Das Summen von Edina
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Episodenbild (c) Bad Robot/Warner Bros. Television

Originaltitel: Johari Window
Episodennummer: 2x12
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 14. Januar 2010
Erstausstrahlung D: 09. August 2010
Drehbuch: Josh Singer
Regie: Joe Chappelle
Hauptdarsteller: Anna Torv als Olivia Dunham, John Noble als Dr. Walter Bishop, Joshua Jackson als Peter Bishop, Lance Reddick als Phillip Broyles, Jasika Nicole als Astrid Farnsworth, Blair Brown als Nina Sharp.
Gastdarsteller: Michael O'Neill als Sheriff Velchik, Martin Cummins als Joe Falls, Liam James als Teddy Falls, Laura Mennell als Rose Falls, Kwesi Ameyaw als Agent Frug, Jacob Blair als Trooper Jerry, Teach Grant als Trooper Bobby, J.J. Makaro als Deputy Bill, David Orth als Trooper Pekarski u.a.

Kurzinhalt: Nahe der Stadtgrenze von Edina liest ein Polizist in seinem Streifenwagen einen jungen Anhalter auf. Der Bursche nimmt am Beifahrersitz Platz. Kurz darauf verändert sich sein Erscheinungsbild, und das Gesicht des Jungen ist plötzlich grausam entstellt. Der Polizist nimmt ihn daraufhin mit auf seine Wache – ist den Cops des Nachbarorts das Phänomen doch nicht unbekannt, und werden von ihnen immer wieder mal solche Menschen mit Missbildungen aufgegriffen. Kurz darauf wird das Revier von einer ebensolchen Gruppe angegriffen, um den Jungen aus ihrem Gewahrsam zu befreien. Das Fringe-Team wird beauftragt, den mysteriösen Fall zu untersuchen. In Edina angekommen, sieht jedoch erstmal alles völlig normal aus. Dann jedoch findet man Hinweise auf ein altes, geheimes Militärprojekt, dass vor einigen Jahren in einer nahegelegenen Basis durchgeführt wurde, und mit dem man Soldaten unsichtbar machen wollte. Sind die Entstellungen Nebenwirkungen der damaligen Experimente? Und wenn ja, wo verstecken sich die betreffenden Opfer?

Review: Episodenbild (c) Bad Robot/Warner Bros. Television Ich weiß nicht, woran es lag, aber bei "Das Summen von Edina" hatte ich wieder einen ganz besonders starken "Akte X"-Touch. Nun drängt sich der Vergleich zur kultigen Mystery-Serie aufgrund des Konzepts "FBI-Agenten ermitteln in mysteriösen Fällen" zwar zugegebenermaßen grundsätzlich fast immer auf, allerdings, nachdem ich es im Piloten und den ersten paar Folgen noch besonders auffällig fand, hat sich das danach für mich laufend gebessert, und "Fringe" zunehmend ihre eigene Identität entwickelt. Vielleicht lag es ja – unter anderem – am Setting. "Fringe" ist doch überwiegend in einer urbanen Umgebung angesiedelt, während man bei "Akte X" doch verstärkt im ländlichen Bereich bzw. in Kleinstädten ermittelte. Aber auch die Thematik dürfte hier wohl eine gewisse Rolle spielen; angefangen bei den streng geheimen militärischen Experimenten bis hin zu den missgestalteten Menschen (wo ich z.B. an "Der große Mutato" denken musste; auch wenn sich die Episode in weiterer Folge in eine gänzlich andere – und insgesamt durchaus gefällige – Richtung entwickelte).

Am besten gefiel mir an "Das Summen von Edina" wohl, wie Walter am Ende zu einem Fürsprecher für die Bewohner der Stadt wird, und sich dafür einsetzt, die Maschine wieder zu aktivieren, damit diese, die ohnehin schon genug unter den illegalen Experimenten gelitten haben, zumindest wieder zu einem halbwegs normalen Leben zurückkehren können (die eigene Heimatstadt nie verlassen zu können – zumindest, ohne deine Entstellungen zu offenbaren – ist nun wahrlich schon schlimm genug). Aber auch die Nachwehen seiner Entführung aus "Die Tür" fand ich gut umgesetzt (wenn diese auch zugegebenermaßen weitaus besser funktionieren, wenn man das Season 1-Überbleibsel "Besessen" auslässt). Und generell war "Das Summen von Edina" wieder ganz kurzweilig. Worunter sie allerdings etwas litt war, wie vorhersehbar ich die Auflösung fand. Es war einfach sehr früh klar, dass nicht etwa die Menschen ihr Aussehen verändern, sondern vielmehr etwas unsere Wahrnehmung von ihnen verzerrt. Erschwerend kommt hinzu, dass sich viele, um diese Offenbarung so lange als möglich hinauszögern – und zugleich Walter als besonders clever darstellen – zu können, doch eher naiv bis dämlich zeigen mussten, angefangen bei Olivia (die sich echt am Ende noch darüber wundert, dass alle Bewohner der Stadt von den Verunstaltungen betroffen sind) bis hin zu Astrid (die man noch dazu dafür verwendet, Begriffe zu erklären, die eigentlich ohnehin jedem halbwegs gebildeten Zuschauer etwas sagen sollten – womit man sich zugleich wie einen Dummbatz wirken lässt). Zuletzt sei mir noch eine Bemerkung gestattet, die weniger mit dieser Folge an sich (auch wenn es angesichts des Brummens hier wieder ganz auffällig war) zu tun hat, als der Serie (bzw. der fortlaufenden Handlung) generell: Was wurde eigentlich auch Olivias Supergehör? Wurde seit "Objekt der Begierde" irgendwie nie wieder thematisiert. Ich finde es halt immer sehr schade, wenn man solche Fähigkeiten vorstellt, und sie dann je nach den Erfordernissen des Drehbuchs ein- bzw. ausschaltet. Dann sollte man es sich in meinen Augen lieber gleich schenken.

Fazit: Episodenbild (c) Bad Robot/Warner Bros. Television : "Das Summen von Edina war grundsätzlich solide, zeichnete sich jedoch wieder über einen besonders starken "Akte X"-Touch aus. Zudem war die Auflösung zu früh zu offensichtlich, und wirkten dementsprechend alle außer Walter teilweise doch etwas begriffsstutzig, da sie es nicht früher überrissen. Wie Astrid generell teilweise die Dumme mimen musste, damit Walter – auch für den Zuschauer (den die Macher scheinbar für blöde halten) – den Erklärbär spielen kann. Grundsätzlich konnte mir die Geschichte hier aber durchaus gefallen, und mochte ich vor allem auch das Finale, wo sich Walter für die Menschen in Edina einsetzt – und dafür, die Maschine wieder in Betrieb zu nehmen. Insgesamt aber eine doch eher "nur" durchschnittliche Folge, die abseits der gefälligen – wenn auch vorhersehbaren – Auflösung und dem netten Finale wenig Denkwürdiges bietet.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel








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