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Episodennummer: 2x19 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 15.04.2003 Erstausstrahlung D: 27.04.2004 (Free-TV, RTL II) Drehbuch: Howard Gordon Regie: James Withmore Jr. Hauptdarsteller: Kiefer Sutherland als Jack Bauer, Dennis Haysbert als David Palmer, Elisha Cuthbert als Kim Bauer, Carlos Bernard als Tony Almeida, Reiko Aylesworth als Michelle Dessler, Sarah Wynter als Kate Warner Gastdarsteller: Michelle Forbes als Lynne Kresge, Jude Ciccolella als Mike Novick, Lourdes Benedicto als Carrie Turner, Donnie Keshawarz als Yusuf Auda, Louis Ferreira als Danny, Gregg Henry als Jonathan Wallace, Paul Schulze als Ryan Chappelle, Alan Dale als Jim Prescott, Tobin Bell als Peter Kingsley Kurzinhalt: Jack hat den Chip gefunden, auf dem die Original-Aufnahmen enthalten sind, aus denen die Z ypern-Aufzeichnung gefälscht wurde. Der Haken an der Sache: Auf dem Chip ist ein Peilsender angebracht - es gelingt Yusuf zwar, diesen zu entfernen, und während Jack die Verfolger ablenkt, können Kate und Yusuf gemeinsam mit dem Chip entkommen - doch Jack wird von der Spezialeinheit gefangen genommen. Sie foltern ihn, um den Standort des Chips zu erfahren, doch Jack hält dicht. Schließlich verliert der Folterknecht die Geduld und übertreibt es - Jack’s Herz setzt aus, er ist tot. Währenddessen muss Lynne Kresge erkennen, dass Mike mit dem Vizepräsidenten, der die Abberufung von Palmer plant, unter einer Decke steckt. Und in der CTU kommen sich Tony und Michelle immer näher… Review: Das große Problem, dass die späteren 24-Folgen bisher in jeder Staffel hatten, sind die teilweise sehr konstruierten und haarsträubenden Entwicklungen und wenig überzeugenden bzw. auch übertriebenen Wendungen. Es mag daran liegen, dass eben diese Verwicklungen und Twists mit der Zeit immer haarsträubender werden, um den Zuschauer ja zu überraschen. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass die Dosis mit der Zeit einfach zu hoch wird, und somit die ganzen Cliffhanger, Twists und überraschende Entwicklungen, die 24 in den ersten Folgen einer Staffel so auszeichnen, aufgrund des zu exzessiven Gebrauchs mit der Zeit einfach nur mehr überflüssig, billig und teilweise sogar störend wirken. Man braucht sich ja nur das 24-Mantra der Produzenten im Making Of (auf der DVD-Box) anzuhören: Twists, twist und noch mehr twists. Das Problem: Überraschende Wendungen können gerne einen zusätzlichen Anreiz bieten und ein gelegentliches willkommenes Bonuszuckerl darstellen - dürfen jedoch nie DAS zentrale Thema einer Serie sein. Im Vordergrund muss trotz allen eine spannende und dramatische Handlung stehen, der es auch ohne Wendungen gelingt, zu packen und zu überzeugen. Und genau daran krankt es bei 24: Man hat das Gefühl, die Macher sind so damit beschäftigt, sich die nächste schockierende Wendung zu überlegen, dass sie ganz darauf vergessen, die Handlung auch spannend zu machen. Auch ist der Zuschauer mit der Zeit einfach übersättigt. Am Anfang jeder Staffel harrt man noch gebannt, was für Wendungen da noch kommen mögen, und lässt sich teilweise auch überraschen und schockieren, doch mit der Zeit wird es einfach uninteressant – und auch vorhersehbar, denn wenn einem ständig solche Twists vor den Latz geknallt werden, beginnt man irgendwann damit, mit ALLEM zu rechnen – und dann kann einen erst recht nichts mehr überraschen. Und mit der Zeit beginnt es dann schließlich, so wie im vorliegenden Fall, richtiggehend zu nerven. Ein gutes Beispiel hierfür: Die Wendung rund um Mike, die einfach überhaupt keinen Sinn ergeben will, da sie nicht im Geringsten zur Figur zu passen scheint. Noch viel störender jedoch die Entwicklung rund um Michelle’s Bruder… gerade mal 2 Minuten, nachdem uns nach ewig langem Warten der Grund für die Missstimmung zwischen den beiden Frauen offenbart wird. Warum fängt sie ihren Bruder nicht ab? Als sie zu Tony meinte "I should have seen it coming" konnte ich mir ein hämisch-zustimmendes "Ja!" nicht verkneifen. Der gar seltsame Zufall, dass just Yusuf und Kate von den Unruhen betroffen sind, setzt dem ganzen dann schließlich die Krone auf. Warum sagt ihnen Jack eigentlich, sie sollen auf ihn warten? Sollte es nicht das absolut oberste Ziel sein, die Aufnahmen so schnell als möglich zur CTU zu bringen? Immerhin weiß Jack doch, dass die USA gerade dabei sind, einen militärischen Gegenschlag durchzuführen. Was für einen Sinn hat es also, sich nachdem es Jack hoffentlich gelungen ist, die Verfolger abzuschütteln, zu treffen und damit die Übergabe des Chips an die CTU zu verzögern?! Kann sich Jack etwa kein Taxi rufen oder sonst irgendwie von der CTU abholen lassen, oder sich von mir aus mit Kate und Yussuf wieder treffen, NACHDEM sie den Chip in der CTU abgeliefert haben? Das war absolut bescheuert, und diente nur dazu, die Handlung auszudehnen. Angesichts so vieler konstruiert wirkender Wendungen können leider selbst die grundsätzlich überzeugenden (da harten) Szenen rund um Jack's Folter sowie die sich langsam näherkommenden Tony und Michelle nicht mehr viel retten… Fazit: Eigentlich sollte man meinen, dass diese Folge, in der uns Kim einmal nicht mit ihrer Anwesenheit beehrt, besonders gut gelungen ist, da nun die schlechteste und entbehrlichste Storyline wegfällt, doch leider… anstatt uns zusammen mit Kim’s Handlungsstrang auch dessen Schwächen zu ersparen, wurden diese einfach auf die anderen Handlungsstränge aufgeteilt. Da hätten wir dämliche Wendungen (Mike), haarsträubende Entwicklungen (Kate, Yusuf und der Aufstand) sowie dummes Verhalten (Michelle’s Bruder). Womit nur eine gelungene Story übrig bleibt, und das ist wie üblich jede rund um Jack – und selbst diese verliert angesichts einiger nicht sonderlich clever wirkender Entscheidungen an Klasse. Somit setzt sich die Durststrecke fort… Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)
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