläuft; einen differenzierteren Zugang hätte ich hier entschieden vorgezogen. Und auch wenn es vergleichsweise eine Lappalie ist, aber… auch der deutsche Titel hat mich doch etwas irritiert. Davon abgesehen war die Episode ok, ohne größere Besonderheiten, egal ob positiver oder negativer Natur.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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