Vollmond |
Episodennummer: 7x12 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 20. Februar 2000 Erstausstrahlung D: 15. Januar 2001 Drehbuch: Vince Gilligan Regie: Michael Watkins Hauptdarsteller: David Duchovny als Special Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully, Mitch Pileggi als Assistant Director Walter Skinner Gastdarsteller: Judson Millsals Deputy Keith Wetzel, Perla Walterals Mrs. Guerrero, Dee Freemanals Sergeant Paula Duthie, Lombardo Boyarals Deputy Juan Molina, Solomon Eversolals Ricky, J. W. Smithals Steve, Curtis C.als Edy, Maria Celedonioals Chantara Gomez, Frankie Rayals Crackhead, Tara Karsianals Coroner's Assistant, Daniel Emmettals Cameraman, John Michael Vaughnals Soundman u.a. Kurzinhalt: Deputy Keith Wetzel wird auf seiner Streife von einem Kamerateam begleitet, um eine Episode der Doku-TV-Serie "Cops" aufzuzeichnen. Er geht der Meldung einer Anrainerin auf dem Grund, die behauptet, von einem Monster angegriffen worden zu sein. Die Tür weist dann auch in der Tat seltsame Kratzspuren auf, und als er den Hinterhof untersucht, läuft er plötzlich wie von der Tarantel gestochen zu seinem Auto. Dieses wird dann von einem unbekannten Angreifer umgeworfen. Auch das FBI hat von den Attacken in der Gegend, die immer bei Vollmond stattfinden, gehört, und hat Mulder und Scully losgeschickt, um den Fall zu untersuchen. Diese Arbeiten mit der örtlichen Polizei zusammen, um den geheimnisvollen Angriffen auf den Grund zu gehen – natürlich immer verfolgt von der Kamera… Review: ![]() Wir haben nun schon unzählige mysteriöse Abenteuer mit Mulder und Scully erlebt, und mit den wenigstens hatte ich – zumindest, was den Aspekt der Glaubwürdigkeit betrifft – ein Problem. "Vollmond" gibt sich aber nun als Teil einer Reality-Serie. Und genau da hakt es bei mir. Denn in meinem Weltbild ist für Mulder und Scully und all ihre Monster und Verschwörungen – zumindest in der Wirklichkeit – kein Platz. Dementsprechend hatte es "Vollmond" schon allein aufgrund des Konzepts von vornherein schwer, mich zu begeisternd. Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass meiner bescheidenen Meinung nach die Grundidee einer "Cops"-Parodie die einzige Existenzberechtigung der Folge ist. Einen gewissen Kuriositäten-Charakter kann man ihr darauf zurückzuführend zwar nicht absprechen. Aber von diesem abgesehen hat "Vollmond" eigentlich nichts zu bieten. Schon eine etwas schwache Ausbeute. Zumal sich der Novitäten-Charakter doch ziemlich schnell abnutzt. Hinzu kommt noch, dass die Episode doch sehr stark auf amerikanische Zuschauer zugeschnitten ist – während "Akte X" sonst überwiegend durchaus auch von internationalen Zusehern genossen werden kann. Aber wenn man – wie wohl der überwiegende Teil außerhalb der USA – die Serie "Cops" nicht kennt, geht viel vom Reiz der Folge verloren. Hinzu kommt noch, dass ich generell kein Freund solcher Reality-Shows bin, und diese fast ausnahmslos meide. Auch deshalb konnte "Vollmond" meinen Geschmack leider kaum treffen. Hinzu kommen dann noch so Einfälle wie Steve und Edy; eigentlich ja schön, dass man hier ein afroamerikanisches schwules Pärchen zeigt. Aber die Darstellung war mir dann doch viel zu überzeichnet und dadurch nervig. Es soll wohl schräge Vögel, die in solchen Dokus immer wieder mal gezeigt werden, parodieren; für mich hat es aber nicht funktioniert. Und auch die billige TV-Optik – da natürlich alles auf Video gedreht wurde – war überhaupt nicht nach meinem Geschmack. ![]() Fazit: Auch wenn es ein paar nette Momente zwischendurch gibt, die Grundidee hinter dem Monster nicht uninteressant ist, die Episode aufgrund der originellen und ungewöhnlichen Umsetzung definitiv hervorsticht und die Inszenierung grundsätzlich durchaus kompetent sein mag… letztendlich führt kein Weg daran vorbei dass ich mich mit "realistischen" Annäherungen an phantastische Themen – egal ob nun "echtes" "found footage" oder wie im vorliegenden Fall eine angeblich echte Reality-TV-Doku – einfach nicht anfreunden kann. Denn wann immer etwas realistisch wird, drängt dies für mich die Unglaubwürdigkeit der Handlung ganz besonders in den Vordergrund. Es mag zwar gelegentliche Ausnahmen geben, wo das Konzept funktioniert – "Vollmond" gehört für mich jedoch nicht dazu. Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass die Episode bis auf die eine Idee einer "Cops"-Parodie keine nennenswerten Einfälle vorzuweisen hat. Und das allein ist als Daseinsberechtigung leider doch ziemlich dürftig – zumal sich der Reiz des Konzepts meines Erachtens auch recht schnell abnützt. Fans solcher Reality-Cop-Shows mögen dies anders sehen; aber an meinem Geschmack hat man bei "Vollmond" zielsicher vorbeigeschossen. Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)
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