Landurlaub |
Produktionsnummer: 1x17 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 29.12.1966 Erstausstrahlung D: 30.11.1987 Drehbuch: Theodore Sturgeon Regie: Robert Sparr Hauptdarsteller: William Shatner als Captain James T. Kirk, Leonard Nimoy als Mr. Spock, DeForest Kelley als Dr. Leonard McCoy, James Doohan als Scotty, George Takei als Hikaru Sulu, Nichelle Nichols als Lt. Uhura Gastdarsteller: Emily Banks als Tonia Barrows, Bruce Mars als Finnegan, Shirley Bonne als Ruth, Barbara Baldavin als Angela, Perry Lopez als Rodriguez, Oliver McGowan als Caretaker Kurzinhalt: Nach den anstrengenden letzten Wochen möchte Captain Kirk seiner Mannschaft einen kleinen Landurlaub auf einem soeben entdeckten, scheinbar unbewohnten paradiesischen Planeten gönnen. Ein Außenteam, dem u.a. Doktor McCoy angehört, soll diesen untersuchen und die Freigabe für die erste Urlaubsmannschaft erteilen. Als Pille meint, ein großes weißes Kaninchen zu sehen, dass von einem kleinen Mädchen verfolgt wird, berichtet er Kirk von seiner unglaublichen Begegnung, doch dieser meint, McCoy würde sich einen Scherz erlauben. Von Spock davon überzeugt, dass auch ihm ein Urlaub gut täte, beamt er sich auf den Planeten hinunter. Nun mehren sich die unerklärlichen, phantastischen Phänomene. Kirk trifft nicht nur auf eine lange verflossene Jugendliebe, sondern auch auf Finnigan, der ihn während seiner Zeit an der Sternenflotten-Akademie drangsaliert hat. Andere Besatzungsmitglieder berichten über Begegnungen mit einem Tiger, einem Samurai, Kampfflugzeugen sowie Don Juan. Als ein schwarzer Ritter McCoy angreift und diesen offenbar tötet, wird aus dem Spaß blutiger Ernst. Kirk ist dazu entschlossen, herauszufinden, was hier vor sich geht – und verfolgt den wieder aufgetauchten Finnigan, um ihn zur Rede zu stellen… Denkwürdige Zitate: "Don't peek." "My dear girl, I am a doctor. When I peek, it's in the line of duty." (Arzt müsste man sein…) Review: ![]() Im Gegensatz zu den bisherigen Außenmissionen auf Planeten, hat man sich für "Landurlaub" zum ersten Mal (nach der Produktionsreihenfolge) an einen externen Drehort begeben, statt aufs (interne oder – bei "Miri, ein Kleinling" – externe) Studiogelände. Zwar gefallen mir grundsätzlich auch immer die außerirdischen Planetendesigns die im Studio entstehen sehr gut – gerade auch die andersfarbigen Himmel – aber die Drehorte in der Natur passen wunderbar zum paradiesischen Charakter des Planeten und verfügen über einen Detailreichtum, den man im Studio wohl kaum hätte nachstellen können. Auch die Wendung am Ende – die in der Art und Weise, wie sich hier eine scheinbare Gefahr als harmlos erweist und in Wohlgefallen auflöst, an "Pokerspiele" erinnert – ist grundsätzlich gelungen, und mit dem Konzept eines interstellaren Vergnügungsparks in der Größe eines Planeten, der die Gedanken und Wünsche der "Besucher" liest, originell und (wie Spock sagen würde) faszinierend. Sehr gut gefällt mir auch die Aussage, dass die Sehnsucht nach Spiel und Spaß kein Zeichen von Unreife ist, sondern ganz im Gegenteil, je fortschrittlicher die Zivilisation, diese sogar noch steigt. Etwas schwer tue ich mir hingegen damit, dass man die Besucher des Planeten zu Beginn im Unklaren darüber lässt, was hier eigentlich vor sich geht. Es erscheint auf mich inhaltlich und logisch betrachtet keinen Sinn zu ergeben, sondern dient einzig und allein dazu, das große Rätsel rund um den Planeten erst am Ende aufklären und damit die Spannung solange aufrecht erhalten zu können. Wie man Kirk und seiner Mannschaft aber deswegen attestieren kann, noch nicht reif für diese Art der Unterhaltung zu sein, erschließt sich mir hingegen nicht. Aber gut, das sind vernachlässigbare Kleinigkeiten, über die ich angesichts der Tatsache, wie gut mir die Idee dahinter grundsätzlich gefällt, gerne hinwegsehen kann. ![]() Ein weiteres Problem ergibt sich aus dem Casting. Sowohl Ruth als auch Finnigan sollen immer noch so aussehen, wie Kirk sich an sie von seiner Studienzeit an der Sternenflottenakademie erinnert – also wie vor 15 Jahren. Allerdings nimmt man weder Shirley Bonne noch Bruce Mars ab, Anfang Zwanzig zu sein. Warum man hier nicht einfach jüngere DarstellerInnen wählen konnte, oder zumindest auf den Kommentar verzichtet hat, dass sie keinen Tag gealtert seien, will sich mir nicht erschließen. Und mit Kritikpunkten, die sich so leicht hätten vermeiden lassen, tue ich mir nun mal immer ganz besonders schwer. Auch mit dem Kampf zwischen Kirk und Finnigan bin ich nicht 100%ig glücklich. Zwar mag dieser, wie zuvor schon anerkennend erwähnt, gut inszeniert sein und allfällige Stuntdoubles – im Unterschied zu früheren, ähnlichen Szenen – erfolgreich verbergen. Allerdings ist mir ihre Prügelei dann doch eine Spur zu lang geraten. Den beiden minutenlang dabei zuzusehen, wie sie sich im Dreck wälzen, wird mit der Zeit doch etwas langweilig. Last but not least erscheinen auch die Illusionen der einzelnen Beteiligten etwas willkürlich. Während man den ersten Auftritt der Figuren aus "Alice im Wunderland" und Kirks beiden Besuchern aus der Vergangenheit noch gut nachvollziehen kann, fällt mir dies beim zu Beginn scheinbar doch etwas gar aggressiv auftreten Don Juan, dem Tiger oder auch dem Samurai – man sollte meinen, wenn sich Sulu schon nach einem Fechtkampf sehnt, wünscht er sich zumindest ebenfalls einen Degen herbei – schon deutlich schwerer, und spätestens die Kampfflugzeuge aus dem zweiten Weltkrieg strecken die Glaubwürdigkeit bis an die Schmerzgrenze. Kein K.O.-Kriterium, aber wieder mal ein gutes Beispiel dafür, dass bei der Original-Serie die Ausführung manchmal mit der spannenden, interessanten Grundidee nicht ganz mithalten kann. Fazit: ![]() Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)
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