Wen die Götter zerstören |
Produktionsnummer: 3x16 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 03.01.1969 Erstausstrahlung D: 09.05.1988 Drehbuch: Jerry Sohl & Lee Erwin Regie: Herb Wallerstein Hauptdarsteller: William Shatner als Captain James T. Kirk, Leonard Nimoy als Mr. Spock, DeForest Kelley als Dr. Leonard McCoy, James Doohan als Scotty, George Takei als Hikaru Sulu, Walter Koenig als Pavel Chekov, Nichelle Nichols als Lt. Uhura Gastdarsteller: Steve Ihnat als Garth, Yvonne Craig als Marta,Keye Luke als Cory u.a. Kurzinhalt: Die U.S.S. Enterprise wurde damit beauftragt, ein Medikament zur psychiatrischen Anstalt auf Elba II zu bringen. Mit diesem sollen sich angeblich viele bekannte psychische Krankheiten heilen lassen. Als Kirk und Spock hinunterbeamen, werden sie vom Leiter der Anstalt empfangen – denken sie zumindest. Denn in Wahrheit handelt es sich dabei um einen der Patienten, Garth, der ausgebrochen ist und sich seine Fähigkeit zu Nutze macht, das Aussehen von anderen Personen anzunehmen, um sie zu täuschen. Er lässt seine Maske recht schnell fallen und erklärt Kirk und Spock zu seinen Gefangenen. Mit Hilfe der Enterprise will er fliehen, und so nimmt er das Aussehen von Captain Kirk an. Doch bevor dieser hinuntergebeamt ist, hat er mit Scotty einen Code für das Zurückbeamen vereinbart – den Garth natürlich nicht kennt. Er hält daraufhin für seine "Ehrengäste" ein Bankett ab, und versucht Captain Kirk dazu zu bekommen, ihm den Code zu verraten. Dabei schreckt er weder vor Täuschung noch vor Folter zurück… Denkwürdige Zitate: "You'll help me, of course." "Of course." (Sonderlich ehrlich klingt Kirk bei dieser Hilfsbekundung allerdings nicht.) "It was written by an Earth man named Shakespeare a long time ago." "Which does not alter the fact that I wrote it again yesterday!" (Martha ist über das Misstrauen ihrem dichterischen Fähigkeiten gegenüber doch etwas verstimmt.) " It is somewhat reminiscent of the dances that Vulcan children do in nursery school. Of course, the children are not so well co-ordinated." (Spocks Analyse von Marta's Tanz.) "That's, er, very magnanimous of you." (Kirk zu Garth, als ihm dieser Marta anbietet.) "Captain Garth…" "Lord Garth." "As you wish" (Spock nimmt Garths gewünschte Anrede widerwillig zur Kenntnis.) "He's my lover and I have to kill him." (Öhm… ok.) Review: ![]() Bereits davor gab es das eine oder andere, das mir weniger gut gefallen konnte. So fällt auf, dass das erste Drittel doch ziemlich ausgedehnt ist. Vor allem das Bankett zieht sich, insbesondere Martas Tanz. Hier kommt doch kurzfristig etwas Langeweile auf, und man wünscht sich, die Episode würde einen Zahn zulegen. Das mit dem Codewort für den Transport sorgt zwar für eine interessante Ausgangsposition, wirkt aber auch nicht sehr überzeugend. Immerhin wusste man ja nichts von Garths Fähigkeit, die Gestalt einer anderen Person anzunehmen – wozu sollte solch eine Vorsichtsmaßnahme (die man weder davor noch danach jemals wieder zu Gesicht bekommt; obwohl sie vor allem auch in der letzten Folge der klassischen Serie noch sehr nützlich gewesen wäre) also gut sein? Es wirkt ungemein beliebig und konstruiert, dass man diesen Code genau bei dieser einen Mission einsetzt, damit sich die Handlung halt auch wirklich genau so entwickeln kann, wie der Drehbuchautor dies wollte. In der deutschen Fassung wirkt es zudem seltsam, dass Garth zwar Kirks Aussehen annimmt, jedoch immer noch mit seiner Stimme spricht – was es sehr unplausibel wirken lässt, dass Scotty & Co. an Bord der Enterprise wirklich glauben, den Captain vor sich zu haben. Zumal er sowohl zuvor die Stimme des Anstaltsleiters als auch danach jene von Spock und zuletzt sogar Kirk problemlos imitiert. Hielt man die deutschen Zuschauer etwa nicht für klug genug, zu erkennen, was hier vor sich geht? Und lasst uns auch nicht Garths völlig überzogenen und peinlichen Tobsuchtsanfall vergessen – oder besser noch: Doch, lasst ihn uns vergessen. Denn das war mit Abstand die schlechteste Szene der Episode. Ja, ist mir schon klar, damit soll seinem Wahnsinn Ausdruck verliehen werden. Ich fand's einfach nur zum Kopfschütteln. ![]() "Wen die Götter zerstören" ist für mich wieder eine jener Episoden, die von den überarbeiteten Effekten profitiert. Dort spiegelt die Aufnahme aus dem Orbit des Planeten nämlich auch wirklich jene Landschaft wieder, die wir ein wenig später in Ansätzen zu Gesicht bekommen. Dem war in der klassischen Version der Episode nicht so. Generell liegen die Stärken der Episode aber eher wieder in vereinzelten, gelungenen Einzelszenen. Ich liebe z.B. jenen Moment, als sich Marta mit Kirk zurückzieht, und dann (wie in einem Zitat zur Folge vermerkt) meint: "He's my lover and I have to kill him!". Generell wuchs mir Marta – so schräg und verrückt sie auch gewesen sein mag – im Verlauf der Episode irgendwie ans Herz. Umso stärker wirkt es dann auch, wenn Garth sie zum Tode verurteilt und auf der giftigen Planetenoberfläche aussetzt. Eine Szene, die mit dem Fenster hinaus wirklich sehr gut umgesetzt wurde. Grundsätzlich gut gelungen (davon abgesehen, dass Spock hier deutlich einfachere Lösungsvarianten übersieht) ist auch der Kampf Garth als Kirk gegen Kirk am Ende. Im Gegensatz zu "Kirk : 2 = ?" wurde hier ein Double gefunden, dass ihm sehr ähnlich sieht, weshalb es selbst auf Blu Ray immer überzeugend bleibt und nie ins Lächerliche abdriftet. Auch Regisseur und Cutter sind diesbezüglich zu loben, dass die Illusion nie verloren geht. Zuletzt ist auch noch der Ausklang positiv zu erwähnen. Zwar haftet der die psychischen Krankheiten heilenden Wunderdroge der zarte Geruch einer Deus Ex Machina an, aber mir gefällt die letzte Szene zwischen Kirk und Garth, wo deutlich wird, dass der Captain ihm sein Verhalten in keinster Weise vorwirft – war es doch das Resultat seiner Krankheit. Ein nettes, positives Ende einer recht durchwachsenen Episode. Fazit: ![]() Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)
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