Wir alle sind sterblich
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Episodenbild (c) Universal

Originaltitel: The Hub
Episodennummer: 4x09
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 06. Juni 2008 (SyFy)
Erstausstrahlung D: 12. Januar 2009 (Premiere)
Drehbuch: Jane Espenson
Regie: Paul Edwards
Hauptdarsteller: Edward James Olmos als Admiral William Adama, Mary McDonnell als President Laura Roslin, Katee Sackhoff als Captain Kara 'Starbuck' Thrace, Jamie Bamber als Major Lee 'Apollo' Adama, James Callis als Dr. Gaius Baltar, Tricia Helfer als Number Six, Grace Park als Lt. Sharon 'Athena' Agathon, Michael Hogan als Colonel Saul Tigh.
Gastdarsteller: Tahmoh Penikett als Captain Karl 'Helo' Agathon, Lucy Lawless als D'Anna Biers, Callum Keith Rennie als Leoben Conoy, Donnelly Rhodes als Dr. Cottle, Lorena Gale als Elosha, Dean Stockwell als John Cavil, Bodie Olmos als Lt. Brendan 'Hot Dog' Constanza, Tiffany Lyndall-Knight als The Hybrid, Jennifer Halley als Ensign Diana 'Hardball' Seelix, Colin Corrigan als Marine Allan Nowart, Ryan McDonell als Lt. Eammon 'Gonzo' Pike, Lee Jeffery als Lt. Paolo 'Redwing' McKay u.a.

Kurzinhalt: Unmittelbar nach der Ermordung von Six durch Athena ist das Basisschiff der Cylonen weggesprungen. An Bord herrscht zuerst Verwirrung, nicht zuletzt auch, als der Hybrid gleich mehrere Sprünge hintereinander durchführt. Letztendlich wird aber klar, dass man nach wie vor auf Kurs zum Wiederbelebungsknoten ist, und die gemeinsame Mission somit wie geplant stattfinden kann. Laura Roslin ist jedoch noch aus einem zusätzlichen Grund desorientiert: Immer wenn das Schiff springt hat sie eine Vision. Sie sieht Elosha, die ihr wiederum zeigt, wie sie schon bald im Sterbebett liegen wird. Währenddessen wird im Wiederbelebungsknoten das D'Anna-Modell von Sharon und Cavil wieder in Betrieb genommen. Und an Bord des Rebellen-Basisschiffes bereiten sich Cylonen wie Menschen auf den bevorstehenden Angriff vor. Während diesem wird dann schließlich Gaius Baltar lebensgefährlich verletzt. Nun liegt es just an Laura, ihn zu verarzten und ihm so das Leben zu retten…

Review von Christian Siegel (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Universal Wie ihr wohl inzwischen mitbekommen habt, bin ich kein großer Fan dieser mystisch-unerklärten Visionen und ähnlicher Szenen bei "Battlestar Galactica" (nicht zuletzt, da ich mir mit solchen Elementen in einer Science Fiction-Serie immer ganz besonders schwer tue). Insofern war auch meine erste Reaktion, als Laura beim ersten Sprung auf einmal mit Elosha durch einen verlassenen Korridor auf der Galactica wandelt, nicht gerade enthusiastisch. Und ja, mir wäre immer noch recht, man würde sich diese Szenen schenken, oder zumindest eine halbwegs plausible wissenschaftliche Erklärung für sie finden. Und doch muss ich gestehen: Das hatte etwas. Der Gedanke, dass du in dieser Form – egal, ob es nun "nur" ein Traum war, oder sie hier tatsächlich (möglicherweise bedingt durch die Hyperraumsprünge – mit denen ja ebenfalls Zeit und Raum "verborgen" werden) – deinen eigenen Tod siehst, hat schon etwas sehr Erschreckendes. Insofern konnte ich die Mystik dahinter diesmal eher verzeihen, weil ich zumindest inhaltlich mit diesen Szenen durchaus etwas anfangen konnte.

Dennoch fand ich das, was sich in der Realität abspielte, weitaus besser. Besonders spannend war dabei die Eskalation rund um Gaius und Laura. Ersterer wird während dem Kampf durch einen Treffer im Schiff schwer verletzt, und plappert als Roslin ihn erstversorgt und unter Morphium setzt aus, dass er damals den Cylonen die Codes gegeben hat, und so den verheerenden Angriff auf Caprica ermöglichte (etwas, dass sie ja schon lang vermutet hatte). Woraufhin sie ganz ruhig seinen Verband wieder abnimmt und sich hinsetzt, währen der neben ihr langsam verblutet. Das war wirklich eine starke Szene. Aber, natürlich: So früh und vor allem auch auf diese Weise verabschiedet sich die Serie von Baltar nicht, und so trifft sie nach einem weiteren Sprung und einer weiteren Vision die Entscheidung, doch wieder einen neuen Verband anzulegen und Gaius das Leben zu retten. Etwas entbehrlich fand ich dann die D'Anna-Finte, die zudem bei mir nicht funktioniert hat, weil völlig klar war, dass die dieses große Geheimnis nicht auf so unzeremonielle Art und Weise auflösen werden. Dafür konnte mir die abschließende Szene – ihr Wiedersehen mit Bill Adama, wo sich die beiden nun endlich ihre gegenseitigen Gefühle gestehen ("About time." ist wohl das BSG-Äquivalent zu "I know.") – wiederum sehr gut gefallen. Generell fand ich die Episode insgesamt durchaus gelungen. Alles rund um D'Anna fand ich überaus interessant, insbesondere natürlich, dass sie jene beiden, die sie wieder zum Leben erweckt haben, tötet. Mit dem Angriff auf den Wiederbelebungsknoten gab es zudem wieder ein bisschen Action, die zudem mit der einen oder anderen netten Idee (die Cylonen-Jäger ziehen die Raptors mit Seilen hinter sich her) aufwarten konnte, und die auch wieder gut getrickst waren. Vor allem aber hebt die Zerstörung des Wiederbelebungsknotens den Konflikt zwischen den Cylonen und den Menschen auf eine neue Stufe; oder, besser gesagt, stellt endlich ein Gleichgewicht her. Denn nun bedeutet tot eben auch für die Cylonen tot. Man darf gespannt sein, ob dies Auswirkungen auf ihre Taktik und ihr weiteres Vorgehen haben, und vielleicht sogar zu einer größeren Wertschätzung auch menschlichen Lebens führen wird.

Fazit: Episodenbild (c) Universal Auch wenn ich generell kein Freund dieser mystischen Traumsequenzen (oder was auch immer) bin, muss ich gestehen, dass jene Momente, wo Roslin sich selbst im Sterbebett sieht, die gewünschte erschütternde Wirkung bei mir nicht verfehlte. Allein der Gedanke so etwas selbst zu erleben ließ einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Noch besser gefiel mir allerdings, dass hier nun endlich ihr Verdacht im Hinblick auf Gaius Baltars Rolle beim Angriff auf Caprica bestätigt wird – und wie sie darauf reagiert. Und auch die abschließende Szene mit Adama war sehr schön. Abseits des Roslin-Handlungsstrangs punktete "Wir alle sind sterblich" vor allem mit dem netten Verlauf rund um D'Annas Wiederbelebung, der klaren Veränderung im Status Quo durch die Zerstörung des Wiederbelebungsknotens, sowie die gelungene Action rund um eben diese Mission. Ganz ungeschoren kann ich "Wir alle sind sterblich" für Roslins mystisch-unerklärten Zukunftsvisionen aber nicht davonkommen lassen.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal)








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