Die Soliton-Welle
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: New Ground
Episodennummer: 5x10
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 04.01.1992
Erstausstrahlung BRD: 12.04.1994
Drehbuch: Grant Rosenberg, Sara Charno &Stuart Charno
Regie: Robert Scheerer
Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data.
Gastdarsteller: Brian Bonsall als Alexander Rozhenko, Georgia Brown als Helena Rozhenko, Richard McGonagle als Ja'Dar, Jennifer Edwards als Ms. Kyle, Sheila Franklin als Ensign, Majel Barrett als Computer Voice u.a.

Kurzinhalt: Worfs Ziehmutter Helena Rozhenko und sein Sohn Alexander kommen auf die Enterprise. Eigentlich ist der Klingone nur von einem Kurzbesuch seiner Familienmitglieder ausgegangen – stattdessen erfährt er jedoch, dass Alexander in Zukunft bei ihm leben soll. Helena und ihr Mann Sergey fühlen sich mit dem temperamentvollen klingonischen Jungen erfordert; Alexander braucht seinen Vater. Doch ihre ersten gemeinsamen Tage gestalten sich eher schwierig: Alexander ist aufmüpfig und streitbar, er lügt, stiehlt und benimmt sich insgesamt sehr unehrenhaft – sehr zu Worfs Ärger. Schließlich sieht er keinen anderen Weg, als Alexander in einem klingonischen Internat anzumelden, wo ihm Gehorsam und Ehre beigebracht werden sollen. Doch Counselor Troi ist sich nicht sicher, ob er damit auch wirklich die für sie beide beste Entscheidung getroffen hat. Währenddessen fliegt die U.S.S. Enterprise nach Bilana III, wo mit der sogenannten Soliton-Welle ein neuer Antrieb getestet werden soll, der interstellare Reisen revolutionieren könnte. Als das Experiment fehlschlägt, ist es an der Crew der Enterprise, eine noch größere Katastrophe zu verhindern…

Denkwürdige Zitate: "Data! Data, isn't this exciting? We are going to witness a moment in history."
"Every nanosecond in this continuum is a moment in history, once it has elapsed."
(Datas unverbesserliche Logik kann einem manchmal aber auch wirklich den Tag verderben.)

"I apologise for being late, Captain. I was detained in school."
(Hihi. Klingt lustig, so wie Worf es hier ausdrückt.)

Review: Episodenbild (c) CBS In "Die Soliton-Welle" kombiniert man eine persönliche, "menschliche" Story mit einer technologischen Science Fiction-Geschichte – mit mäßigem Erfolg. Was in erster Linie daran liegt, dass ich beide Handlungsstränge nicht übermäßig gelungen fand. Besonders schwach ist dabei die titelspendende Story rund um die Soliton-Welle. Die Idee selbst mag ganz nett sein, und die Effekte sind natürlich wieder über jeden Zweifel erhaben, aber leider ist da ganze weder sonderlich spannend noch interessant. Es fehlt einfach irgendein Köder, in den man sich verbeißen könnte, eine faszinierende Idee, ein Mysterium, oder ähnliches. Stattdessen geht's um ein fehlgeschlagenes Experiment, und um die dadurch entstandene Bedrohung, welche die Crew mit viel technologischem Gebrabbel schließlich (erwartungsgemäß erfolgreich) bekämpft. Das Ergebnis bot zwar den einen oder anderen netten Moment (wobei ich insbesondere die Anspielung auf Zefram Cochranes ersten Warpflug toll fand, wenn man bedenkt…), war aber insgesamt leider weder sonderlich spannend noch faszinierend, und schien letztendlich in erster Linie dafür da zu sein, um der Versöhnung zwischen Vater und Sohn am Ende dienen zu können.

Womit wir schon beim zweiten Handlungsstrang wären. Auch da sage ich: Grundsätzlich ja eine nette Idee. Gab durchaus auch ein paar nette Momente, wie z.B. als Picard die Besprechung mit seinem Sicherheitschef großmütig auf einen späteren Zeitpunkt verschiebt, weil dieser ständig mit Anfragen wegen Alexander unterbrochen wird (wobei ich mich allerdings gefragt habe, ob diese Kommunikatoren nicht eine "Bitte nicht stören"-Funktion haben; vor allem aber dachte ich bislang, man müsste eingehende "Gespräche" mittels Knopfdruck auch annehmen? Aber ok, geschenkt). Zudem erlaubte es dieser Handlungsstrang, Worf mal weit aus seiner Komfortzone hinaus zu bewegen, ihn vor eine völlig neue Herausforderung zu stellen und so neue Facetten seiner Figur zu beleuchten. Hilft aber nur halt leider alles nur bedingt etwas, wenn die Story dann doch eher mau ist, und mich das Ergebnis somit doch eher gelangweilt hat. Irgendwie war mir das alles auch viel zu oberflächlich, mit Alexanders aufmüpfig-frechem Verhalten die ganze Zeit, wie es Worf nicht versteht sich ihm gegenüber durchzusetzen, das klärende Gespräch mit Troi wo angedeutet wird das Alexander sich verlassen fühlt, und vor allem dann natürlich die Versöhnung nach einer großen Krise (wo Worf und Riker zuerst daran scheitern, den Pfeiler anzuheben, und dann schafft es der Klingone auf einmal von ganz allein). Vor allem letzteres ist einfach so ein Klischee – und in gewisser Weise auch eine viel zu einfache Deus Ex Machina-Lösung, weil die beiden nicht gemeinsam an ihrer Vater-Sohn-Beziehung arbeiten müssen, sondern diese Beinahe-Katastrophe die Arbeit praktisch für sie erledigt. Und plötzlich ist alles wieder gut. Da hätte man aber nun wirklich mehr draus machen können.

Fazit: Episodenbild (c) CBS "Die Soliton-Welle" erzählt zwei parallel verlaufende, annähernd gleich wichtige Geschichten, denen beiden eine interessante Idee zugrunde liegt – wo die Episode letztendlich in meinen Augen aber einfach zu wenig daraus macht. Anfangs ist es ganz nett, Worf mal außerhalb seiner üblichen Sicherheitsagenden zu sehen, und auch die Idee der Soliton-Welle ist interessant. Letzteres leidet dann aber darunter, dass der Plot nichts hergibt, und weder mit faszinierenden Elementen, einem interessanten Mysterium oder zumindest einem spannenden Showdown aufwarten kann. Vielmehr scheint der gesamte Plot in erster Linie dafür da zu sein, um eine schöne, leichte Auflösung der Story rund um Worf und Alexander zu ermöglichen. Letztere bleibt für mich – insbesondere aufgrund des enttäuschenden, da viel zu einfachen Endes – ebenfalls weit hinter den Möglichkeiten zurück, und ließ es für mich auch an Unterhaltungswerg vermissen. Die guten schauspielerischen Leistungen, die wieder einmal nett anzusehenden Effekte, die gute Musik sowie einzelne nette Szenen verhindern zwar die Katastrophe, dennoch ist "Die Soliton-Welle" für mich die erste Folge der 5. TNG-Staffel, die mich überwiegend nicht überzeugen konnte.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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