06:00 - 07:00
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Originaltitel: 6:00 A.M. - 7:00 A.M.
Episodennummer: 4x24
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 23.05.2005
Erstausstrahlung D: 25.02.2006 (Free-TV, RTL II)
Drehbuch: Robert Cochran & Howard Gordon
Regie: Jon Cassar
Hauptdarsteller: Kiefer Sutherland als Jack Bauer, Kim Raver als Audrey Raines
Gastdarsteller: Carlos Bernard als Tony Almeida, Reiko Aylesworth als Michelle Dessler, Mary Lynn Rajskub als Chloe O'Brian, Roger R. Cross als Curtis Manning, Louis Lombardi als Edgar Stiles, James Morrison als Bill Buchanan, John Allen Nelson als Walt Cummings, Arnold Vosloo als Habib Marwan, Jude Ciccolella als Mike Novick, Glenn Morshower als Agent Aaron Pierce, Gregory Itzin als Charles Logan, Dennis Haysbert als David Palmer, Mia Kirshner als Mandy

Kurzinhalt: ImageMandy's Ablenkungsmanöver ist dank Jack's Spürsinn gescheitert und es ist ihm gelungen, sie rechtzeitig aufzuhalten. Man einigt sich - obwohl man im weißen Haus von Mandy's Beteiligung am Attentat auf den damaligen Präsidenten Palmer herausfindet - auf einen Deal: Mandy erhält eine Begnadigung für all ihre Verbrechen, und verrät der CTU im Gegenzug den Aufenthaltsort von Habib Marvan. Auf dem Dach eines Hochhauses kommt es zwischen Jack und dem Terroristen dann schließlich zum Showdown. Jack muss dabei besondere Sorgfalt walten lassen, denn die CTU braucht Marvan unbedingt lebend, damit dieser die Rakete stoppen kann. Doch als Marvan schließlich droht, in Gefangenschaft zu geraten, stürzt er sich vom Hochhaus. Doch die Agenten der CTU finden das Kontrollgerät - und quasi in letzter Sekunde gelingt es, die Rakete ausfindig zu machen und zu vernichten. Damit ist die Gefahr für L.A. gebannt - doch für Jack Bauer beginnt sie nun erst so richtig: Die Chinesen verlangen seine Auslieferung, und da der Sicherheitsdienst des Präsidenten befürchtet, Jack könnte in chinesischer Gefangenschaft brechen und wichtige Geheimnisse verraten, beschließen sie, ihn zu liquidieren…


Review: ImageDie vorangegangenen Staffeln mögen zwischendurch in der Qualität immer mal leicht gestrauchelt sein, doch eines war bisher immer unantastbar: Die Staffelfinali. Auch die 4. Staffel bietet hier keine Ausnahme: mit einer von Anfang bis Ende großartigen Folge verabschiedet man die Zuschauer aus der bisher besten Staffel der Serie – nicht zuletzt auch deshalb, da es diesmal keinen einzigen echten Durchhänger und nur eine einzige wirklich schwache Folge zwischendurch gab. Alle anderen Folgen bewegten sich auf durchgehend hohem Niveau; und auch ein paar Highlights hatte Tag 4 wieder zu bieten. Doch zurück zum Finale: Was diesmal besonders positiv auffällt, ist das Wechselbad der Gefühle, dem man uns aussetzt. Zuerst gelingt es Jack zwar endlich, Marvan erneut zu stellen, doch als sich dieser vom Hochhaus stürzt, scheint jede Hoffnung verloren. Nur innerhalb der nächtsen paar Minuten – zwischen den Werbeunterbrechungen – gelingt es dann, die Rakete ausfindig zu machen und zu vernichten. Damit ist die Gefahr so früh wie in keiner der bisherigen Staffeln gebannt.

ImageWer jedoch glaubt, dass mit der Vernichtung der Rakete schon alles in Butter wäre, der irrt. Denn wie schon vermutet rächt sich nun die misslungene Entführung im chinesischen Konsulat: Jack soll aus Bauernopfer (no pun intended, wie der Ami so schön sagt) an die Chinesen ausgeliefert werden. Das allein hätte ja schon für ein höchst dramatisches und tragisches Ende der aktuellen Staffel sorgen können, doch dann legen die Autoren sogar noch eins drauf: Der Sicherheitsberater des Präsidenten ist sich unsicher, ob Jack in chinesischer Gefangenschaft nicht vielleicht anfangen könnte, amerikanische Staatsgeheimnisse auszuplaudern – und beschließt, ihn aus dem Verkehr ziehen zu lassen. Doch diese Verwicklungen bedeuten nicht, dass sich "24" im Finale der 4. Staffel erst recht wieder von einer Actionszene in die nächste rettet – ganz im Gegenteil. Denn nachdem die Bedrohung rund um die Atomrakete beseitigt ist, dominieren vorerst mal ruhigere Töne die Handlung der Folge.

ImageDie Versöhnung zwischen Tony und Michelle wird besiegelt, ebenso die Trennung von Jack und Audrey, die ihm seine Taten einfach nicht verzeihen kann. Bereits hier zeichnet sich also ein Unhappy End für Jack ab - und nur wenige Sekunden später muss er erfahren, dass die amerikanische Regierung keine andere Wahl hat, als ihn an die Chinesen auszuliefern. Eigentlich hätte mir diese üble Wendung am Ende der Staffel schon genügt - Jack wird an die Chinesen ausgeliefert, und die 5. Staffel könnte dann ja gleich mit einem Gefangenenaustausch beginnen, durch den Bauer wieder in die USA gelangt. Doch die Macher haben sich dazu entschlossen, die Spannungsschraube noch eine Spur fester zu drehen, und präsentieren ein Mordkomplott des Sicherheitsberaters, von dem David Palmer nur durch Zufall erfährt. Um zu verhindern, dass Jack in chinesischer Gefangenschaft Staatsgeheimnisse ausplaudert, soll er aus dem Verkehr gezogen werden…

ImageAls es David Palmer nicht gelingt, Präsident Logan umzustimmen, beschließt er Jack zu warnen. In ihren gemeinsamen Szenen (wie so oft lediglich am Telefon) wird mal wieder der große Respekt und die Freundschaft zwischen den beiden Figuren deutlich. Man verabschiedet sich, durchaus schwermütig, und sofort danach macht sich Jack Bauer daran, aus der CTU zu fliehen. Zwar war es diesmal nicht ganz so offensichtlich wie in der Folge zuvor, doch auch in der 24. Folge ist es den Machern wieder einmal nicht gelungen, mich aufs Glatteis zu führen – hatte ich doch gleich vermutet, dass Tony nicht von Jack überwältigt wurde, sondern im Gegenteil ihm bei der Durchführung eines kurzfristig überlegten Fluchtplanes hilft. Dementsprechend bin ich den Autoren natürlich genauso wenig auf die Wendung mit dem "toten" Jack. Immerhin hatte ich diesmal wenigstens nicht das Gefühl, die Macher hätten es unbedingt darauf abgesehen, ihre Zuschauer hinters Licht zu führen – was das ganze gleich deutlich erträglicher macht. Auch waren die entsprechenden Szenen natürlich wieder einmal gewohnt großartig inszeniert.

ImageBei aller Spannung und Dramatik muss aber leider auch festgehalten werden, dass das Täuschungsmanöver nicht 100%ig logisch durchdacht ist. So muss man sich fragen, ob denn die Chinesen nicht darauf bestehen werden, die Leiche zu obduzieren, oder zumindest zu sehen. Jedenfalls fände ich es doch überraschend, würde man sich von Seiten des chinesischen Konsulats einfach so mit einer Videoaufzeichnung und der Aussage eines Angestellten der amerikanischen Regierung von Jacks Tod überzeugen lassen. Wie auch immer, durch Jacks vorgetäuschten Tod und seine Flucht ergibt sich ein großartiges unglückliches Ende für unseren Helden. Zwar ist es ihm zum wiederholten Mal gelungen, die USA vor einem terroristischen Anschlag zu retten – ein Einsatz, dem er sogar die Beziehung zu jener Frau geopfert hat, die ihn endlich wieder gelehrt hat, zu lieben – doch anstatt es ihm zu danken, muss er als Opfer in einem politischen Konflikt herhalten. Und so schlendert er schließlich als Outlaw dem Sonnenaufgang entgegen – und beschert der 4. Staffel somit ein perfektes, befriedigendes und auch bewegendes Ende.

Fazit: Ich bin mir sicher, dass es "24"-Fans geben wird, denen die zentrale Bedrohung der Staffel diesmal doch ein wenig zu früh aufgelöst und demnach das Finale zu wenig spannend bzw. spektakulär gewesen sein mag. Mich hat dieser etwas gemächlichere und persönlichere Ausklang jedoch restlos überzeugt. Ein gelungenes Finale der bisher besten Staffel der Serie!

Wertung: 5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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