Wiedergeboren
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Originaltitel: Born Again
Episodennummer: 1x22
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 29. April 1994
Erstausstrahlung D: 24. Februar 1995
Drehbuch: Howard Gordon & Alex Gansa
Regie: Jerrold Freedman
Hauptdarsteller: David Duchovny als Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Agent Dana Scully
Gastdarsteller: Brian Markinson als Tony Fiore, Mimi Lieber als Anita Fiore, Maggie Wheeler als Detective Sharon Lazard, Dey Young als Judy Bishop, Andrea Libman als Michelle Bishop, P. Lynn Johnson als Dr. Sheila Braun, Leslie Carlson als Dr. Spitz, Richard Sali als Felder, Dwight Koss als Detective Barbala, Peter Lapres als Harry Linhart u.a.

Kurzinhalt: Als man ein junges Mädchen in einer Seitengasse findet, dass sich scheinbar verlaufen hat, bringt man es unverzüglich in die nächstgelegene Polizeistation, wo sie der Leiter des Reviews befragt. Dann stürzt dieser plötzlich aus dem Fenster. Das Mädchen behauptet, dass noch ein anderer Mann im Raum gewesen wäre, der den Polizisten aus dem Fenster geworfen hat. Doch niemand hat diesen mysteriösen Mann gesehen. Was ist also vorgefallen? Lügt sie etwa? Aber selbst wenn: Wie kann ein kleines 8-jähriges Mädchen einen ausgewachsenen Mann mit voller Wucht durch eine Glasscherbe werfen? Aufgrund dieser mysteriösen offenen Fragen werden Mulder und Scully zu Rate gezogen. Ersterer hat schon bald einen Verdacht – wurde doch Michelle Bishop just an jenem Abend geboren, als ein Polizist und zugleich Kollege des Opfers ermordet wurde. Kann es sein, dass dessen Geist und/oder Seele nun im Körper des Mädchens gefangen ist, und für eine Verschwörung innerhalb der Polizei, die ihm sein Leben gekostet hat, Rache üben will?


Review: ImageMan sagt ja, wenn man nichts Nettes über etwas oder jemandem sagen kann, solle man besser gar nichts sagen. Wenn ich mich an diese Regel halten würde, würden nur leider viele meine Reviews eher kurz ausfallen. So auch jenes zu "Wiedergeboren", wo ich dann nur kurz das recht nette, atmosphärische und ansatzweise spannende Finales – wo das junge Mädchen zudem in ein unheimliches blaues Licht getaucht wurde – erwähnen könnte, sowie kleine Details wie die Tatsache, dass Mulder – im Gegensatz zu Scully, die ihre Berichte am PC verfasst – ein Tagebuch schreibt; vielleicht, weil dieses nicht so leicht gehackt werden kann? Ich kann selbst nicht genau beschreiben warum, aber irgendwie scheint dieses Detail zu seiner Persönlichkeit zu passen, und war dies ein guter Einfall. Von diesen wenigen positiven Aspekten und guten Einfällen abgesehen war die Episode aber leider eher ein Reinfall.

Das beginnt schon bei dem jungen Mädchen, dass für die Rolle der Michelle Bishop gecastet wurde. Bitte nicht falsch verstehen: Ich mache dem jungen Mädel nicht den geringsten Vorwurf. Wohl aber den Produzenten bzw. jenen, die für ihr Casting verantwortlich waren. Denn leider ist sie für diese Rolle absolut fehlbesetzt. Vor allem wenn sie einen gruseligen Blick aufsetzten soll, wirkt das eher unfreiwillig komisch. Ich habe Teddybären gesehen, die unheimlicher ausgesehen haben, als das kleine Mädchen hier. Noch einmal: Ihre Leistung an sich ist nicht schlecht. Nur beängstigend ist an ihr – selbst in den "besessenen" Szenen – leider gar nichts. Auch die Handlung hat mich nicht wirklich überzeugt. So fragt man sich doch unweigerlich, warum der Cop, wenn er schon seit acht Jahren im Körper dieses Mädchens schlummert, erst jetzt zurückschlägt. Gut, ok, als Baby hätte er wohl nicht viel anstellen können, aber… warum gerade jetzt? Warum nicht schon zwei Jahre vorher, oder auch zwei Jahre später? Generell fand ich diese Idee doch eher albern. Apropos… gutes Stichwort! Das mit dem Schal, der in der Bustüre stecken bleibt, war nämlich auch eher lächerlich und unfreiwillig komisch. In solchen Momenten fiel es jedenfalls wirklich schwer, die Episode noch ernst zu nehmen. Das mit der Photoauswertung und der Taucherfigur aus dem Aquarium hat mich auch nicht wirklich überzeugt. Und auch das ganze Komplott rund um die korrupten Polizisten fand ich nicht sonderlich prickelnd. Insgesamt war das jedenfalls wieder eine dieser "Akte X"-Folgen, wo die negativen Aspekte bei weitem überwogen.

Fazit: Ein ansatzweise spannendes, gut inszeniertes und atmosphärisches Finale sowie eine nette neu hinzugedichtete Charaktereigenschaft (Mulders handgeschriebenes Tagebuch) machen noch keine gute Folge – und davon abgesehen hatte "Wiedergeboren" leider nicht das Geringste zu bieten. Andrea Libman erweist sich als "creepy girl" leider als absolute Fehlbesetzung (was ich jedoch nicht ihr vorwerfe, sondern denen, die sie für die Rolle gecastet haben), die Handlung wirkt ziemlich zerfahren und konfus, und unfreiwillig komische Szenen wie der Tod durch in die Bustür eingeklemmten Schal machen es schwer, auch nur ansatzweise so etwas wie Spannung aufkommen zu lassen – da es nach solchen Momenten äußerst schwer fällt, die Episode noch ernst zu nehmen. Insgesamt ist "Wiedergeboren" für mich jedenfalls leider eine weitere Niete der ersten "Akte X"-Staffel.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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