Das Nest |
Episodennummer: 1x03 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 24. September 1993 Erstausstrahlung D: 19. September 1994 Drehbuch: Glen Morgan & James Wong Regie: Harry Longstreet Hauptdarsteller: David Duchovny als Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Agent Dana Scully Gastdarsteller: Doug Hutchison als Eugene Tooms, Donal Logue als Agent Tom Colton, Henry Beckman als Detective Frank Briggs u.a. Kurzinhalt: Ein alter Freund von Scully bittet sie, mal einen Blick auf einen seiner aktuellen Fälle zu werfen, gibt ihm doch eine Mordserie Rätsel auf. Allen Opfern wurde die Leber aus dem Leib gerissen, zudem waren die Tatorte alle verriegelt und weisen keinerlei Spuren eines gewaltsamen Eindringens auf. Als Agent Mulder den letzten Tatort besichtigt hat er schon bald einen Verdacht, wie der Täter ins Büro gelangt sein könnte, sitzt doch eine der Schrauben beim Gitter des Lüftungsschachtes locker. Einziger Haken an der Sache: Die Öffnung ist nicht mal einen halben Meter breit. Schon bald ist ein Verdächtiger gefasst, der am darauffolgenden Abend erneut durch die Lüftungsschächte gekrochen ist: Eugene Tooms. Streckt man seine Fingerabdrücke, dann decken sie sich genau mit jenem, den Mulder an der Öffnung gefunden hat. Sie sind zudem mit einer Reihe ungeklärter Morde identisch, die sich von 30 Jahren zugetragen haben. Auch damals wurde den Opfern die Leber genommen – insgesamt waren es deren fünf. Doch die Mordserie hat nicht damals begonnen – bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts erschütterten Morde nach dem gleichen Strickmuster die Stadt. Mulder ist überzeugt, dass der Mörder die Jahre in einer Art Winterschlaf überdauert und sich dann die Lebern als Nahrung für diesen Zeitraum sucht. Vier davon konnte er bereits erbeuten – damit ist das drohende fünfte Opfer für eine lange Zeit die letzte Gelegenheit, ihn aufzuhalten… Review: ![]() Die Handlung an sich weiß auch durchaus zu gefallen. Für uns als Zuschauer ist zwar die Art und Weise, wie der Täter zum Tatort gelang aufgrund der Prä-Credits-Sequenz kein großes Geheimnis mehr, da jedoch auch Mulder schnell dahinterkommt, wirkt sich dieser Informationsvorsprung nicht negativ aus. Man hat nicht das Gefühl, dass Mulder und Scully verzweifelt dem Kenntnisstand des Zuschauers hinterherlaufen würden. Stattdessen ist der Täter vielmehr relativ früh ausfindig gemacht – womit man vom üblichen Krimi-Schema abweicht. Die Herausforderung besteht vielmehr darin, ihm zumindest die aktuelle Mordserie nachzuweisen. Doch der Lügendetektortest ist negativ, und Mulder tut vermutlich mit seiner wilden Theorie ob eines seit Jahrzehnten sein Unwesen treibenden Monsters, dass Winterschlaf hält und nur alle rund 30 Jahre aus seiner Behausung hervorkriecht um sich die notwendige Nahrung zum "Überwintern" zu holen, sein Übriges, um selbst den Beweis mit dem Fingerabdruck zu entkräften – Tooms wird wieder freigelassen. Im Gegensatz zu den Episoden zuvor ist jedoch Scully diesmal seinen Theorien gegenüber deutlich aufgeschlossener. Sie glaubt zwar nicht wirklich, das Tooms schon seit fast hundert Jahren mordet, und sieht in ihm eher einen Nachahmungstäter, trotzdem hält sie ihn zumindest der aktuellen Mordserie für schuldig – weshalb sie auch recht ungehalten reagiert als die anderen Agenten ständig über Mulder herziehen und die Ermittlungen im Endeffekt sogar behindern. Generell wird in dieser Szene deutlich, dass auch wenn sie längst nicht mit allen Theorien Mulders übereinstimmt, sie ihn dennoch respektiert, und große Loyalität für ihn empfindet. Zusätzliche Glaubwürdigkeit erhält Mulders Theorie schließlich durch die Aussage des ehemaligen Polizisten, und zuletzt bleibt Scully auch nichts anderes übrig als seine unglaublich anmutende Fähigkeit zu akzeptieren, durch engste Räume zu schlüpfen – wird sie doch von ihm angegriffen. ![]() Fazit: Vor allem die für damalige TV-Verhältnisse außergewöhnlich dichte Inszenierung und die großartige schauspielerische Leistung von Doug Hutchinson als Eugene Tooms machen aus "Das Nest" eine sehr gute Einzelfolge über ein unheimliches Phänomen bar jeden außerirdischen Einschlags. Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)
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