Ein Sohn |
Episodennummer: 6x12 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 14. Februar 1999 Erstausstrahlung D: 06. Dezember 1999 Drehbuch: Chris Carter & Frank Spotnitz Regie: Rob Bowman Hauptdarsteller: David Duchovny als Special Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully, Mitch Pileggi als Assistant Director Walter Skinner Gastdarsteller: William B. Davis als Cigarette Smoking Man, Mimi Rogers als Diana Fowley, Chris Owens als Jeffrey Spender, Veronica Cartwright als Cassandra Spender, James Pickens Jr. als Assistant Director Alvin Kersh, Peter Donat als William Mulder, Dean Haglund als Richard Langly, Bruce Harwood als John Fitzgerald Byers, Tom Braidwood als Melvin Frohike, Laurie Holden als Marita Covarrubias, Nicholas Lea als Alex Krycek, Don S. Williams als First Elder, John Moore als Third Elder, Al Ruscio als Fourth Elder, Frank Ertl als Fifth Elder, Scott Williamson als CDC Leader, Jo Black-Jacob als Nurse, Mark Bramhall als Surgical Team Member u.a. Kurzinhalt: Mulder kann Cassandra nicht töten, und wo werden die drei von einem Einsatztrupp – unter dem Kommando von Diana Fowley – gefangen genommen und unter Quarantäne gestellt. Während Mulder und Scully diese schon bald verlassen dürfen, wird Cassandra weiterhin festgehalten. Sie soll in Kürze den Außerirdischen übergeben werden, mit denen man vor rund 25 Jahren einen Pakt geschlossen hat. Als Mulder dem Verdacht von Scully nachgeht, dass Diana Fowley mit dem Syndikat zusammenarbeiten könnte, trifft er in deren Hotelzimmer auf den geheimnisvollen Raucher – der sich ihm in einer überraschenden Beichte offenbart und jene Wahrheit erzählt, nach der Mulder sein Leben lang gesucht hat… Review: ![]() Vielleicht hat es damit zu tun, dass Antworten allein nicht alles sind, und ich mir einen etwas dramatischeren (vorläufigen) Abschluss dieses Handlungsstrangs gewünscht hätte. Des Weiteren ist es gut möglich, dass ich vieles nicht mehr so präsent hatte, und das eine oder andere mir daher unlogisch erschien. Es ist nun mal ein Unterschied, ob man sich eine Serie im Verlauf von mehreren Jahren anschaut, oder (wie ich das jetzt gerade mache) in wenigen Wochen/Monaten. Der größte Grund dürfte aber wohl sein, dass mir "Babylon 5" "Akte X" zumindest ansatzweise verdorben hat. Zu dem Zeitpunkt, als "Ein Sohn" im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde, war auch "Babylon 5" im deutschsprachigen Raum schon vorbei. Und wo Chris Carter bei "Akte X" fast ständig einen Eiertanz aufgeführt hat, hat "Babylon 5" in genau der gleichen Zeit eine große, epische Geschichte mit zahlreichen Wendungen erzählt – und auch auf wundervolle Art und Weise abgeschlossen. "Ein Sohn" mag zwar Antworten geliefert haben – aber im Vergleich zu "Babylon 5" war der pay-off nach der jahrelangen Warterei doch etwas antiklimaktisch und riss mich nicht unbedingt vom Hocker. Letztendlich habe ich wohl die Hoffnung aufgegeben, dass das noch einmal was wird, bzw. auch einfach die Geduld verloren. Zumal ja selbst "Ein Sohn" noch kein richtiger Abschluss des Kolonialisierungs-Plots war. Das "Einzige", das passiert, ist dass die Rebellen das Syndikat ausschalten. ![]() Was mir hingegen weniger gut gefällt ist die Tatsache, dass so manches rund um den Alien-Hybriden für mich nach wie vor keinen Sinn ergibt. Wie im Review zu "Zwei Väter" schon erwähnt: Ich dachte, die Klone wären auch schon erfolgreiche Hybriden gewesen? Überhaupt: Warum sollten sich die Aliens auf solch einen Deal einlassen, und mit der Kolonialisierung warten, bis das Syndikat einen Hybriden erschaffen hat, der ihre Kolonialisierung praktisch unbeschadet überlebt? Unklar bleibt auch, wen genau das Syndikat damit retten wollte. Jene, die man den Aliens für Experimente überlassen hat? Allerdings sagt der Raucher ja, der Pakt wäre geschlossen worden, um z.B. auch Mulder zu retten. Wie passt das zusammen? Wollte man etwa die gesamte Menschheit retten? Dann hätte man ja aber die Kolonialisierung gänzlich aufgehalten, oder? Was wieder die Frage aufwirft, warum die Aliens diesem Plan zustimmen sollten. Außerdem stellt sich mir die Frage, warum sie Cassandra den Aliens übergeben sollten, wenn damit die Kolonialisierung eingeleitet wird. Warum nicht einfach was auch immer sie mit Cassandra gemacht haben im Geheimen mit weiteren Menschen machen, um diese vor dem Alien-Virus zu beschützen? Eine offene Frage aus der letzten Folge, die indes geklärt wurde, betrifft das Heilmittel: Denn unser Wiedersehen mit Maria offenbart uns, dass dieses noch nicht ausgereift ist. Damit ist zumindest dieser Kritikpunkt hinfällig. Dafür habe ich in meinem Review zu "Zwei Väter" auf eine weitere sich aufdrängende Frage vergessen: Wenn Diana eine Verräterin ist und Mulder ausspioniert hat, und sein Vertrauen genoss – warum hat man sie von den X-Akten wieder abgezogen? ![]() Gut gefallen hat mir auch der Einstieg, der den Pakt mit den Aliens noch einmal rekapituliert und uns eine entscheidende Szene daraus gezeigt hat. Und auch, dass man auf den Alien-Embryo aus dem Finale der ersten Staffel zurückgegriffen und ihn prominent in diese Episode eingebaut hat, fand ich klasse. Auch die letzte Szene im Hangar, mit den auftauchenden Rebellen, die die meisten Mitglieder des Syndikats töten (nur Diana und der Raucher entkommen, bzw. dürften auch Maria und Alex noch am Leben sein – damit bietet sich die Möglichkeit, diese Handlung in weiterer Folge wenn auch in etwas kleinerem Rahmen doch noch fortzuführen), fand ich gelungen – wobei ich meine mich erinnern zu können, das 1999 anders gesehen zu haben. Da war das glaube ich jene Szene, welche der Serie für mich endgültig das Genick gebrochen hat, einfach da es mir damals neuerlich als Rückzieher erschien. Da ich nun schon in etwa wusste, was passieren würde, konnte ich es diesmal etwas mehr genießen. Was mich jedoch auch in "Ein Sohn" nicht überzeugt hat, ist die Änderung bei der Fähigkeit der Kopfgeldjäger/Rebellen-Aliens, mit dem Masken die man ihnen quasi vom Gesicht reißen kann. Entweder sie bilden eine Schicht über ihre Haut, oder sie wechseln ihre Gestalt. Aber beides zusammen – so wie man es z.B. am Ende der Folge wieder sieht – ergibt für mich nicht wirklich Sinn. Etwas seltsam fand ich auch, wie blind Mulder Diana Fowley vertraut. Was wurde aus "Vertrauen Sie niemandem"? Und am Ende hätte man ruhig auf dem Zug aufspringen können. Denn dass sie ihn so nicht werden stoppen können, hätten sie sich denken können. Insgesamt ist "Ein Sohn" jedenfalls nicht das Highlight, das ich mir damals nach Chris Carters Ankündigung erhofft hatte. Fazit: ![]() Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)
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