Der alte Traum |
Produktionsnummer: 1x09 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 20.10.1966 Erstausstrahlung D: 19.10.1987 Drehbuch: Robert Bloch Regie: James Goldstone Hauptdarsteller: William Shatner als Captain James T. Kirk, Leonard Nimoy als Mr. Spock, DeForest Kelley als Dr. Leonard McCoy, James Doohan als Scotty, George Takei als Hikaru Sulu, Nichelle Nichols als Lt. Uhura Gastdarsteller: Majel Barrett als Christine Chapel, Michael Strong als Roger Korby, Sherry Jackson als Andrea, Ted Cassidy als Ruk, Harry Basch als Brown, Vince Deadrick als Mathews, Budd Albright als Rayburn Kurzinhalt: Dr. Korby und sein Forschungsteam gelten seit fünf Jahren als verschollen. Die Enterprise fliegt zum Planeten Exo III, um einen weiteren Versuch der Kontaktaufnahme zu unternehmen. Vor allem Schwester Chapel kann und will die Hoffnung, ihn doch noch lebend anzutreffen, nicht aufgeben – war sie doch einst mit ihm verlobt. Aus sie gemeinsam mit Captain Kirk und zwei Sicherheitsleuten herunterbeamt, treffen sie zuerst auf Korby's Assistenten Dr. Brown, der sich jedoch etwas sonderbar verhält. Nachdem einer der Sicherheitsleute – scheinbar bei einem Unfall – ums Leben gekommen ist, möchte Kirk die Enterprise verständigen – da bedroht ihn Brown plötzlich mit einem Phaser. Als es Kirk gelingt, seine eigene Waffe zu ziehen und auf ihn zu feuern, stellt sich heraus, dass Brown ein Androide war. Mit Hilfe eines anderen, starken Droiden namens Ruk gelingt es Kirby, Kirk zu überwältigen. Daraufhin stellt er ihm seine Errungenschaft Andrea vor – ein Android in weiblich-aufreizender Form, die darauf programmiert ist, all seinen Befehlen zu gehorchen. Doch dies sei nur der Beginn dessen, wozu er dank einer "historischen" Maschine der mittlerweile ausgestorbenen Ureinwohner des Planeten fähig sei. Um ihm das Potential seiner Entdeckung zu "offenbaren", lässt Kirby von Captain Kirk ein Androiden-Double erschaffen… Denkwürdige Zitate: "Eating is a pleasure, Sir. Unfortunately, one you will never know." "Perhaps. But I will never starve, Sir." (Der echte und der falsche Kirk über die Vorzüge, Mensch bzw. Android zu sein.) Review: ![]() All diese Aspekte sind ungemein interessant und laden dazu ein, sich näher damit zu beschäftigen und darüber nachzudenken. In gewisser Weise ist diese thematische Vielschichtigkeit aber auch eines der größten Probleme dieser Episode. "Der alte Traum" verfügt nämlich nicht einfach nur über viele interessante Ansätze, sondern zu viele interessante Ansätze, und verabsäumt es leider, auch nur einen davon in angemessener Ausführlichkeit zu behandeln. Vieles wird thematisiert – jedoch nichts davon so richtig. Es bleibt bei simplen Denkanstößen, denn gerade wenn man dabei ist, sich über eine Frage Gedanken zu machen, kommt schon die nächste daher. Auch wiedersprechen sich die Ansätze leider teilweise. Während man uns an Dr. Korby wohl durch seine unmenschlichen Taten – und Absichten – zeigen will, dass es ihm eben nicht gelungen ist, seine Seele in einen künstlich geschaffenen Körper zu transferieren, zeigt Andrea im Gegenzug – obwohl der Prozess bei ihr ja nie abgeschlossen war, sondern es sich wohl um eine Neukreation handelt – menschliche Reaktionen und Gefühle. Darüber hinaus finden sich leider auch noch einige Schwächen in der Umsetzung. So wirkt die "Kirk-Rolle", als Brown ihn bedroht, doch ein wenig unfreiwillig komisch – wie auch der phallische Felsen, den er später in den Händen hält, um sich damit gegen Ruk zu verteidigen. Etwas gar billig wirkt es auch, dass es just James Kirk gelingt, die Androidin durcheinander und zum Schwärmen zu bringen. Nicht mal Roboterfrauen können seinem Charme widerstehen! Und wo wir grad bei Andrea sind: Deren Erschießung des falschen Kirks wirkt auch etwas unmotiviert – oder zumindest war mir ihre Motivation nicht klar. ![]() Bei den darstellerischen Leistungen sticht natürlich in erster Linie Michael Strong hervor, der Roger Korby – bzw. den entsprechenden Androiden – angenehm ambivalent anlegt. Vor allem am Ende, als er seine frühere Verlobte und Captain Kirk verzweifelt davon zu überzeugen versucht, dass er immer noch menschlich und ganz der alte ist, weiß seine Performance zu gefallen. Aufgrund seiner Taten zuvor mag man zwar nicht wirklich mit ihm mitfühlen, aber eine gute Szene ist es trotzdem – wie auch jener Moment, als sich Andrea zu ihm gesellt und er beschließt, ihrer und seiner Existenz ein Ende zu bereiten. Sherry Jackson's schauspielerische Leistung ist ebenfalls gefällig, es wäre jedoch scheinheilig von mir, zu behaupten, dass sie mir nicht in erster Linie dank des ungemein freizügigen Kostüms in Erinnerung geblieben ist. Eine echte Augenweide. Apropos Augenweide: Die Effekte können sich hier wirklich sehen lassen. Der doppelte Kirk ist hier noch einmal um einiges überzeugender umgesetzt als bei "Kirk : 2 = ?". Vor allem die Splitscreen-Effekte – insbesondere beim gemeinsamen Abendessen, aber auch schon zuvor auf der Androiden-Erschaff-Vorrichtung – wissen zu gefallen. Hier ist auch das Timing absolut perfekt. Ausstattung und Sets sind ebenfalls gelungen (wenn ich mich auch immer wieder Frage, ob die Glasscheibe hinter jenem Höhlenabschnitt, in dem Kirk und Chapel heruntergebeamt wurden, absichtlich sichtbar war, oder nicht; es sich also um ein Aussichtsfenster, oder einen Durchgang, handeln sollte), wobei vor allem die Höhlen gefallen konnten. Optisch wurde die Geschichte also gut umgesetzt – was es umso bedauerlicher macht, dass man sich einige erzählerische und inszenatorische Schwächen erlaubt hat. Fazit: ![]() Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)
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