Computer M5 |
Produktionsnummer: 2x24 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 08.03.1968 Erstausstrahlung D: 15.07.1972 Drehbuch: Lawrence N. Wolfe & D.C. Fontana Regie: John Meredyth Lucas Hauptdarsteller: William Shatner als Captain James T. Kirk, Leonard Nimoy als Mr. Spock, DeForest Kelley als Dr. Leonard McCoy, James Doohan als Scotty, George Takei als Hikaru Sulu, Walter Koenig als Pavel Chekov, Nichelle Nichols als Lt. Uhura Gastdarsteller: William Marshall als Richard Daystrom, Barry Russo als Wesley u.a. Kurzinhalt: Die Enterprise wird zu einer Raumstation beordert. Dort angekommen, soll Captain Kirk den Großteil seiner Besatzung auf die Station beamen; nur eine Rumpfcrew bestehend aus 20 Mann soll auf dem Schiff zurückbleiben. Der Grund: Die Enterprise wurde dazu ausgewählt, um als Testschiff für M5, die neueste Errungenschaft des Computer-Genies Richard Daystrom, zu dienen. Dieser soll sämtliche Aufgaben eines Raumschiffs übernehmen können und die Crew damit überwiegend obsolet machen. Kirk ist skeptisch, und fürchtet sich zudem vor einer Zukunft, in der die Erkundung des Weltalls wieder unbemannten Maschinen vorbehalten sein könnte. Dennoch hat er keine andere Wahl, als sich dem Befehl der Sternenflotte zu beugen. Zuerst klappt noch alles hervorragend, M5 erledigt seine Aufgaben vorbildhaft, und geht auch aus einem Testkampf mit der U.S.S. Excalibur siegreich hervor. Dann zerstört M5 jedoch scheinbar völlig grundlos einen unbemannten Frachter, der sich in der Flugbahn der Enterprise befindet. Kirk befiehlt Daystrom daraufhin, M5 abzuschalten – woraufhin dieser erst recht beginnt, sich gegen diese Bedrohung gegenüber seiner Existenz zu verteidigen. Er tötet ein Crewmitglied, dass gerade den Stecker ziehen wollte, und übernimmt vollständig das Kommando über die Enterprise. Als daraufhin eine Flotte aus vier Schiffen auf die U.S.S. Enterprise zufliegt, um eine weitere Kampfsimulation durchzuführen, greift M5 diese unerbittlich an… Denkwürdige Zitate: "The most unfortunate lack in current computer programming is that there is nothing available to immediately replace the starship surgeon." (Ein Problem, dass man weniger als 100 Jahre später in den Griff bekommen wird, wie die Crew der U.S.S. Voyager bezeugen kann.) "All I ask is a tall ship and a star to steer it by." (Captain Kirk zitiert John Masefield.) "It would be most interesting to impress your memory engrams on a computer, Doctor. The resulting torrential flood of illogic would be most entertaining." (Für einen angeblich so logischen Vulkaner zieht Spock seine Kollegen aber ganz schön gerne auf.) Review: ![]() Überhaupt erscheint die Idee, Computer könnten fortan die Erforschung des Alls übernehmen, und Menschen können/dürfen wieder zu Hause bleiben, wenig durchdacht. So stellt M5 ja einen Landetrupp zur Erforschung eines Planeten zusammen. Nur: Wer würde diesen erforschen, wenn die Schiffe in Zukunft wieder unbemannt durchs All fliegen?! Außerdem: Ist der Mensch nicht deshalb im All, weil er es erforschen will, und nicht, weil er es muss?! Daystroms Motivation erscheint jedenfalls schon etwas seltsam, wenn er erzählt, er wolle es der Menschheit ersparen, in diesen Raumschiffen durchs gefährliche Weltall reisen zu müssen. Wenn er selbst eine Person verloren hat und dies der Grund für seine entsprechenden Bestrebungen sind, hat man uns dies in der Episode entweder nie mitgeteilt, oder mir ist da was entgangen. Seltsam finde ich seinen Plan jedenfalls schon – womit mich leider auch dieser Aspekt der Episode nicht wirklich überzeugen konnte. Etwas seltsam fand ich auch den "Spinnensinn", den Kirk offenbart – beschleicht ihn doch von Anfang an ein ungutes Gefühl. Und das, obwohl es zu Beginn noch nicht den geringsten Grund zu geben scheint, M5 gegenüber misstrauisch zu sein. Was diesen betrifft, fällt vor allem auch negativ auf, bzw. wirkt es etwas unplausibel, dass man zwar einen solchen intelligenten Computer erschafft, aber dabei auf den Aus-Knopf vergisst. Eine Fernbedienung wäre auch ganz praktisch gewesen. Was auch keinen Sinn ergibt, ist die Tatsache, dass die Raumschiffe am Ende an Kirk appellieren, den Angriff einzustellen. Nun mal ehrlich, denen sollte doch klar sein, dass Kirk nicht dahinterstecken kann. Gut, ok, ich gebe ja zu, die Berichte zur Verlustrate seiner Rothemden, dass da auch mal gewisse Gerüchte ob eines möglichen psychopatischen Serienkiller-Hangs innerhalb der Sternenflotte die Runde machen könnten, würde ich nicht einmal 100%ig ausschließen. Aber die wissen doch bitte schön, dass man dem M5 das Kommando übertragen hat. Ist da ein durchdrehender Computer nicht naheliegender, als ein durchdrehender Kirk? ![]() Negativ fällt auch auf, dass Kirk schon wieder einen Computer zu Tode plappert. Zudem ist seine Argumentation diesmal viel zu banal – und auch die Offenbarung, dass Mord auch in dieser Zukunft immer noch mit Mord gesühnt wird, hat mir nicht sonderlich zugesagt (und widerspricht auch dem, was wir in Staffel 1 bei "Talos IV – Tabu" gehört haben, wo es hieß, dass lediglich der Anflug von Talos IV die Todesstrafe nach sich zieht). Interessanterweise gelang es "Computer M5" trotz all dieser Schwächen irgendwie, mich dennoch gut zu unterhalten. . Der Computer war grundsätzlich gut umgesetzt, wie auch der von seiner Kreation überzeugte Daystrom (wenn ich wie gesagt auch mit seiner Motivation etwas Probleme hatte), und wie dieser schließlich einsehen muss, dass M5 irgendwie aufgehalten werden muss. Kirks Zweifel konnten mir erneut gefallen, und vor allem sein Gespräch mit Pille (das an ähnliche Szenen aus der ersten Staffel erinnerte) war eines der Highlights der Episode. Der zweite ganz große Höhepunkt war dann jener Moment, als es zwar gelang, M5 auszuschalten, die Enterprise jedoch ohne Energie im All treibt, und Kirk auch keinen Kontakt mit der angreifenden Flotte aufnehmen kann. Hier ist es wirklich mal gelungen, eine überzeugende aussichtslose Situation zu erschaffen (wenn es mich auch gefreut hätte, wenn jemand an die Möglichkeit eines S.O.S.-Signals über Lichter gedacht hätte), und diese zudem auf andere Art und Weise denn eine einfallslose, aus dem Hut gezauberte Deus Ex Machina aufzulösen. Auch ist "Computer M5" zu Gute zu halten, dass trotz der vorhandenen Schwächen nie Langeweile aufkam. Vor allem auch die Frage, wie man dem Computer beikommen würde, war durchaus spannend – bis zur angesprochenen, wenig einfallsreichen Auflösung. Schlecht war "Computer M5" jedenfalls sicherlich nicht – aber insgesamt aufgrund der vorhandenen Schwächen leider doch eher enttäuschend. Fazit: ![]() Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)
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