Cassandra (Teil 2) |
Episodennummer: 5x14 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 08. März 1998 Erstausstrahlung D: 07. Dezember 1998 Drehbuch: Chris Carter & Frank Spotnitz Regie: Chris Carter Hauptdarsteller: David Duchovny als Special Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully, Mitch Pileggi als Assistant Director Walter Skinner Gastdarsteller: Veronica Cartwright als Cassandra Spender, Chris Owens als Jeffrey Spender, Nicholas Lea als Alex Krycek, Laurie Holden als Marita Covarrubias, William B. Davis als Cigarette Smoking Man, John Neville als Well-Manicured Man, Don S. Williams als First Elder, George Murdock als Second Elder, John Moore als Third Elder, Willy Ross als Quiet Willy, Brian Thompson als The Bounty Hunter, Alex Shostak Jr als Dmitri, Jim Jansen als Dr. Heitz Werber, Chapelle Jaffe als Dr. Paton, Miehal Suchanek als Young Jeffrey Spender, Derek Thomas Versteeg als MP, Jack Finn als Young Boy, Jenn Forgie als Nurse, Klodyne Rodney als Medic u.a. Kurzinhalt: Die Alien-Rebellen haben die versammelten UFO-Entführungsopfer die dank ihres Chips dorthin gerufen wurden angegriffen. Während Cassandra spurlos verschwunden ist, wird Scully schwer verletzt, aber am Leben, im Wald neben der Brücke gefunden. Offenbar gelang ihr mit letzter Not die Flucht. Allerdings kann sie sich nicht mehr daran erinnern, was geschehen ist, und was sie eigentlich auf der Brücke gemacht hat. Mittels Regressionshypnose versucht jener Therapeut, der auch schon Mulder behandelt hat, ihre Erinnerungen wieder an die Oberfläche zu bringen. Doch selbst ihre ausführlichen Schilderungen können Mulder nicht davon überzeugen, dass es sich bei den ganzen UFO-Ereignissen nicht um eine gezielt verbreitete Lüge der Regierung handelt. Währenddessen hat das Konsortium nachdem man einen der außerirdischen Rebellen gefangen genommen hat eine schwere Entscheidung zu treffen. Übergibt man ihn an die Kolonisten, oder schließt man sich dem Widerstand an? Review: ![]() Auffällig ist, dass zum wiederholten Mal der Cliffhanger nicht gleich aufgelöst wird und man stattdessen mit einer mysteriösen Szene beginnt, deren Verbindung zur Handlung sich einem nicht sofort erschließt (der den Brief schreibende Raucher in seiner Hütte im Schnee). Einen Punkt, den ich beim Vorgänger noch nicht angesprochen hatte – aber hier passt es ohnehin besser: Dass man für Agent Spender genau denselben Schauspieler engagiert hat wie für den jungen Raucher, hat mich schon ziemlich irritiert. Auch die Auflösung, dass dieser sein Vater ist, hilft hier nicht. Kein Sohn sieht genauso aus wie sein Vater. Es könnte sich natürlich theoretisch noch um einen Klon bzw. generell ein Experiment handeln. Ehe wir diesbezüglich eine Erklärung erhalten, finde ich diese Casting-Entscheidung aber grundsätzlich mal eher doof. Und wie schon bei "Cassandra – Teil 1" erwähnt finde ich es nach wie vor sehr konstruiert und unglaubwürdig, dass nun, wo Scully endlich zu "glauben" beginnt, Mulder auf einmal einen auf Skeptiker macht, und alles für eine Lüge hält. Zumal er ja abseits der Alien-Verschwörung nach wie vor überall übersinnliche Erklärungen sieht. Seine Skepsis bezieht sich daher nur auf einen diesen Punkt, und ist einer einzigen Aussage eines Agenten geschuldet. Ich kapiers einfach nicht, und hoffe sehr, dass sich dieser Handlungsstrang schon bald erledigt hat. Von diesen Kritikpunkten abgesehen hat mir "Cassandra – Teil 2" aber gut gefallen. Als besonders positiv empfand ich dabei, dass wir diesmal sogar hie und da kleine Informationshäppchen erhalten, mit denen sich sogar etwas anfangen lässt. Das Konsortium arbeitet also mit jenen Aliens zusammen, die scheinbar planen, die Erde zu kolonialisieren. Warum und wieso bleibt vorerst zwar noch offen, aber es scheint damit zusammenzuhängen, dass man Widerstand für zwecklos erachtete. Ich kann hier nur spekulieren, dass man plant, zumindest Teile der Menschheit durch diese Kooperation zu retten. Mit den Rebellen und dem Heilmittel für das schwarze Öl scheint sich aber nun die Möglichkeit zu ergeben, doch Widerstand zu leisten. Auch die Handlung rund um Scully ist gelungen. Etwas ungeschickt fand ich allerdings, dass die Hypnose-Szenen kaum mehr etwas bieten, das wir uns nach dem Ende der vorangegangenen Folge nicht auch schon denken konnten; andererseits wäre wenn man dort früher abgeblendet hätte natürlich auch der Cliffhanger verloren gegangen. Jedenfalls fand ich die Szenen trotzdem noch recht unterhaltsam und gut inszeniert, wenn sich auch die ganz großen Offenbarungen in Grenzen hielten. ![]() Fazit: Zwar liefert man uns in "Cassandra – Teil 2" hie und da kleinere angedeutete Antworten, jedoch nur um im gleichen Atemzug auch gleich wieder mehrere ganz große Fragen – allen voran um den Raucher, der nun scheinbar doch noch unter den Lebenden weilt – aufzuwerfen. Mittlerweile beginnt sich bei mir dieselbe Ermüdung einzustellen als damals bei der Erstausstrahlung: Es wird einfach fad mit der Zeit. In meinen Augen kann man die Zuschauer nur so lange im Ungewissen lassen, ehe es nicht mehr mysteriös sondern vielmehr nur mehr frustrierend ist. Mit "Cassandra – Teil 2" ist man kurz davor, diesen Punkt zu erreichen. Man merkt zwar, dass die Mythologie hier in gewisser Weise eine wichtige Entwicklung und einen Satz nach vorne macht, ist aber letztendlich am Ende dieser Doppelfolge genauso klug (oder eher dumm) als wie zuvor. Von diesem sich langsam aufbauenden Frust abgesehen war "Cassandra – Teil 2" aber wieder ganz gelungen, wobei vor allem Scullys Hypnose-Session und ihre darin an die Oberfläche gebrachten Erinnerungen, die gemeinsame Szene zwischen Mulder und Krycek, sowie die letzte Konfrontation im LKW als Highlights hervorstachen. Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)
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