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Episodennummer: 3x18 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 18.04.2004 Erstausstrahlung D: 27.04.2005 (Free-TV, RTL II) Drehbuch: Evan Katz & Howard Gordon Regie: Ian Toynton Hauptdarsteller: Kiefer Sutherland als Jack Bauer, Dennis Haysbert als Präsident David Palmer, Elisha Cuthbert als Kim Bauer, Carlos Bernard als Tony Almeida, Reiko Aylesworth als Michelle Dessler, James Badge Dale als Chase Edmunds Gastdarsteller: Mary Lynn Rajskub als Chloe O'Brian, Zachary Quinto als Adam Kaufman, Paul Schulze als Ryan Chappelle, Daniel Dae Kim als Agent Tom Baker, Christina Chang als Dr. Sunny Macer, DB Woodside als Wayne Palmer, Paul Blackthorne als Stephen Saunders Kurzinhalt: Schweren Herzens hat sich Palmer zu der Entscheidung durchgerungen, dem Wunsch des Erpressers nachzugeben. Damit lastet nun ein schwerer Druck auf Jack und die ganze CTU: Gelingt es nicht binnen einer Stunde, Saunders ausfindig zu machen und möglichst auch das Virus sicherzustellen, wird man Chapelle umbringen müssen. Diesen wirft diese Neuigkeit verständlicherweise ziemlich aus der Bahn, doch die Anstrengungen scheinen Früchte zu tragen: Chloe gelingt es aus den Kontenbewegungen eine LA-Adresse von Saunders herauszufiltern. Sofort macht sich Chase mit Agent Baker auf, um die Adresse zu überprüfen, zur Sicherheit jedoch fliegen auch Jack und Chapelle mittels Hubschrauber zum vereinbarten Treffpunkt, an dem Jack die Leiche übergeben soll. Nun hängt alles davon ab, ob es Chase gelingt, Saunders zu schnappen, ehe das Ultimatum abläuft… Review: ![]() Ebenfalls ein wichtiger Punkt: Ich fände es falsch und unfair, einer für sich allein betrachtet durch und durch perfekten Folge die Fehler der Vergangenheit (also die zu unsympathische Darstellung Chapelle's) anzulasten – immerhin würde man das ja bei einer Serie, die keine fortlaufende Handlung besitzt, auch nicht machen. Außerdem muss man den Machern zumindest zugestehen, dass sie wirklich alles versucht haben, um die Kehrtwendung quasi in letzter Sekunde (oder eher Stunde ) doch noch zu schaffen – was ihnen dank der spannenden Ausgangssituation und der großartig-berührenden Inszenierung der letzten Minuten sogar ansatzweise geglückt ist, denn auch wenn mich die Wendung sicher nicht so mitgenommen hat wie z.B. Teri's Tod, hat sie mich doch auch nicht gänzlich kalt gelassen (wie ich das eigentlich erwartet hätte). Doch lassen wir die spannende und dramatische Haupthandlung einfach noch einmal kurz Revue passieren: Zuerst gibt es gleich mal einen kleinen Schock, als Palmer dieser Forderung doch tatsächlich zustimmt, und selbst wenn man Chapelle so wie ich nicht sonderlich leiden kann, fällt es schwer, mit ihm überhaupt kein Mitleid zu empfinden, wenn er diese erschütternde Neuigkeit schließlich hört. Die darauffolgenden 40 Minuten Handlung sind dann einfach unheimlich spannend und dramatisch. Das beginnt schon bei der Art, die Jack und Chapelle mit dieser Neuigkeit umgehen. Man merkt deutlich, dass es BEIDE richtiggehend fertig macht, wenn natürlich Chapelle doch noch unmittelbarer betroffen ist. ![]() Als beide zügig voranschreiten und Saunders sie nicht zu bemerken scheint, schöpft man Hoffnung – die schließlich brutal zerstört wird, als uns die Macher offenbaren, dass sie uns mit dem guten alten "Schweigen der Lämmer"-Trick in die Irre geführt haben. Nun bleibt Jack und Chapelle keine andere Wahl mehr, als Saunders Forderung nachzukommen. Diese harte Realität war selbst mich als Chapelle-Hasser ein harter Schlag – zu akzeptieren, dass es das gewesen ist, dass es keine Rettung in letzter Sekunde geben wird, dass nun auf Geheiß dieses Terroristen tatsächlich ein zwar nicht sympathischer, aber durchaus fähiger Agent sein Leben lassen muss. Es sind diese letzten 7 Minuten, die mich fast einen Award zücken lassen - und hätte dieses Schicksal eine andere, von mir mehr geschätzte Figur getroffen, hätte ich dies wohl auch getan. Denn nun mal ehrlich - da war alles wirklich perfekt in Szene gesetzt. Zuerst die Frage von Jack, ob Chapelle noch jemanden anrufen will, woraufhin dieser erwidert, dass er niemanden hat – weder eine Familie noch einen Freund. Wie er versucht, zumindest einen Rest an Würde zu wahren und sich selbst das Leben zu nehmen, es aber einfach nicht fertig bringt und schließlich doch Jack die Waffe wieder zurückgeben muss. Jack's "Möge Gott mir vergeben", und wie er schließlich abdrückt – und die letzten Sekunden, bei denen wie bereits nach Teri's Tod und der Szene in der Mason zum letzten Mal die CTU verlassen hat das typische ticken der Uhr fehlt, sondern die Folge ganz ruhig ausklingt - bewegender und besser kann man diese letzten Minuten gar nicht inszenieren. ![]() Im Gegenteil, auch in den Nebenhandlungen gab es durchaus ein paar wirklich gelungene und bewegende Szenen, angefangen vom Gespräch zwischen Michelle und Tony zu Beginn der Folge, der Szene in der Michelle den geschockten und verzweifelten Hotelgästen ihre Situation erklärt und einige zur Selbstmordpille greifen bis hin zu dem kurzen Augenblick mit dem kleinen Mädchen, dass Michelle verzweifelt anblickt – alles Momente, die zur Klasse der Folge beitragen. Auch die Handlung rund um jenen Mann, der kurz nach dem Freisetzen des Virus das Hotel verlassen hat – ohne zu wissen, dass er infiziert wurde – steigert das ohnehin schon hohe Spannungsniveau noch einmal. Selbst weniger gelungene Szenen wie jene in der Michelle dem Sicherheitschef des Hotels dezidiert verbietet, seine Frau anzurufen (was unnötig hart erscheint) verblassen angesichts der hohen Qualität der restlichen Folge und können daher den positiven Gesamteindruck in keinster Weise trüben. Und so kann ich abschließend nur sagen: Ganz egal ob man Chapelle nun mochte oder nicht, diese Episode war einfach nur herausragend, und mit weitem Abstand das (bisherige?) Highlight der 3. Staffel… Fazit: Natürlich hätte mich die Folge noch mehr berührt, wenn es eine Figur erwischt hätte, die mir sympathischer ist als Chapelle – doch die Episode war inszenatorisch derart gelungen, dass dieser Kritikpunkt für mich nicht mehr ins Gewicht fällt. Jackpot! Wertung: 5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)
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