Star Trek - Rise of the Federation: Turm zu Babel
Treten die Rigelianer der Föderation bei? Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 21 August 2017
 
Cover (c) Cross Cult
Titel: "Star Trek - Rise of the Federation: Turm zu Babel"
Originaltitel: "Star Trek - Rise of the Federation: Tower of Babel"
Bewertung:
Autor: Christopher L. Bennett
Übersetzung: Bernd Perplies
Umfang: 380 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: 06. Juni 2017 (D)
ISBN: 978-3-95981-196-5
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Die Föderation tritt mit den rigelianischen Sonnensystem in Beitrittsverhandlungen. In diesem befinden sich gleich mehrere Planeten, die – teils sehr unterschiedliches – intelligentes Leben hervorgebracht haben, das daraufhin in einem solaren Planetenbund zusammenkam. Nun hofft die Föderation, ihn in die eigene Allianz aufnehmen zu können und so das junge Bündnis weiter zu verstärken. Doch nicht alle sind mit dieser Entwicklung glücklich. Auf einigen rigelianischen Planeten sind die Bewohner eher isolationistisch gesinnt. Und auch das Orioner Syndikat versucht, die weitere Ausbreitung der Föderation zu verhindern – immerhin ist ihnen diese generell ein Dorn im Auge. Die USS Endeavour und USS Pioneer, die mit zahlreichen Veteranen der USS Enterprise besetzt sind, spielen bei der Vereitlung ihrer Pläne eine ebenso große Rolle, wie Admiral Archer, der als Teil der Delegation der Föderation auf dem Planeten Babel unter Mordverdacht gerät…

Review: Nachdem Christopher L. Bennett in seinem ersten "Rise of the Federation"-Roman in erster Linie Vorbereitungsarbeit betrieben hat, beginnt er hier nun langsam damit, die Früchte zu ernten – und damit aber natürlich zugleich auch die Saat für weitere Abenteuer zu legen. Was mir dabei am besten gefallen konnte, war die Geschichte rund um das rigelianische Sonnensystem. Genau so etwas hatte ich mir ja schon bei "Am Scheideweg" gewünscht, dieser Blick auf das Wachsen der Föderation, auf die Verhandlungen mit potentiellen neuen Mitgliedern, und so weiter. Generell war bei "Turm zu Babel" mehr los. Die vielen verschiedenen Schauplätze sorgten zwar für einen recht zerfahrenen Eindruck, machten den Roman aber auch abwechslungsreicher und kurzweiliger – auch wenn mir zugegebenermaßen nicht jeder Handlungsstrang gleich gut gefallen konnte. Vor allem die Geschichte rund um Tucker und den Ausbruch der Seuche auf Sauria fiel für mich doch eher ab. Möglicherweise wird man dies ja im darauffolgenden Roman nochmal aufgreifen und sich der entsprechende Plot somit als wichtige Vorarbeit für die Zukunft erweisen, aber vorerst mal fand ich den ziemlich belanglos und auch wenig packend. Zumal die Geschichte ziemlich für sich stand und mit den anderen Handlungssträngen in keiner Verbindung zu stehen schien. Das ließ sie etwas als Fremdkörper hervorstechen.

Zudem hatte ich das Gefühl, dass Bennett die Figuren diesmal etwas vernachlässigte. Einzelnen Charakteren widmet er sich zwar recht ausführlich, was vor allem für Samuel Kirk gilt. Und auch Trips zunehmenden Bedenken ob der Organisation für die er arbeitet schenkte er einiges an Aufmerksamkeit. Davon abgesehen standen aber diesmal eher die zahlreichen Intrigen und potentiellen Krisen – und damit eben der Plot – stärker im Mittelpunkt. Dieser war aber immerhin unterhaltsamer als noch bei "Am Scheideweg". Es gab die eine oder andere interessante Entwicklung, ein bisschen Action, und auch die Intrigen fand ich diesmal etwas interessanter. Schön auch, dass er sich mit der anstehenden Wahl des nächsten Präsidenten der Föderation auch etwas der Politik widmete – die kam mir beim ersten Band der Reihe ja ebenfalls noch zu kurz. Dass mich "Turm zu Babel" dennoch nicht mehr begeistert hat, liegt einerseits daran, dass ich die Geschichte letztendlich doch eher banal fand. Es ist jetzt gerade mal ein paar Tage her, dass ich den Roman gelesen habe, und ich konnte mich schon kaum mehr an ihn erinnern. Und andererseits liegt mir die von Bennett hier gewählte Ausrichtung, die mich auch stark an die "Typhon Pact"- und "The Fall"-Reihe erinnerte, halt nur bedingt. Zumal es von solchen Intrigantenstadln in den letzten Jahren im literarischen "Star Trek"-Universum auch mehr als genug gab, bzw. diese teilweise richtiggehend zu dominieren scheinen. Der Abenteuergeist, der sense of wonder, usw., das kam mir zuletzt zu kurz – und das gilt eben auch für "Turm zu Babel" wieder. Wer jedoch nach Abwechslung vom "To boldly go"-sucht, der ist bei "Rise of the Federation" genau richtig.

Fazit: "Turm zu Babel" fand ich definitiv schon mal kurzweiliger als den noch etwas mäßigen Einstieg in die "Rise of the Federation"-Reihe. Grundsätzlich sehe ich in der Beleuchtung dieser Ära ja viel Potential – ausgeschöpft wurde es von Christopher L. Bennett aber eben bislang noch nur bedingt. Immerhin war bei "Turm zu Babel" schon mal mehr los, wobei die vielen verschiedenen Schauplätze den Roman zwar einerseits abwechslungsreicher und unterhaltsamer machten, zugleich aber auch zu einem etwas zerfahrenen Eindruck führten, wobei vor allem alles rund um Trip und die Seuche auf Sauria ein bisschen wie ein Fremdkörper wirkte. Auch Archers Plot war jetzt nicht übermäßig spannend. Und den Figuren widmet sich Bennett auch in sehr unterschiedlicher Intensität; einige, wie Samuel Kirk, werden näher beleuchtet, während die anderen nur ihre Funktion innerhalb der Handlung erfüllen. Immerhin widmete er sich diesmal aber den Aufnahmeprozess in die Föderation – und das noch dazu mit dem rigelianischen Sonnensystem – sowie auch etwas mehr der Politik. Beides kam mir bei "Am Scheideweg" ja noch zu kurz. Etwas trivial fand ich den Roman zwar ja schon; bereits wenige Tage später habe ich ihn überwiegend schon wieder vergessen. Und der größte Freund solcher Intrigengeschichten werde ich bei "Star Trek" halt auch nie werden. Wer jedoch eben solche mag, kann bei "Turm zu Babel" aber bedenkenlos zugreifen.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel



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