Schmetterlinge im Kopf
Autor: C. Siegel | R. Lissack - Datum: Montag, 16 März 2009
 
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Episodenbild (c) Bad Robot/Warner Bros. Television

Originaltitel: The Dreamscape
Episodennummer: 1x09
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 25. November 2008
Erstausstrahlung D: 18. Mai 2009
Drehbuch: Julia Cho & Zack Whedon
Regie: Frederick E. O. Toye
Hauptdarsteller: Anna Torv als Olivia Dunham, John Noble als Dr. Walter Bishop, Joshua Jackson als Peter Bishop, Lance Reddick als Phillip Broyles, Kirk Acevedo als Charlie Francis, Jasika Nicole als Astrid Farnsworth, Blair Brown als Nina Sharp, Mark Valley als John Scott.
Gastdarsteller: Yul Vazquez als George, Susan Misner als Tess Amaral, Ptolemy Slocum als Mark Young, David Vadim als Michael Kelly, Cindy Katz als Charlotte, Tom Riis Farrell als Gregory Worth, Carlo Alban als FBI Tech Agent, Juliet Pritner als Forensics Agent, Catia Ojeda als Melanie, Robert Arcaro als Brian Cole, Harry Sutton Jr. als Paul, Dianne Zaremba als Nurse u.a.

Kurzinhalt: Mark Young, ein Mitarbeiter von Massive Dynamic stürzt sich kurz nachdem er eine Präsentation gegeben hat aus dem Fenster. Bei der Autopsie zeigen sich seltsame Wunden, die nicht vom Sturz selbst herzurühren scheinen. Und auch davon abgesehen hat Olivia schon bald Zweifel an der Selbstmord-Theorie. Allerdings war zu dem Zeitpunkt niemand mit ihm im Besprechungsraum. Über einen weiteren Hinweis von John stößt Olivia schließlich in einem Lagerhaus auf Frösche, deren Haut halluzigene Stoffe absondern. Walter vermutet daraufhin, dass das Opfer mit eben diesen in Kontakt kam, und sich daraufhin aufgrund von Halluzinationen aus dem Fenster gestürzt hat. Sein Körper hätte dabei unmittelbar auf was auch immer er gesehen hat reagiert, und so sind dann genau jene Wunden entstanden, die sich Walter bislang nicht erklären konnte. In der Hoffnung, einerseits so mehr über den Toten in Erfahrung zu bringen, und zugleich den Geist von John ein für alle Mal loszuwerden, begibt sich Olivia – trotz Walters Warnungen, dass dies sehr gefährlich sei – ein weiteres Mal in den Tank, um mit jenem Teil von ihm, der aufgrund ihrer früheren telepathischen Verbindungen in ihrem Geist zurückgeblieben ist, Kontakt aufzunehmen. Über Johns Erinnerungen hofft sie, herauszufinden, wer ein Motiv gehabt haben könnte, Mark Young zu töten…

Review: Episodenbild (c) Bad Robot/Warner Bros. Television Den Einstieg in die Folge fand ich noch sehr cool, mit den – vermeintlich – künstlich-metallischen Schmetterlingen, die Mark Young angreifen. Aber auch mit der Auflösung, dass er sich diese nur eingebildet hat, und daraufhin aus dem Fenster stürzte, hätte ich leben können. Nicht aber mit "die eingebildeten angreifenden Schmetterlinge führten zu echten Wunden, da der Körper auf dieses Signal reagierte". Sorry, aber das ist mir mit Abstand zu viel Humbug, und übersteigt meinen Willen zur Aussetzung der Ungläubigkeit bei weitem. Den Vogel schoss dann echt die Szene am Ende ab, wo man George – natürlich – völlig unbewacht lässt (da fängt's ja schon an; weil ganz ehrlich: Wie blöd kann man bitte sein?!) und dieser daraufhin unter einer ebensolchen Attacke leidet, und wir sehen, wie ihm ohne Fremdeinwirkung die Kehle aufgeschlitzt wird. Tut mir leid, aber das war mir dann echt entschieden zu blöd (und ich bin mir zwar nicht mehr 100%ig sicher, es ist aber möglich, dass dies auch die Szene/Folge war, die mich damals bei der Erstausstrahlung dazu animierte, die Woche darauf nicht mehr einzuschalten). Sorry, aber: Was für ein Holler!

Dies ist ganz besonders schade, als mir alles rund um Olivia und John eigentlich sehr gut gefallen konnte. Gut, ok, dass sich John, nachdem Walter mehrmals betont, dass er sie keinesfalls wahrnehmen kann, am Tisch plötzlich zu ihr umdreht und sie direkt ansieht, war natürlich klar – verfehlte aber dennoch die gewünschte gänsehauterzeugende Wirkung bei mir nicht. Das war schon sehr gut inszeniert. Generell war diese Art und Weise, in Johns Erinnerungen herumzustöbern, "show, don't tell" der besten Art. Anschaulicher, spannender und interessanter hätte man uns die Informationen, die Olivia dabei erhält, gar nicht vermitteln können. Zudem wird durch die neuen Erkenntnisse hier der ohnehin schon zwielichtige Eindruck, den wir bislang von Massive Dynamic erhalten haben, noch einmal verstärkt. Ob George wohl recht hat, und MD tatsächlich die Hölle, und William Bell der Teufel sind, und in Wahrheit hinter all diesen Phänomenen, die das Fringe-Team untersucht, steckt? Gut fand ich zudem die Information, dass diese Aufenthalte im Tank sehr gefährlich sind; ich hatte mich zuletzt ja schon das eine oder andere Mal gefragt, warum man sich dieser Methode nicht (öfter) bedient. Ist zwar eine bequeme Ausrede, aber besser, als es überhaupt nicht zu thematisieren. Keinen rechten Eindruck wollte hingegen der Besuch von Peters Ex, sowie generell der sich dann daraus entspinnende Handlungsstrang, hinterlassen. Ich vermute mal, hier werden spätere, wichtige Entwicklungen vorbereitet, und das finde ich ja grundsätzlich durchaus löblich. Aber so ohne interessanten Schlusspunkt – zumindest vorerst – wirkte das hier erstmal doch eher wie Füllstoff, damit Peter halt auch was zu tun bekommt.

Fazit: Episodenbild (c) Bad Robot/Warner Bros. Television Den Einstieg fand ich noch sehr vielversprechend. Wie jedoch nicht zum ersten Mal hatte ich in weiterer Folge meine Schwierigkeiten, mich auf die hier vorgestellte Pseudo-Wissenschaft einzustellen. Denn die Idee rund um die psychosomatischen Auswirkungen auf den Körper, inklusive offener Wunden, Verbrennungen durch Eiswürfel bis hin zu einer aufgeschnittenen Kehle, überstieg meine Fähigkeit zum sogenannten "willing suspension of disbelief" bei weitem. Ein so ein Blödsinn! Und so fand ich es nicht etwa erschreckend, sondern musste vielmehr gerade auch bei der letzten angesprochenen Szene mein Lachen zurückhalten. Gut fand ich dafür alles rund um Olivias Rückkehr in den Tank. Dass John sie währenddessen natürlich ansehen würde, war nach Walters Versicherung zuvor zwar sonnenklar, verfehlte die gewünschte Wirkung aber dennoch nicht. Und generell war das eine clevere Anwendung des guten alten "show, don't tell"-Prinzips. Darüber hinaus gab es auch wieder ein paar interessante Andeutungen rund um Massive Dynamic. Und das E-Mail von John am Ende macht deutlich, dass die entsprechende Story – trotz Olivias vermeintlich letztem Tank-Besuchs – noch lange nicht abgeschlossen ist. All das hilft aber halt leider nur bedingt etwas, wenn man sich – wie in meinem Fall – auf das grundlegende Konzept hinter der Folge nicht einlassen kann.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel


Trivia:
- In der Aufnahme, in der Olivia und Charlie Morales verfolgen, sieht man einen Lieferwagen mit dem Trevisanus Bro Estimators Symbol. Das ist ein Hinweis auf die nächste Folge, "Safe".

- In der Szene, in der Peter mit Tess Amaral im Café redet, nippt er an seinem Kaffee, aber in der nächsten Aufnahme sind seine Hände wieder auf dem Tisch.

- Der "Observer" (Beobachter) lehnt an einer Wand hinter Mark Young als er aus einem Fahrstuhl kommt.

- Die Folge begann in den USA sieben Minuten später, als geplant, also um 21:07 Uhr.

- Während Olivia den Tod des Opfers in dessen Wohnung untersucht, findet sie Flugtickets nach Omaha mit der Oceanic Airline Fluggesellschaft. Das ist eine eindeutige Anspielung auf J.J. Abrams andere beliebte Serie "Lost". Hier war es ein Oceanic Flugzeug, das auf die Insel gestürzt ist und der Auslöser für die Serie war.

Robert Lissack
(Bilder © 2008 Bad Robot/Warner Bros. Television)








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