Die Sünden des Vaters |
Episodennummer: 3x17 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 19.03.1990 Erstausstrahlung BRD: 13.11.1992 Drehbuch: Drew Deighan, Ronald D. Moore & W. Reed Moran Regie: Les Landau Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data, Wil Wheaton als Wesley Crusher Gastdarsteller: Tony Todd als Kurn, Charles Cooper als K'mpec, Patrick Massett als Duras, Thelma Lee als Kahlestu.a. Kurzinhalt: Nachdem Commander Riker vor einiger Zeit ein paar Tage auf einem klingonischen Schiff verbracht hat, ist es nun an der Zeit, den Gefallen zu erwidern. Die U.S.S. Enterprise begrüßt daher den klingonischen Commander Kurn als vorübergehenden Ersten Offizier an Bord. Dieser eckt mit seinem strengen Verhalten schon bald bei der Besatzung an. Als Worf ihn zur Rede stellt, erfährt er, dass es sich bei Kurn um seinen Bruder handelt. Er hat sich auf die U.S.S. Enterprise versetzen lassen, um Worf wichtige Neuigkeiten zu überbringen: Ihr Vater Mogh wird vom klingonischen Hohen Rat des Verrats bezichtigt. Er soll für das Kithomer-Massaker, bei dem zahlreiche Klingonen – unter anderem Worfs Eltern selbst – das Leben verloren, verantwortlich sein, in dem er den angreifenden Romulanern einen Code übermittelt hat, mit dem sie die Schilde der Kolonie senken konnten. Um seine Unschuld zu beweisen und damit den Namen ihres Vaters – und ihrer gesamten Familie – wieder reinzuwaschen, fliegt die U.S.S. Enterprise nach Qo'Nos, dem Heimatplaneten der Klingonen, wo Worf und Kurn vor dem Hohen Rat vorstellig werden. Auch Captain Picard begibt sich auf den Planeten, um Worf bei den Verhandlungen beizustehen. Doch das Urteil des Hohen Rates herauszufordern ist mit großer Gefahr verbunden. Falls es Worf nicht gelingt, die Unschuld seines Vaters zu beweisen, droht ihm der Tod… Denkwürdige Zitate: "This is not a Klingon ship, sir." "No Commander, it is not. If it were a Klingon ship, I would've killed you for offering your suggestion." (Kurn zeigt sich gegenüber Riker von seiner freundlichen Seite.) "I never kill anyone at the supper table, Mr. La Forge." (Ich bin mir sicher, das finden die Anwesenden durchaus beruhigend.) "This is not your world, human. You do not command here." "I'm not here to command." "Then you must be ready to fight. Something Starfleet does not teach you." "You may test that assumption at your convenience." (Badass-Picard weist Duras in die Schranken.) "You admit the truth, and yet you expect him to accept punishment? What does this say of an empire who holds honor so dear?" (Einen sonderlich ehrenhaften Eindruck machen die Klingonen in dieser Folge in der Tat nicht.) Review: ![]() Mit "Die Sünden des Vaters" nimmt man nun den ersten großen Schritt, um dies zu ändern. Denn wenn sich am Ende alle Klingonen von Worf abwenden und er verstoßen wird, ist klar, dass dies nicht das Ende, sondern vielmehr erst der Anfang der Geschichte ist. Von diesem interessanten Aspekt abgesehen, sowie der Tatsache, dass wir hier unseren ersten Blick auf die Heimatwelt der Klingonen erhaschen – das entsprechende Matte Painting weiß definitiv zu gefallen – konnte ich an "Die Sünden des Vaters" aber leider nur wenig beachtliches ausmachen. Vor allem der Einstieg lässt zu wünschen übrig. Der Teaser ist wieder einmal absolut nichtssagend, und letztendlich erweist sich der vermeintliche Plot um den strengen klingonischen Austauschoffizier als Finte. Zugegeben, bei der Erstsichtung kommen die Wendungen rund um Kurn und um ihren gemeinsamen Vater Mogh völlig unerwartet, und schlägt die Episode hier eine ganz andere Richtung ein, als es bis dahin den Eindruck gemacht hat. Ob dieser – einmalige – Überraschungseffekt aber die Tatsache wert war, dass die ersten 10-15 Minuten im Sande verlaufen und rückwirkend betrachtet recht unnötig wirken, sei dahingestellt. Auch die Handlung auf Qo'Nos selbst sprudelt dann irgendwie nicht wirklich vor Spannung über. Zumal auch die Beweisfindung recht unspektakulär verläuft; einen Krimi im "Star Trek"-Gewand darf man sich hier jedenfalls nicht erwarten. Sehr gut gefallen hat mir dann allerdings die Offenbarung am Ende, dass der Hohe Rat die ganze Zeit von Moghs Unschuld wusste, und man ihn einfach zum Sündenbock gemacht hat – davon ausgehend, dass dies niemanden stören würde. Auch die letzte Szene, als sich Worf zum Wohle des klingonischen Reiches ächten lässt, verfehlt die gewünschte Wirkung nicht. Zwar gab es zuletzt bei TNG ja bereits das eine oder andere weniger glückliche Ende, dennoch stellt es für mich immer noch eher die Ausnahme als die Regel dar, weshalb die entsprechenden düsteren Enden nach wie vor positiv hervorstechen. ![]() Fazit: "Die Sünden des Vaters" ist insofern bemerkenswert, als dass "Star Trek" mit dieser Episode einen großen Schritt hin zu längeren Handlungssträngen macht. Wenn sich am Ende die Klingonen von Worf abwenden, ist einfach klar, dass dies nicht das Ende, sondern vielmehr der Anfang dieser Geschichte ist. Generell ist das Ende zweifellos der Höhepunkt dieser Folge, bietet es doch neuerlich einen wenig glücklichen Ausklang. Was ebenfalls erneut gefallen konnten, sind Sets, Ausstattung, schauspielerische Leistung, Score und Effekte. Zudem war es interessant, hier zum ersten Mal den Heimatplaneten der Klingonen zu Gesicht zu bekommen. Jedoch: Der Einstieg erweist sich rückwirkend betrachtet als ziemlich unnötige Finte. Generell dauerte es eine Weile, bis die Folge so richtig Fahrt aufnahm. Ich hätte es vorgezogen, wenn sich Kurn noch vor dem Intro an Worf gewandt und ihm von ihrem Vater erzählt hätte. Aber selbst nach der Ankunft auf Qo'Nos ließ "Die Sünden des Vaters" die ganz große Spannung vermissen. So gelungen das Ende auch sein mag, mit der Offenbarung rund um die Verschwörung und Worfs Ächtung, aber die 35-40 Minuten davor hätten ruhig etwas packender sein dürfen. Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)
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