04:00 - 05:00
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Originaltitel: 4:00 A.M. - 5:00 A.M.
Episodennummer: 4x22
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 16.05.2005
Erstausstrahlung D: 25.02.2006 (Free-TV, RTL II)
Drehbuch: Matt Michnovetz & Duppy Demetrius
Regie: Kevin Hooks
Hauptdarsteller: Kiefer Sutherland als Jack Bauer, William Devane als James Heller, Kim Raver als Audrey Raines
Gastdarsteller: Carlos Bernard als Tony Almeida, Reiko Aylesworth als Michelle Dessler, Mary Lynn Rajskub als Chloe O'Brian, Roger R. Cross als Curtis Manning, Louis Lombardi als Edgar Stiles, James Morrison als Bill Buchanan, Logan Marshall-Green als Richard Heller, Cameron Bancroft als Lee Castle, Jude Ciccolella als Mike Novick, Arnold Vosloo als Habib Marwan, Gregory Itzin als Charles Logan, Dennis Haysbert als David Palmer, Mia Kirshner als Mandy

Kurzinhalt: Jack Bauer und seiner Einsatztruppe ist es zwar endlich gelungen, Habib Marvan gefangen zu nehmen, doch nur wenige Sekunden später ist die Rakete mit dem atomaren Sprengkopf gestartet - und niemand weiß, wo sie einschlagen wird. Jack weiß, dass es schwer werden wird, Marvan Informationen zur Rakete zu entlocken, trotzdem hofft er, etwas erreichen zu können, sobald er Marvan in die CTU gebracht hat. Doch soweit kommt es erst gar nicht: Die Einsatzgruppe der CTU wird von Marvans Männern angegriffen, und es gelingt ihm zum wiederholten Mal, zu entkommen. Somit bleiben Jack und Co. nur mehr eine einzige Spur zu den Terroristen: Richard Heller, der scheinbar ungefähr eine Woche vor den Anschlägen mit Marvan telefoniert hat. Dieser kann der CTU schließlich eine weitere Spur liefern, die sie zu Marvan führen könnte…


Review: ImageAuch wenn ich es natürlich irgendwie schon vermutet hatte, immerhin wollen uns die Macher in der letzten Folge bestimmt nochmal einen ordentlichen Showdown präsentieren, aber… schön langsam wird's dann doch ein wenig unglaubwürdig und auch ein bisschen ermüdend, dass Marvan der CTU immer und immer wieder entkommt. Da mag die entsprechende Szene an sich mit der Rakete auch noch so spektakulär in Szene gesetzt worden sein, aber diese ständige Flucht wirkt einfach mittlerweile ein wenig einfallslos. Gleiches gilt dafür, dass sich just immer wenn alles verloren scheint der nächste und nächste Hinweis offenbart - natürlich ist diese Schnitzeljagd trotzdem recht interessant, aber vor allem das Timing ist mittlerweile doch sehr unglaubwürdig und wie man sich von der (letzten, allereinzigsten) Spur zur nächsten hangelt, wird doch schön langsam ein wenig mühsam. Bei allen Schwächen muss ich jedoch auch festhalten, dass die entsprechenden Wendungen trotzdem nicht gänzlich ihre Wirkung bei mir verlieren, kann man doch Jack's Frust mit der Zeit so richtig schön nachvollziehen, wenn Marvan ihnen zum wiederholten Mal entwischt. Aber das soll nun bitte auch wirklich das letzte Mal gewesen sein, dass ihm dies gelungen ist, denn ein weiteres Mal könnte ich eine entsprechende Wendung in dieser Staffel nur schwer ertragen.

Wo wir grad schon bei den Schwächen dieser Folge sind: Dass Curtis auf einmal für den Einsatz nicht zur Verfügung steht, ist schon auch ein wenig arg konstruiert. Nicht nur, dass Jack jetzt schon den ganzen Tag mit ihm unterwegs ist, und er in der CTU auch nichts sonderlich wichtiges zu tun hat, gleich zu Beginn der nächsten Folge (sofern ich schon ein wenig vorgreifen darf) schließt er sich dann erst recht wieder Jack an. Dies macht es einfach viel zu deutlich, dass Buchanan's Kommentar nur eine billige Ausrede der Macher war, damit auch ja Tony mit Jack loszieht, um die Wohnung zu überprüfen. Hier stellt sich dann aber doch die Frage, warum man das gar so ungeschickt lösen musste. Wenn Jack gesagt hätte, er hätte gern Tony dabei, oder er sich einfach gemeinsam mit Curtis Jack angeschlossen hätte, dann wäre all das kein Problem gewesen. Aber so war es einfach viel zu verkrampft und konstruiert - um Tony aus der CTU hinaus und in weiterer Folge, wie es ja nach seiner Versöhnung mit Michelle gar nicht anders sein konnte, ihn in Schwierigkeiten zu bringen. Womit wir schon bei einer weiteren konstruiert wirkenden unglücklichen Fügung des Schicksals wären: Warum entführt Mandy gerade Tony und bringt den anderen Agenten um, und nicht umgekehrt? Irgendwie sind diese ganzen Zufälle schon ein wenig schwach, da sie auf akute Einfallslosigkeit der Drehbuchautoren hinweisen. Andererseits muss ich zugeben, dass Mandy's Flucht so gut inszeniert war, dass mich dieser Kritikpunkt nicht lange beschäftigt hat. Mit Mandy's Rückkehr sind wir dann allerdings auch schon bei den Stärken dieser Episode angelangt. Seit ihrem Auftritt in der allerersten 24-Folge ist Mandy unter Fans zu einer richtigen Kultfigur avanciert. Im Gegensatz zu vielen anderen Schurken und Bösewichten (und -innen), die mehr oder weniger verheizt wurden oder denen einfach "das gewisse Etwas" gefehlt hat, haben die Macher Mandy bisher immer nur äußerst spärlich eingesetzt.

ImageNeben ihrem Auftritt in der 1. Staffel ist wohl insbesondere ihre Beteiligung am "Herzschlagfinale" in der 2. Staffel in Fankreisen unvergessen. Nun haben sie die Macher also zurückgeholt, und auch wenn es momentan so aussieht, als würde Mandy in der 4. Staffel mehr Screen-Time bekommen als in allen bisherigen Seasons zusammen, merkt man deutlich wie sorgfältig die Drehbuchautoren mit diesem Serienjuwel umgehen. Wo andere Bösewichte schon mal Schwächen erkennen lassen, agiert Mandy ungemein professionell und ohne den geringsten Fehler - und wird damit ganz der (zurecht hohen) Erwartungshaltung der Fans gerecht. Es bleibt zu hoffen, dass die Macher sich auch in den nächsten Folgen ihrer Verantwortung bewusst sind und diese Figur mit Respekt behandeln. Neben Mandy's überraschend-willkommener Rückkehr sind die größten Stärken die (wenn auch hart an der Kitsch-Schmerzgrenze verlaufenden) Versöhnung zwischen Tony und Michelle und Richard Hellers Verhör, bei dem auch endlich klar wird, warum er zuvor nicht mit der ganzen Wahrheit rausrücken wollte. Überraschend, überzeugend, gelungen… und wie gewohnt toll inszeniert und geschauspielert.

Fazit: Dass es Marvan ständig gelingt, der CTU zu entkommen, strapaziert langsam aber sicher doch ein wenig die Glaubwürdigkeit der Serie und auch irgendwie die Geduld des Zusehers. Davon abgesehen war die Folge aber durchaus gelungen - vor allem die Auflösung rund um Richard Heller und natürlich Mandy's Rückkehr, die mit Tony's Entführung eine höchst vielversprechende Ausgangssituation für die kommende Episode schafft.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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