Die Damen Troi |
Episodennummer: 3x24 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 28.05.1990 Erstausstrahlung BRD: 09.08.1993 Drehbuch: Fred Bronson & Susan Sackett Regie: Robert Legato Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data, Wil Wheaton als Wesley Crusher Gastdarsteller: Majel Barrett als Lwaxana Troi, Frank Corsentino als Tog, Ethan Phillips als Farek, Peter Slutsker als Nibor, Rudolph Willrich als Reittan Grax, Carel Struycken als Homn u.a. Kurzinhalt: Die U.S.S. Enterprise nimmt an einer Konferenz teil, die auf Deannas Heimatplaneten Betazed stattfindet. Auch deren Mutter Lwaxana ist – sehr zu Deannas Missfallen – teil der Delegation. Nachdem die Gespräche erfolgreich abgeschlossen wurden, verordnet Captain Picard seiner Nummer eins sowie Deanna ein paar Tage Landurlaub, den sie auf Betazed verbringen. Dort treffen sie schon bald "zufällig" auf Lwaxana, die es sich in den Kopf gesetzt hat, die beiden zusammenzubringen. Während eines gemeinsamen Picknicks taucht plötzlich der Ferengi Daimon Tog auf, der Lwaxana bereits auf der Enterprise schöne Augen gemacht und ihr eine – unter anderem – geschäftliche Partnerschaft vorschlug, was diese brüsk ablehnte. Als sich Lwaxana auch weiterhin weigert, eine solche in Betracht zu ziehen, entführt Tog sie kurzerhand – und nimmt dabei auch Riker und Deanna mit, um Lwaxana gegenüber ein Druckmittel zu haben. Während Lwaxana so tut als würde sie sein Angebot nun doch ernstlich in Betracht ziehen, arbeiten Will und Deanna an ihrer Flucht. Währenddessen bereitet sich Wesley Crusher darauf vor, der U.S.S. Enterprise den Rücken zu kehren, um an der Sternenflottenakademie die mündliche Aufnahmeprüfung zu absolvieren… Denkwürdige Zitate: "I am the Daughter of the Fifth House, Holder of the Sacred Chalice of Rixx, heir to the Holy Rings of Betazed. And unless you want to create an interstellar incident, you had better beam back to your ship." (Lwaxana zum aufdringlichen Daimon Tog.) "My love is a fever, longing still for that which longer nurseth the disease." (Picard greift für sein Liebesgeständnis an Lwaxana auf die Gedichte von Shakespeare zurück.) "When I have plucked the rose, I cannot give it vital growth again. It needs must wither. … 'Tis better to have loved and lost than never to have loved at all." (Nach Shakespeare zitiert Picard nun auch noch Tennyson.) "Set course for Bezated. Warp Nine." (Man könnte meinen, Picard hat's eilig, Lwaxana wieder loszuwerden.) Review: ![]() Die ersten 40 Minuten passiert einfach nichts Interessantes. Im Gegenteil, es gab sogar die eine oder andere Szene, die drohte, mir auf die Nerven zu gehen. Der Einstieg beim Empfang ist ja sogar noch ansatzweise nett, aber das Gespräch zwischen Deanna und ihrer Mutter danach… grauenhaft klischeehaft, und sehr seifig. Die nachfolgende Flaniererei von Deanna und Riker auf Betazed war zwar nett getrickst, allerdings hat mich ihr Kuss doch ziemlich irritiert. War das einfach nur so aus Spaß an der Freude, der alten Zeiten willen, oder denken sie nun doch darüber nach, eine ernsthafte Beziehung einzugehen? Das kam für mich irgendwie völlig aus dem Nichts – und führte ja auch leider in weiterer Folge zu nichts. Was mich wieder einmal die Sinnfrage stellen lässt. Danach folgt die Entführung, doch selbst an dieser Stelle kommt keinerlei Spannung auf. Der Ton ist einfach ein allzu luftig-lockerer, als das jemals ein Gefühl der Gefahr und Bedrohung aufkommen könnte. Eben deshalb sticht für mich dann auch die kurz darauf folgende "Folterszene" so unangenehm hervor. Alles davor und auch alles danach ist in erster Linie heiter und amüsant, weshalb dieser kurzzeitige tonale Bruch überhaupt nicht in die Folge hineinpassen will. Da hätte man sich etwas anderes überlegen sollen. Mein letzter Kritikpunkt an der Haupthandlung ist dann der Kontinuitätsfehler rund um die Ferengi, deren Gedanken Deanna und Lwaxana auf einmal nicht mehr lesen können. Bisher war das nämlich noch nie ein Problem. Wozu war diese Änderung überhaupt gut? Ich sehe nicht, inwiefern es eine Auswirkung auf den Plot gehabt hätte, wenn man sich diesen Bruch in der Kontinuität gespart hätte. Wie überflüssig er ist, lässt ihn für mich nur noch störender hervorstechen. ![]() Überhaupt: Warum wählt Riker so ein obskures Signal, statt einem Morsecode? War Wesley denn überhaupt beim Empfang, und konnte die Melodie so (er)kennen? Und warum muss er deswegen gleich auf die Brücke huschen, statt es seiner Mum zu erzählen, oder überhaupt Picard oder Data über die schiffsinterne Kommunikation zu verständigen? Auch alles rund um seinen Trennungsschmerz hat für mich nicht funktioniert. Er tritt ja jetzt ohnehin erstmal nur zur mündlichen Prüfung an, und kehrt ja danach ohnehin wieder auf die Enterprise zurück. Was sollte also dieser bedeutungsschwangere "Blick zurück", als er sich auf den Weg zum Turbolift macht? Das ergab für mich alles irgendwie keinen Sinn. Und wenn es doch so gedacht war, das sie ihn quasi gleich internieren, dann a) hat es die Folge verabsäumt, uns das mitzuteilen und b) fand ich den Abschied von der Crew ihm gegenüber (von seiner Mum abgesehen) doch etwas zu lapidar. Und wann wird er am Ende natürlich auch noch befördert (geht das überhaupt, wenn er noch nicht einmal mit der Ausbildung begonnen hat?) und bekommt einen schicken neuen Anzug in Kommando-rot. Um das Review mit einer positiven Note zu beenden: Die Effekte waren wieder einmal phantastisch, wobei neben der kurzen Einstellung auf Betazed vor allem die Aufnahmen mit der Enterprise, die auf den Weltraumnebel zufliegt, begeistern konnte. Das war mit Abstand das schönste Bild, mit dem die Episode aufwarten konnte. Und auch dass man mit der U.S.S. Bradbury dem bekannten und beliebten Science Fiction-Autor Tribut zollt, gefiel mir. Dafür hätten sie sich aber ruhig eine bessere Folge drumherum ausdenken können. Fazit: ![]() Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)
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