Wiedervereinigung? (Teil 2) |
Episodennummer: 5x08 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 11.11.1991 Erstausstrahlung BRD: 08.04.1994 Drehbuch: Rick Berman & Michael Piller Regie: Cliff Bole Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data. Gastdarsteller: Leonard Nimoy als Spock, Denise Crosby als Sela, Stephen Root als K'Vada, Malachi Throne als Pardek, Norman Large als Neral, Daniel Roebuck als Jaron, William Bastiani als Omag, Susan Fallender als Romulan woman, Vidal Peterson als D'Tan, Harriet Leider als Amarie u.a. Kurzinhalt: Picard und Data wurden auf Romulus von Spocks Verbündeten aufgelesen und zu ihm gebracht. Nun erfahren sie den Grund, warum er sich nach Romulus begeben hat: Auf dem Planeten gibt es eine beständig wachsende und immer stärker werdende Bewegung, welche eine Wiedervereinigung von Vulkaniern und Romulanern anstrebt. Eben diese möchte er mit seiner Anwesenheit unterstützen. In Kürze will man sich mit einem Vertreter der romulanischen Regierung, einem jungen Prokonsul der ihr Anliegen unterstützt, treffen. Dennoch müssen Spock und seine Verbündeten vorsichtig sein, denn offiziell ist ihre Bewegung verboten – und Verrat lauert auf Romulus an jeder Ecke. Währenddessen versucht Commander Riker, der vorläufig das Kommando über die Enterprise übernommen hat, das Verschwinden eines vulkanischen Raumschiffs von einem interstellaren Schrottplatz aufzuklären – und stößt auf eine weitreichende Verschwörung, die nichts weniger als die Invasion Vulkans durch romulanische Streitkräfte zum Ziel hat… Denkwürdige Zitate: "Ambassador, with great respect for all that you've achieved on behalf of the Federation, this sort of cowboy diplomacy will not easily be tolerated any more." "Cowboy diplomacy?" (Fast könnte man meinen, eine Mischung aus Kränkung und Belustigung aus Spocks Erwiderung herauszuhören.) "In your own way, you are as stubborn as another Captain of the Enterprise I once knew." "Then I'm in good company, sir." (Da hat Picard absolut recht.) "A new face." "Same one I've always had." (Riker zeigt sich in der Bar wieder einmal von seiner schlagfertigen Seite.) "Is it so important that you to win one last argument?" "No, it is not. But it is true that I will miss the arguments. They were, finally, all that we had." (Spocks trauriger Kommentar über seinen Vater.) "Remarkably analytical and dispassionate, for a human. I understand why my father chose to mind-meld with him. There's almost a Vulcan quality to the man." (Aus Spocks Mund ist das nun wahrlich ein großes Kompliment.) "Excuse me, I'm just finishing up a speech. For you, Mister Spock. I rather enjoy writing. I don't get to do it often in this job." "Perhaps you would be happier in another job." (Data versucht sich bei Sela als Karriereberater.) Review: ![]() Auch die Mission an sich entwickelt sich durchaus spannend weiter. Praktisch von Beginn an hat man bezüglich des Prokonsuls ein ungutes Gefühl – dass uns auch sogleich bestätigt wird, als offenbart wird, dass er mit Sela unter einer Decke steckt. Hier erhält der Zuschauer demnach gegenüber den Protagonisten einen Informationsvorsprung, der sich durchaus spannungssteigernd auswirkt – da man schon weiß, dass Picard und Spock davor sind, in eine Falle zu laufen. Zugleich lässt man aber auch uns über die Identität des Verräters in Spocks Reihen im Unklaren. Sonderlich überraschend fand ich die betreffende Offenbarung zwar selbst schon bei der Erstsichtung nicht, aber die sachliche Art und Weise, wie Spock ihn entlarvt, kann mir selbst heute noch gefallen. Wunderbar auch die nachfolgende gemeinsame Szene mit Sela, und wie man diese schließlich mit dem Hologramm austrickst – wobei auch Spocks Markenzeichen, der vulkanische Nervengriff, zum Einsatz kommt. Schade lediglich, dass dies zugleich Selas letzter Auftritt ist, und wir sie nun nicht mehr zu sehen bekommen werden – aber das ist natürlich der Episode selbst nicht vorzuwerfen. Die Handlung auf Romulus kumuliert dann schließlich in einer der besten Szenen der Episode, nämlich der Gedankenverschmelzung von Picard und Spock – die es letzterem zugleich erlaubt, eine entsprechend tiefe Verbindung mit seinem Vater einzugehen, der ja ebenfalls vor ein paar Jahren eine Gedankenverschmelzung mit Picard eingegangen ist. Ein berührender, magischer Gänsehaut-Moment. Jedenfalls macht Leonard Nimoys Anwesenheit "Wiedervereinigung – Teil 2" zu etwas ganz besonderem – was auch dazu führt, dass ich ihm die vorhandenen Schwächen gerne verzeihe. ![]() Was die Produktionsqualität selbst betrifft, kann jedoch auch "Wiedervereinigung, Teil 2" wieder sehr gut gefallen. Was Spektakel und Schauwerte betrifft mag sie zwar nicht ganz mit den bisherigen beiden Zweiteilern mithalten können, doch dies macht sie in meinen Augen mit Leonard Nimoys Auftritt locker wieder wett. Zumal das was an Effekten enthalten ist durchaus wieder gefallen kann, wobei für mich vor allem das Design der vulkanischen Schiffe positiv hervorstach. So überflüssig die Riker-Storyline grundsätzlich auch sein mag, aber immerhin hat sich dort der eine oder andere amüsante Moment eingeschlichen, so dass sie die Episode wenigstens mit dem dort vorhandenen auflockernden Humor ein wenig aufwertet – wobei für mich in erster Linie die Szene mit der (für menschliche Ohren grauenvoll klingende) klingonische Oper hervorsticht. Aber auch die Handlung auf Romulus ist nicht frei von Humor, und präsentiert vor allem in den sehr gut geschriebenen Dialogen den einen oder anderen zündenden Witz, wie z.B. als Spock Captain Picard den Vorwurf der "Cowboydiplomatie" an den Kopf wirft, nachdem sie Sela überlistet haben. Die Inszenierung von Cliff Bole weiß ebenfalls wieder zu gefallen, auch wenn ich finde, dass sich Les Landau beim ersten Teil ebenfalls nicht schlecht geschlagen hat, wo mir vor allem auch das Licht und Schatten-Spiel – dass ich hier teilweise doch etwas vermisst habe – gefallen konnte (wie beim aus dem Schatten tretenden Spock am Ende), bei Teil 2 ein wenig gefehlt hat. Generell spräche grundsätzlich einiges für sich, solche Zweiteiler von derselben Person inszenieren zu lassen; wirklich negativ machte sich das in meinen Augen aber nicht bemerkbar. Zuletzt muss auch, wie schon bei Teil 1, auch hier wieder die Musik von Dennis McCarthy gelobt werden, die egal ob gefühlvoll-emotional oder packend-dramatisch, immer den richtigen Ton trifft. Fazit: ![]() Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)
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