01:00 - 02:00
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Originaltitel: 1:00 A.M. - 2:00 A.M.
Episodennummer: 7x18
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 13.04.2009
Erstausstrahlung D: 04.05.2009
Drehbuch: Howard Gordon, Manny Coto & Brannon Braga
Regie: Brad Turner
Hauptdarsteller: Kiefer Sutherland als Jack Bauer, Cherry Jones als Präsidentin Allison Taylor, Annie Wersching als Renee Walker, Jeffrey Nordling als Larry Moss, Janeane Garofalo als Janis Gold, Carlos Bernard als Tony Almeida
Gastdarsteller: Jon Voight als Jonas Hodges, Rory Cochrane als Greg Seaton, Christina Chang als Dr. Sunny Macer, Elisha Cuthbert als Kim Bauer

Kurzinhalt: Zwar hat die Präsidentin den Luftangriff abgebrochen, doch Tony entdeckt, dass im gleichen Gebäude wie die Biowaffen auch der – hochentzündliche –Treibstoff für die Trägerraketen gelagert wird. Mit einer gezielten Sprengladung könnte man das komplette Gebäude inklusive der Raketen vernichten, und die Gefahr wäre gebannt. Die Präsidentin gibt ihr Einverständnis, und während sie sich mit Jonas Hodges im Weißen Haus trifft, führt Tony die Geheimoperation aus. Die Mission gelingt, und Hodges wird verhaftet. Doch noch ist die Gefahr nicht gebannt. Währenddessen erfährt Jack, dass sich seine Tochter Kim im FBI-Gebäude aufhält…


Review: ImageDie 18. Folge der 7. Staffel hatte gleich zwei große Überraschungen zu bieten. Kommen wir zuerst zur chronologisch gesehen ersten: Kim Bauer ist zurück! Und auch wenn mein erster Gedanke war, "Hoffentlich gerät sie nicht wieder in Schwierigkeiten", habe ich mich über dieses Wiedersehen sehr gefreut. Auch wenn Elisha Cuthbert in den Staffeln 5 und 6 keinen Auftritt hatte, wurde doch immer wieder auf seine Tochter Bezug genommen – zuletzt z.B. auch recht prominent bei "Redemption". Selbst wenn man bedenkt, dass die Ereignisse jeder "24"-Staffel natürlich immer nur an 1-2 Tagen spielen, wirkt es auf Dauer doch etwas seltsam, wenn eine so wichtige Figur längere Zeit nicht auftaucht. Und so habe ich mich, trotz unserer kollektiver negativer Erfahrungen mit haarsträubenden Kim-Storylines, doch sehr gefreut, dass sie zurück ist. Zumal ihre Szene mit Jack sehr gut geschrieben, gespielt und vertont wurde (hatte doch Sean Callery damit endlich wieder Gelegenheit, auf das "Kim-Thema", welches zu meinen liebsten aus "24" zählt, zurückzugreifen).

Bevor wir uns der zweiten großen Überraschung zuwenden, zuerst noch ein paar allgemeine Worte zur Episode. Gleich zu Beginn gibt es mal wieder ein Echtzeitproblem. Ich weiß, ich weiß… ihr seid es vermutlich langsam aber sicher Leid, darüber zu lesen, und haltet es vielleicht für kleinlich. Aber ich finde: Wenn ich mich als Serie hinstelle und behaupte, eine Handlung in Echtzeit zu erzählen – und dies sogar mein Hauptmerkmal ist – dann sollte man auch erwarten können, dass man diesem Aspekt etwas mehr Aufmerksamkeit und Sorgfalt widmet. In diesem Fall stieß mir die sehr schnelle Ankunft von Jonas Hodges im Weißen Haus sauer auf. Am Ende der letzten telefonierte er noch mit der Präsidentin, und danach hat er es scheinbar in weniger als zehn Minuten von seiner Firma ins Weiße Haus und durch die doch wohl hoffentlich notwendigen Kontrollen gebraucht. Ebenfalls nicht besonders gelungen fand ich jene kurze Szene, als Tony den Zünder für die Bomben fallen lässt, und dieser natürlich durch ein Gitter fliegt. Manchmal übertriebt man es ganz einfach, und schießt beim Versuch, eine Szene die ohnehin schon spannend genug war, noch spannender zu machen, übers Ziel hinaus. Dies war meines Erachtens solch ein Moment. Davon abgesehen war die Handlung rund um Tony aber sehr gelungen. Mir gefiel, dass es mal nicht Jack war, der die Welt gerettet hat, sondern sich mit Tony ein Held aus der zweiten Reihe wieder einmal profilieren konnte. Und auch denT riumph der Präsidentin über Hodges im Weißen Haus hat man ihr – und ihm – gegönnt. Eine wunderbare Szene, als sie ihn abführen lässt… das hat mir schon einen kleinen Jubelschrei entlockt. Trotzdem war mein – zynischer – Gedanke, nachdem das Biogas zerstört wurde, leider gleich: "Ich bin schon gespannt, welche Bedrohung sie sich als nächstes einfallen lassen werden". Und siehe da, am Ende bekamen wir auch schon die Antwort: Einen Kanister mit Biogas gibt es noch! Mei, wie originell…

ImageWomit wir auch schon beim großen, schockierenden Twist am Ende wären. Angesichts meiner Reaktion in Folge 3, als sich der böse Tony als gar nicht so böser Tony entpuppte, sollte man ja eigentlich erwarten, dass ich bei dieser Szene vor Freude in die Luft gesprungen bin. Der angeblich gar nicht so böse Tony ist also doch ein böser Tony! Leider aber hat mich diese Wendung vorerst noch nicht wirklich überzeugt, und wirkt im ersten Ansatz doch etwas unlogisch. Es bleiben einfach zu viele Fragen offen, da wir noch nicht wissen, welche Ziele er verfolgt, bzw. für wen er arbeitet. Warum hat er die anderen Raketen mit Biogas dann vernichtet? Warum brachte er Emerson um? Warum hat er Jack vor dem drohenden Anschlag gewarnt? Alles – vorest noch potentielle – Kritikpunkte, die mir diese Fügung des Schicksals (oder: der Drehbuchautoren) noch ähnlich verderben könnten wie damals bei Nina in Episode 1. Da es dort aber wohl wirklich aus dem Nichts kam, und ich vermute, dass man es diesmal schon von langer Hand geplant hat, will ich mal im Zweifel für den Angeklagten entscheiden und abwarten, ob man uns noch eine plausible Erklärung präsentiert, ehe ich diesen Twist vorverurteilend abstrafe.

Fazit: Das Highlight der Episode war für mich ganz klar das Wiedersehen mit Kim Bauer, welches uns eine der bisher besten und emotionalsten Szenen der Staffel beschert hat. Der Rest der Episode bot ebenfalls ein paar Höhe-, jedoch auch kleinere Kritikpunkte. Und der Wendung am Ende stehe ich vorerst – mangels essentieller Informationen, um deren Logik beurteilen zu können –trotz einer vielversprechenden Ausgangsposition für den Rest der Staffel noch etwas unschlüssig gegenüber.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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