The Boys - 4x02: Unter Patrioten
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Episodenbild (c) Amazon Studios

Originaltitel: Life Among the Septics
Episodennummer: 4x02
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 13. Juni 2024 (Amazon Prime)
Drehbuch: Jessica Chou
Regie: Karen Gaviola
Besetzung: Karl Urban als Billy Butcher, Jack Quaid als Hughie Campbell, Antony Starr als Homelander, Erin Moriarty als Starlight, Jessie T. Usher als A-Train, Laz Alonso als Mother's Milk, Chace Crawford als The Deep, Tomer Capon als Frenchie, Karen Fukuhara als Kimiko Miyashiro, Nathan Mitchell als Black Noir II, Colby Minifie als Ashley Barrett, Claudia Doumit als Victoria Neuman, Cameron Crovetti als Ryan, Susan Heyward als Sister Sage, Valorie Curry als Firecracker, Jeffrey Dean Morgan als Joe Kessler, Will Ferrell als Will Ferrell, Simon Pegg als Hugh Campbell Sr., Rosemarie DeWitt als Daphne Campbell u.a.

Kurzinhalt: Hughies Vater hat einen schweren Schlaganfall erlitten, und liegt im Koma. Im Krankenhaus trifft Hughie auf einmal unerwartet auf seine Mutter, die sie beiden verlassen hat, als er sechs Jahre alt war. Doch das familiäre Wiedersehen verläuft alles andere als harmonisch. Die "Boys" verschlägt es indes beim Versuch, mehr über das neue Team rund um Homelander zu erfahren, auf die Truthcon – eine Convention rechter Verschwörungstheoretiker, bei der auf ordentlich Stimmung gegen Starlight gemacht wird. Dort werden sie nicht nur auf Homelanders neues strategisches Mastermind Sister Sage aufmerksam, sondern lernen zudem Firecracker kennen, eine zweitklassige Superheldin, die jedoch mit ihren TikTok-Videos in der Homelander-Szene zum Star wurde. Und die bekommt schließlich von Sister Sage den Auftrag, die Boys auszuschalten. Parallel dazu zeigt Homelanders Sohn Ryan Interesse daran, selbst zum Superhelden zu werden. Auch hieran ist Sister Sage beteiligt: Man inszeniert einen Überfall, bei dem Ryan als Retter in Erscheinung treten soll. Doch sein erster Auftritt als Superheld verläuft nicht so wie erwartet…


Review: Episodenbild (c) Amazon Studios "Unter Patrioten" bot durchaus wieder ein paar kleine Highlights. So gefiel mir nicht zuletzt der anfängliche Clip von den Dreharbeiten zu A-Trains Biographie, wo man mit Will Ferrell auch wieder einen prominenten Gaststar (der sich selbst spielt) auffährt. Ich zählte zwar noch nie zu seinen größten Fans, fand seinen Auftritt hier aber trotzdem cool. Auch Ryans erster Einsatz als Superheld hatte es mir durchaus angetan, zuerst mit dem eigentlich nicht geplanten Erscheinen seines Vaters Homelander (geht es nach Sister Sage, hätte er seinem Sohn eigentlich allein das Feld überlassen sollen, aber dafür ist er sich einfach zu wichtig, als dass er ihn allein im Rampenlicht stehen lassen könnte), bis hin zum brutalen (unabsichtlichen) Tod des Stuntman, der im Nachhinein schwer auf Ryans Gewissen lastet (im Gegensatz zu Homelander; hier beginnt sich für mich auch langsam abzuzeichnen, dass sich Ryan von seinem biologischen Vater zunehmend entfremdet, und sich im Gegenzug wieder an Butcher annähert, dessen bevorstehender Tod ihn sichtlich mitnimmt).

Demgegenüber hat die Truthcon bei mir die gewünschte Wirkung bei mir leider größtenteils verfehlt. Und das, obwohl eine Einlage, in der man sich über diese ganzen (größtenteils rechten) Verschwörungsspinner lustig macht, ja eigentlich beste Voraussetzungen geboten hätte, mich bestens zu unterhalten und zu amüsieren. Aber irgendwie wollte hier der Funke bei mir nie so recht überspringen. Ja selbst die "Human Centipede"-Einlage wirkte aufgesetzt; wie eine Pflichtübung, die man abhakt. Und die Kampfszene, nachdem man unabsichtlich die nebenan stattfindende Bat Mitzwa sprengt, wollte mich auch nicht so recht mitreißen. Zumal ich auch das mit dem sich selbst klonenden Kerl jetzt nicht so prickelnd fand; da ist "The Boys" früher auch schon Besseres eingefallen. Ich weiß auch noch nicht, was ich davon halten soll, dass Frenchie in der Selbsthilfegruppe just auf einen Kerl getroffen ist, dessen Familie er auf dem Gewissen hat (und hätten wir das eigentlich schon wissen sollen, und ich habe es nur vergessen, oder war das hier für uns Zuschauer:innen eine neue Info?). Irgendwie ist das halt schon ein bisschen ein gar großer Zufall. Und während mich die Wendung rund um Hughies Vater in der letzten Folge durchaus mitgenommen hat, sprachen mich die Szenen mit seiner Mutter irgendwie nicht wirklich an. Wie gesagt, es gab hier durchaus ein paar nette Momente; und natürlich ist eine etwas mäßigere Folge allein noch kein Grund, jetzt gleich ein großes Drama draus zu machen. Aber in Verbindung mit dem wenig spektakulären Staffelauftakt, und im Wissen, dass man sich wohl die ganz großen, dramatischen Ereignisse für die mittlerweile angekündigte fünfte und zugleich letzte Staffel aufheben wird, hatte ich zumindest mal bei "Unter Patrioten" den Eindruck, dass bei "The Boys" aktuell ein bisschen die Luft draußen ist.

Fazit: Episodenbild (c) Amazon Studios Zwar hatte auch die zweite Folge der vierten "The Boys"-Staffel einzelne gute Momente, insgesamt wirkte die Episode auf mich aber teilweise ein bisschen bemüht und verkrampft. Insbesondere alles rund um die Truthcon wollte für mich nicht so recht funktionieren – und das, obwohl man meinen sollte, dass die Serie mit der dortigen Kritik an rechten Verschwörungstheoretikern genau auf meiner Wellenlänge liegt. Irgendwie wirkte es hier auf mich aber aufgesetzt, sowohl insgesamt, als auch in einzelnen Elementen, wie dem "menschlichen Tausendfüßler". Auch alles rund um Hughie und seine Mutter zündete bei mir irgendwie nicht. Und den Twist rund um Frenchie (so es denn überhaupt einer sein sollte) fand ich auch eher konstruiert. Gut gefallen hat mir vor allem der Handlungsstrang rund um Ryan, und hier insbesondere seine Reaktion/Schuldgefühle auf den Tod des Stuntman, der zeigt, dass er sich in moralischer Hinsicht von seinem leiblichen Vater (noch?) stark unterscheidet, und dementsprechend noch Hoffnung für ihn besteht. Aber auch der Auftakt zu den Dreharbeiten von A-Trains Biographie war cool. Vom Unterhaltungsniveau der bisher besten Folgen der Serie war "Unter Patrioten" in meinen Augen aber leider weit entfernt.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2024 Amazon Prime Video)








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